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Freitag, 6. März 2020, 22:44

Eine unrühmliche Entenjagd

Nicolas spannte erneut seine Armbrust wobei er die Winde diesmal bis zum äußersten drehte um dann die Sehne zum wiederholten Male zu prüfen die, genau wie befürchtet, einfach zu nass war, um ihre volle Spannkraft zu entfalten. Als er deswegen einen etwas leichteren Bolzen wählte hörte er ein Geräusch, vielleicht einige Schritte hinter ihm, vielleicht ein Ast, vielleicht ein Wildschwein. Doch in diesem Teil des Landes, am südlichen Ufer des Tuarisc, irgendwo zwischen Belfort und Corinnis gab es einfach keine Wildschweine weswegen es wohl etwas anderes gewesen sein musste, was allerdings ebenso wenig von Nicolas gehört worden war. Er war einfach zu konzentriert auf den Schuss gewesen den er jetzt abfeuerte und der die auffliegende Ente um mehr als ein Handbreit verfehlte. Ohne die feuchte Darmsehne wäre es wohl ein glatter Treffer gewesen und Nicolas fluchte ein wenig innerlich als er die Sehne erneut spannte. Sie würde nicht trocknen, nicht mehr rechtzeitig optimal für den Schuss sein, er musste einfach mehr Vorgabe geben.
Das der outremerische Herzog von Racale, Nicolas Lusignan hier jagte war nichts beonderes, war er doch dem Hofe und vor allem dem Konvent dem er angehörte müde, weswegen er die meinsten Tage auf der Jagd verbrachte.
Auch der nächste Schuss ging vorbei, diesmal weniger und man hätte sich herausreden können, dass diese Ente schneller gefolgen war. War sie aber nicht und der Mann in der dunkelgrünen Uniform eines Chasseurs der Kaisergarde ließ es bei diesem bewenden und schickte sich an seine Bolzen suchen zu gehen. Es waren derer sieben und keine Ente war zu schaden gekommen.
Nicolas Lusignan de Laniote
Comte de Saint Fargeau et Duc de Racale
Seigneur de Château Laniote
Membre de la Convention Nationale

2

Samstag, 7. März 2020, 07:48

Nach diesem merkwürdigen Gespräch mit ihrer Schwester war Leonor nachdenklich geworden. Hat sie Valerie falsch geschätzt? Sollte sie die kindlichen Sticheleien und Anfeidungen hinter sich lassen? War vielleicht die Zeit da, sich anders zu benehmen und die egienen Ambitionen in den Vordergrund zu stellen? In vier Wänden des Schlosses war ihr zu eng und zu stickig. sie mußte einfach raus. Obwohl den Schloss als vier Wände zu bezeichnen wäre nicht passend. Sie ließ Yvette ihr den Reiteranzug holen und befehlte ihrer Zofe zu Hause zu bleiben. Leonor wußte einfach nicht, was sie als nächstes macht und wollte nicht, dass Yvette sie in diesem zerstreuten Zustand sieht. Das Pferd war schnell gesattelt und Prinzessin galoppierte dem Fluß entlang, ohne die schöne Natur zu bewundern, ohne einen Halt an ihrem Lieblingsplatz zu machen. Die Gedanken waren schneller als ihre Stute und so lockerte Leonor die Zügel und merkte nicht, dass sie immer weiter vom Fluß abweicht. Wald? Wann hat sie ihre Stute in den Wald gelenkt?Leonor wachte auf, doch es war zu spät. Sie fand sich mitten im Wald und konnte nicht einmal sagen, wie lange sie geritten hatte. Sie konnte nicht einmal feststellen, in welcher Richtung jetzt der Fluß ist, geschweige die Stadt. Einige Bäume waren gekennzeichnet. also dre Förster war hier. Zurückzukehren... dieser Gedanke kam Leonor in den Kopf, doch sie wollte nicht. Was Leonor machte, sie rief die Hofdame und danach Yvette an, um zu sagen, dass es ihr gut geht und sie einfach unterwegs ist. Für alle Fälle startete Leonor auch die Software mit der Ortung. Bloß gut, dass sie ihr Handy dabei hatte. Interessant, was hätten ihre Ahnen getan, in einem Zeitalter ohne GPS und Handy. Das Vorstellungsvermögen unserer Prinzessin war enorm, um ein düsteres Bild zu produzieren, inmdem sie von Wölfen angegriffen wird und durstig und hungrig stirbt. Es ist einfach nicht die Zeit, diese Vorstellungen vollständig zu zeichnen. Sie sind wie immer romantisch, naiv und gothisch. Natürlich mit einer alten Kirche und dem Friedhof. Doch kehren wir in die Realität zurück. Irgendwann stand Leonor am Waldrand. Der Boden wurde weicher. Leonor sprang zum Boden und führte ihre Stute vorsichtig vorwärts. Das hohe Gras vermischte sich mit Schilf und der Boden wurde nicht nur weicher sondern auch nasser.

"HEY!!! IST HIER JEMAND???????"
Es war mehr als dumm zu schreien, doch Leonor und Logik waren ab und zu keine guten Freunde.
"VALERIE ICH HASSE DICH!!!!!!!"
Das war noch dummer als der erste Schrei.
"VERDAMMT, BIN ICH WÜTEND!!!!!"
Zumindest entsprach das der Wahrheit.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Leonor Beauharnais de Margaux
Princess du Sang - Prinzessin von Geblüt
Princesse de Guyenne
Seigneuresse de Margaux

3

Sonntag, 8. März 2020, 22:54

Nachdem Nicolas sich bei der Suche nach den Bolzen erst die feinen braunen Lederstiefel versaut hatte von denen er lediglich das gröbste im nahen Bach abwaschen konnte hatte er jetzt nasse Füße und schon sechs der Bolzen gefunden. Oder sieben, wenn man den mit rechnete vor dem er jetzt stand, der allerdings in zwei Meter Höhe in einer Buche steckte. Er wäre aber kein Lusignan gewesen, hätte ihn diese Aufgabe nicht gereizt. Ein größerer Ast, wahrscheinlich schon seit einiger Zeit von einem anderen Baume gebrochen, war, ob seiner Gabelung in ungefähr drei Meter Höhe, genau das richtige um das Problem anzugehen. Ihn zu schleppen hatte sich allerdings als unmöglich herausgestellt, war er doch einfach zu schwer, ein ziehen des Astes war aber möglich und wurde auch, in völliger Ignoranz der Schwachsinnigkeit seines Tuns, sogleich durchgeführt wobei "sogleich" so ungefähr eine Stunde gedauert hatte.
Als Nicolas eine Stimme durch den Wald klingen hörte balancierte er gerade den Ast hinauf um seinen Bolzen endlich aus dem Baum ziehen zu können. Jemand hasste jemanden namens Valerie was Nicolas zu erst mal gut nachvollziehen konnte, war doch auch er kein Freund der Kaiserin, doch hielt er es einfach für viel zu unwahrscheinlich, dass eine Bauernmagd, der er die Worte zuschrieb, die Kaiserin meinte. Wohl eher eine andere Bauernmagd, eine Schwester, Nichte, Base, Tante, halt irgendeinen anderen Trampel. Und während er noch so über die Dummheit des Landvolks nachdachte erreichte er auch seinen Bolzen, begann daran zu zerren und hatte ihn auch schon fast heraus, als plötzlich der eigene Ast nachdenklich knirschte.

"Merde...." vertonte er den Flug nachdem der Ast brach

Wobei der bei der Landung ausgestoßene Fluch nicht gerade von guter Kinderstube zeugte.

4

Freitag, 13. März 2020, 22:02

Leonor war zumindest oberflächlich erleichtert. Doch das war nicht genug"
DU SOLLLST VERRECKEN! JEDES MAL, WENN DU LEONOR SAGST, SOLLEN DEINE DÄRME PLATZEN!!!!!!
ICH, LEONOR, DEINE SCHWESTER!!! VERFLUUUUUUUUUUUUUUUUUUCHE DICH!!!!!
"

Leonor war außer Atem und hatte keine Kräfte mehr. Die Wut hat sie immer noch nicht verlassen, doch ohne Kraft konnte sie wiederum nichts machen. Leonor empfand dies als Erleichterung. Ihr Geschrei schreckte ein paar Enten hoch und auch eine Schar von Singvögeln. Bald wurde wieder still. Ihre Finger verloren die Zügel und die Stutte spürte die Freiheit. Leonor konnte nicht so schnell reagieren und stand pltzöich mitten im Pampa ohne Pferd und Orientierung. Die Stute war wohl klüger als ihre Herrin und fand bald einen anderen Menschen, der nach Äpfeln roch. Die kalte Nase des Pferdes schubste erst die Schulter dann seine Tasche. Es wußte ganz genau von ein paar Äpfeln, die in dieser Tasche lagen. Es war ein schönes gepflegtes Pferd. Eine Bauernfamilie hätte so ein Tier nicht halten können. Auf dem Sattel schimmerte ein Wappen des Kaiserhauses...
Leonor Beauharnais de Margaux
Princess du Sang - Prinzessin von Geblüt
Princesse de Guyenne
Seigneuresse de Margaux

5

Montag, 16. März 2020, 17:29

Das Wappen auf dem Sattel des Pferde irritierte den Lusignan mehr als der Pferd welches gerade seinen Apfel fraß während er die Satteltaschen durchsuchte, aber nichts entscheidendes fand. Was sollte er schon tun? Seit dem Sturz konnte er nicht mehr gut bis gar nicht laufen, war er doch umgeknickt und der Knöchel dick wie ein Apfel den das Pferd jetzt allerdings in Ruhe ließ. Doch zum Glück war es der rechte und so konnte er aufsteigen, gleich wieder absteigen um die dabei zu Boden gefallenen Bolzen aufzuheben, wieder aufsteigen um dann das Pferd, welches jetzt zwar zufrieden aber eben nicht seines war, mit einem Tätscheln des Halses zu beruhigen. Das nun angestimmte Lied beruhigte das Pferd zwar noch ein wenig, regte es aber nicht an auch nur einen Meter zu gehen. Doch als er abgestiegen war hörte er eine schreiende Walküre in der Nähe die offensichtlich irgendjemanden verfluchte. Da Nicolas die Idee nicht für grundsätzlich schlecht hielt nahm er das Pferd bei den Zügeln und ging in Richtung der schreienden Sirene.

6

Samstag, 21. März 2020, 00:07

Wenn Leonor weinen könnte, würde sie jetzt weinen, voller Wut. Doch sie konnte es nicht. Nicht aus diesem Grund. Und dann noch das Pferd! Dieses untreue Vieh. Diese Karottenhexe und Apfelbeißerin. Leonor ging einfach in Richtung, wo ihre Stute verschwand. Mit der Peitsche gab sie sich noch die freie Luft, bis sie an einem Stein stolperte und in die Hände eines Unbekannten regelrecht fiel. Vielleicht war das eine Reflexbewegung seines Körpers, doch es fasste Leonor auf die Schulter und zog nach oben. Seine Hände ließen die Frau kurz los, um dann ihre Taille zu umklammern und an sich zu ziehen. Damit verhinderte er zumindest einen Fall. Leonor taumelte nach hinten, stolperte erneut über ihre Röcke und .. KRRRSSSCHT... Der Stoff machte das nicht mit und ein Teil viel zum Boden. Bloß gut, dass Prinzessin darunter eine Art eng anliegende Hose trug, sonst läge sie halbnackt vor den Augen des Fremden in seinen Armen.
"
Wollen Sie mich nicht endlich loslassen?
"


Die Stimme der Prinzessin verletzte diese "romantische" Spannung. Auf jeden Fall gab es noch keinen Mann, der eine junge hübsche Frau nicht gern umarmt hätte.
Leonor Beauharnais de Margaux
Princess du Sang - Prinzessin von Geblüt
Princesse de Guyenne
Seigneuresse de Margaux

7

Montag, 30. März 2020, 12:58

Natürlich kannte Nicolas die Prinzessin. Vom sehen, sei es bei öffentlichen Anlässen oder beim Frisör, wenn er, natürlich ganz nebenbei, in den Magazinen blätterte während er darauf wartete, dass er endlich an die Reihe kam, denn der Lusignan gehörte nicht zu den Leuten die sich Friseure hielten, oder jemanden zur Maniküre oder gar Pisspagen die neuerdings wieder in Mode kamen. Und da er sie nicht kannte, zumindest nicht erkannte, grinste er nur dreist.

"Das langsame Absetzen kostet allerdings einen Kuss, schnell gibt es umsonst, dann kann die Dame aber durchaus in den Matsch fallen."

Ziemlich sicher sogar.

8

Montag, 30. März 2020, 19:41

"Dann bevorzuge ich, mich zu blmieren, indem ich in den schmutzigen Kleidern nach Hause komme, als Sie in eine Lage zu bringen, die Ihnen Ihren Kopf kosten wird. Sie schulden mir noch den Dank, dass ich mich um Ihr Leben sorge. "
Leonor war so wütend, dass ihre Wangen regelrecht glühen. Wäre vielleicht der Mann ein wenig jünger, ein wenig hübscher, ein wenig gefälliger, vielleicht hätte sie ihm sogar einen Kuss auf die Wange gestempelt. Doch er schien selbstgefällig und grob zu sein. Leonor war nicht in der Lage, die Situation ruhig zu betrachten. Er hielt sie immer noch fest in Armen und hinderte ihren Fall damit. Sie hatte ein festes Fleisch, doch ihr Körper schien gelenkig zu sein. Kein steifes Bild und wiederum kein kokettes. Nach den modernen Begebenheiten gibt es nur eine Sorte der Menschen, die von Geburt an gewohnt sind, über die neideren Gelüste zu stehen. Vor ihm war also ein Prachtexemplar solch einer Person. Zwei wütende braunen Rehaugen blicken auf ihn zu. Das Haar löste sich halb aus der Steckfrisur und bildete eine chaotische Darstellung von langen und kurzen lockigen Strähnen, die in der Sonne fast kupfergold glänzten. Interessanterweise hatte die junge Frau keine Anstalten, sich selbst zu befreien, doch ihre Worte waren eindeutig genug, dass sie dies von ihm erwartete, und zwar sofort. Der Stoff ihrer Kleider war teuer. Die Haut mackellos und ausgezeichnet gepflegt. Es war eindeutig weder ein Bauernmädchen noch eine Stadtpuppe.
"
Letztendlich steht Ihr Leben auf dem Spiel.
"

Sagte Leonor dazu. Sie war einfach zu wütend, um Angst zu haben. Bizzar war das Bild trotzdem. Eine Prinzessin in den Armen eines Fremden in einem Moorgebiet. Die Sonnenstrahlen setzten ihr sanftes Licht. Das Pferd sucht nach etwas eßbarem und unter den Füssen schmatzt der Boden.
Leonor Beauharnais de Margaux
Princess du Sang - Prinzessin von Geblüt
Princesse de Guyenne
Seigneuresse de Margaux

9

Montag, 20. April 2020, 09:55

"Ihr macht mir Angst, Prinzessin."
Neckte er sie, denn nichts was sie gesagt hatte machte ihm die geringste Angst. Er war ein Lusignan und damit Nachkomme von Kreuzrittern wohingegen die Beauharnais noch vor wenigen Generationen wohl nur Geldwechsler, Marketenderinnen oder Hofpagen gewesen waren die sich bei jeder nutzbringenden Gelegenheit bücken würden, egal wer denn hinter ihnen stünde. So ließ er sie also auch nicht los.
"Wenn ihr euch blamiert, Prinzessin, dann wird jeder es mir vorwerfen und das kann ich nicht zulassen denn mein Ruf ist mir wichtiger als mein Kopf, aber ihr wisst wahrscheinlich gar nicht von was ich rede."
So ging er stattdessen einige Schritte, sank sanft ein und suchte sich nun doch lieber wieder festeres Geläuf

10

Dienstag, 21. April 2020, 21:34

"oh nein, woher auch soll ich es wissen. Es wurde mir nicht beigebracht, meinen Ruf über mein Leben zu stellen. Woher auch! "
Es war reine Trotzigkeit und eine halbwechs gute Möglichkeit, diese konfuse Situation zu glätten. Leonor wollte auch nicht, dass er ihre Wut sieht, dass er sie überhaupt so ansieht. Doch nach dieser Attacke kam ein wenig sanfteres... "Danke. "
Eigentlich war Leonor Tränen nahe, doch zur wahrschienlien Erleichterung des Mannes, die Tränen blieben versiegelt.

"Wie lange wollen Sie mich in Ihrer Umarmung lassen?" und danach kam es noch komisch "Haben Sie was zu essen? "Er hörte bestimmte Noten des knurrenden Magensd und verstand dann ihre Worte zu gut.

Leonor kam wieder nach und nach zur Besinnung und er sah eine andere Frau vor sich. Und doch nicht so verlogen und versteinert wie die Kaiserin.

"Wie ist Ihr werter Name? "
Gewiß kannte sie ihn nicht. Die Wut machte der Neugier den Platz.
Leonor Beauharnais de Margaux
Princess du Sang - Prinzessin von Geblüt
Princesse de Guyenne
Seigneuresse de Margaux

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Mittwoch, 13. Mai 2020, 10:24

"Solange es gut ist."

murmelte er und grinste als er das süße Rumoren hörte
"Ein wenig gebratene Geflügelbrust sollte noch da sein und ganz sicher Zwiebelbrot, Schafskäse und Rotwein. Vielleicht wollt ihr ja etwas von Nicolas Lusignan de Laniote, Comte de Saint Fargeau et Duc de Racale, Seigneur de Château Laniote und Membre de la Convention Nationale annehmen. Obwohl ich da schon ewig nicht mehr war. Deswegen könnt ihr mich auch Nicolas nennen. Schließlich bin ich, falls ich mich nicht irre ..."
und er irrte sich zwar nicht, log aber, es stimmte nämlich nicht
"... euer Onkel dritten Grades. Ich werde euch Leo nennen."

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