Leonor hasste alles, in diesem bescheuerten Flugzeug sitzend, Augen unter der großen Brille versteckend und denkend, man habe sie nie bemerkt und sie den Argusaugen ihrer Schwester, deren Minister und des Seneschals entfliehen konnte. Sie hat sogar auf das Regierungsflugzeug oder auf eine private Fluggesellschaft verzichtet und das Einzige, was sie sich erlauben hatte, war der Platz der ersten Premiumklasse. Vor allem hasste Leonor ihren alten Namen und ihre Schwester, die sie mit einem direkten Befehlserlass aus dem schönen Traum der Freiheit wecken ließ. Leonor verpasste einen heftigen Tritt in den Rücken des Vordersessels, doch sie begann sich nicht besser zu fühlen. In der Zeitung steht nichts geschrieben, dass meine Schwester jemanden umgebracht hatte, um die Krone zu bekommen. Vielleicht steht das noch bevor Leonor konnte sich diese leise Äußerung nicht verkneifen. Sie schläft bestimmt mit dem Seneschal und wartet nur darauf, ihm auch die Krone auf den Kopf zu setzen. Soll diese Krone bloß schief sitzen spuckte sie leise durch die Zähne. Ich werde ihr nur eins vermasseln, sich als liebende Schwester zu zeigen, vor den Augen aller Reportern und Fotokamera. Sie war so wütend, dass sie ihre Brille mit der Spitze des Zeigefingers wieder in die richtige Stellung drücken mußte. Mich damals aus meinem Bett, aus meinem Zimmer, aus meinem Land wegzuschmeißen, das ging ohne Reporter. Wenn meine Schwester denkt, ich habe es vergessen, da irrt sie sich gewaltig. Leonor war heilfroh, dass sie sich allein in diesem Raum befand. So konnte sie ohne Reue und große Vorsicht diese Gedanken zu den Worten machen. Leonor wurde nur kurz abgelenkt, von der Flugbegleiterin, die ihr ein Glas Tomatensaft brachte. Prinzessin schaute kurz auf die junge Dame und erstickte im Keim den Wunsch diese Kuh in Uniform zu erstechen. Sie nahm trotzdem den Saft und warf die Frage gesalzen? Die uniformierte Kuh nickte und wußte nicht, dass sie um ein Haar den Tod entrann. Also gesalzen. Eleonor wußte Bescheid, dass die große Brille und das ganze geheime Hokuspokus nicht funktionierte. Sie wurde entlarvt und wahrscheinlich wartete auf sie am Flughafen eine lange Reihe an Bodygards und schwarzen Limusinen. Leonor war nicht sonderlich begeistert. Eher absolut nicht begeistert. Diese Heimkehr brachte ihr viele schlaflose Nächte, sie hatte Angst. Sie hatte Zweifel und eine Abneigung, denn sie wußte dass keiner auf sie wartet. Leonor hatte gern eine Isabell gespielt, ein Mädchen vom Lande, mit einfachen Eltern, mit einem kleinen Haus. An der Uni wußte auch keiner, dass sie nicht Isabell hei8t. Obwohl auch hier war sie ehrlich. Sie hieß eigentlich Leonor Isabella Anna Marie Helena de Guyenne. Ihre Großmutter sagte immer, dass eine gutes Mädchen soll alles üppig und viel haben. Leonor konnte heulen. Diese Untätigkeit und die Tatsache, dass sie sich unterordnen muß, spielten mit ihr langsam aber sicher ihren Streich. Sie wurde innerlich unruhiger und unruhiger und sprang fast als erste von iohrem Sitz hoch, als das Flugzeug landete. Leonor hat nicht einmal diesen schönen Blick der herlichen weißen Stadt Balbeq genießen können. Schnell folgte sie die Treppe nach unten, um ihre Koffer abzuholen. So viel Gepäck hat sie nicht mit. Man hat ihre Existenz für 5 Jahre ignoriert. Wieder diese Frage erneut. Warum wurde ich benötigt...