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Die letzten 10 Beiträge

17

Freitag, 27. März 2020, 21:14

Von Thierry Barras

Thierrys Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Mit "Madras" kann er zwar nichts anfangen, aber er hatte schon Sehnsucht nach Therese. Seit seiner Ernennung zum Senator hatten sie noch nicht die Gelegenheit, unter vier Augen miteinander zu reden. So schreibt sich die SMS-Antwort wie von selbst:

Bien sûr, ma chère. :-* Th.

Tatsächlich brauchte er zum Schreiben der Nachricht insgesamt 5 Minuten - zum einen, weil er die Accents nicht sofort auf der Tastatur gefunden hat und zum anderen, weil er sehr lange überlegte, wie viel oder wenig er schreiben sollte. Das Treffen mit der Connetable hing ihm da noch ein wenig nach - und der Cognac, von dem er sich im Anschluss zwei Gläser gönnen musste.

16

Freitag, 27. März 2020, 08:46

Von Therese Cabarrus

Seltsamer noch als die Orte, die er so detailreich beschrieb, war die Verwandlung des Erzählers selbst. Vom amtlich bestellten Portraitmaler hin zu einem mysteriösen - ja fast schon bedrohlich wirkenden - Boten von unbekannter Herkunft und mit undurchschaubaren Absichten. Sollte er nicht eigentlich "nur" ein Bild von ihr malen? Das Portrait schien mittlerweile zur Nebensache geworden zu sein und angefangen hatte es mit dem Stoffbündel, welches du Lac ihr auf den Tisch gelegt hatte. Angeblich kannte er den Namen des "gemeinsamen Bekannten" nicht, doch so ganz nahm Therese ihm das nicht (mehr) ab. Wie kamen sie eigentlich auf den Orden? <Das war doch reiner Zufall. Hätte ich ihn nicht auf das kulturelle Angebot angesprochen, dann …> wären sie doch gar nicht auf das Thema zu sprechen gekommen … oder war das am Ende gar kein Zufall?

Weiter nachhaken konnte Therese leider nicht, da der Maitre plötzlich aufsprang und beinahe fluchtartig das Büro verließ. Erstaunlich schnell und gelenkig - nebenbei bemerkt - doch das war nicht einmal das Wunderlichste, was sie etwas ratlos und leicht beunruhigt zurück ließ.

"Auf Wiedersehen Maitre … und bis nächste Woche … " <oder auch nicht?>

Dass er ihre Worte noch gehört hat war zu bezweifeln, daTherese nicht mehr sehr laut gesprochen hat. Die Vorstellung, ihm nächste Woche gegenüber zu sitzen und so zu tun als wäre das Gespräch heute anders verlaufen, behagte ihr nicht so sehr. Sie hielt sich selbst zwar für keinen ängstlichen Menschen, aber wenn es um den Orden ging zeigte sie durchaus Respekt.

Erneut fiel ihr Blick auf das Stoffbündel und ein unbehaglicher Schauer rann über ihren Rücken, als läge da eine tickende Bombe vor ihr. <Ich hoffe mal Thierry weiß mehr damit anzufangen>, dachte Therese und als nächstes griff sie zum Handy und tippte folgende Nachricht an ihn:

+++ Salut Thierry, … sagt dir der Name "Madras" zufällig etwas? Ich habe etwas, das ich dir von ihm geben soll. Können wir uns heute Abend im Hotel Savoy treffen - so gegen 18:00 Uhr? … *Kuss* Therese +++.

Es war weniger eine Frage, eher eine Aufforderung, doch das würde Thierry sicher verstehen. Und da er vor kurzem erst zum Senator ernannt worden war, müssten sie auch keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen mehr treffen um sich zu sehen, auch wenn die Presse ihnen womöglich wieder eine Affäre andichten würde, sobald sie zusammen in der Öffentlichkeit gesehen wurden.

15

Donnerstag, 26. März 2020, 12:04

Von Ferdinand Marat

"Der Orden ist sicher nicht an irgendeinem dieser Orte zu finden. Die sind doch nur skurile Überbleibsel von Spinnern, Bekloppten und Romantikern. Soetwas wie den Orden findet man eher in Opern, in Bibliotheken und Anwaltskanzleien. Es wäre schade, diese sonderbaren Orte nicht anders zu verwenden, sonst verfallen sie, wenn es die Spinner irgendwann nicht mehr gibt. Die heutigen Verschwörungstheoretiker sitzen nämlich eher in irgendwelchen Foren als in vergessenen Türmen und Kellern." Wirklich, er hatte die Cabarrus für mutiger gehalten. Dabei merkte er gar nicht, dass sich die joviale Art des du Lac langsam in die leichte Überheblichkeit des Marat verwandelte. Sein Blick wurde von dem eines freundlichen, leicht großväterlichen Gesicht zu einer wölfischen Grimasse, hungrig nach Beute, wenn auch eher esoterischer. Erst sehr langsam bekam er sich wieder unter Kontrolle.


"Nun, ich denke, ich sollte besser gehen, ich will Euch ja keine Angst mit den Schauergeschichten machen. Aber es lohnt sich, diese verborgenen Orte zu erkunden. Man sollte nur nicht allein gehen." Er macht Anstalten sich zu erheben und ist dabei etwas zu schnell. So greift er erst spät nach seinem Stock und stützt sich dann fast übertrieben schwer auf ihn. Er blickt auf die Abgeordnete hinunter und versucht wie du Lac freundlich zu lächeln; er sieht dabei eher wie ein schlechter Clown aus. Die nächsten Worte sollten freundlich und nicht bedrohlich klingen, aber der Tonfall stimmt nicht so ganz. "Mit Eurer Erlaubnis ziehe ich mich zurück." Wie eine Frage klingt das auch nicht mehr und Marat greift den Stock nicht als würde er sich auf ihn stützen, sondern eher wie eine Waffe.


Er wartet die Antwort gar nicht erst ab, sondern stürzt schon fast aus der Tür. Auf einmal kommt ihm die Sache hier nicht mehr richtig vor. Er hätte keinen Hinweis auf den Orden geben sollen, das war dumm. Schließlich ist er mit seiner Aufgabe unabwendbar verbunden. Das entscheidende Treffen ist bald und er wird der ungeladene Gast sein. Wie konnte er so dumm sein und hier im Parlament, wo ihre Spione sitzen, davon erzählen?

14

Mittwoch, 25. März 2020, 09:08

Von Therese Cabarrus

Langsam wurde es unheimlich, je länger du Lac über Okkultisten, Ordensbrüder und deren Rituale philosophierte und Therese bekam regelrecht eine Gänsehaut, angesichts der Ausführungen über Verschwörungstheorien, Geheimgesellschaften und Blutopfern. Nicht ganz das kulturelle Angebot, woran Therese ursprünglich gedacht hatte, aber für bestimmte Personenkreise mochten all diese wundersamen Orte und deren Geschichten durchaus ein Anziehungsmagnet sein. Ob sich daraus bestimmte Events gestalten ließen?

So ganz wohl war Therese bei dem Gedanken allerdings nicht, zumal die Worte des Maitre fast schon bedrohlich klangen auch wenn er es vielleicht gar nicht so gemeint hatte. Aber mit den Personen, die hinter dem Orden standen, hatte Therese in ihrer leichtlebigen Vergangenheit durchaus so manchen Kontakt gehabt. Wenn auch nicht bei irgendwelchen dunklen Blutritualen, so zumindest zu anderen Anlässen, zu denen man eben ab und an als "offizielle Begleitung", an der Seite eines jener Ordensmänner eingeladen war. Therese wusste also nur zu gut: < … der Orden endet nie! Und mit dem Orden legt man sich besser nie an.">

"Wohl wahr, werter Maitre … . Der Orden ist allgegenwärtig, auch wenn er für die meisten offiziell nur ein Mythos aus alter Zeit ist. Vielleicht wäre es doch keine so gute Idee, all dieses Orte in die Öffentlichkeit zu bringen. Manches sollte man eben besser so lassen wie es ist, nicht wahr?"

Lenkte Therese ein und gab dabei ganz offen zu, dass der Orden ihr durchaus etwas sagte. Ob du Lac ebenfalls dazu gehörte? Seine guten Detailkenntnisse legten spontan diese Vermutung nahe, weshalb Therese nun leicht nervös und verstohlen nach irgendwelchen Anzeichen an ihm suchte. Sie erinnerte sich an bestimmte Siegelringe, welche gerne getragen wurden oder andere unscheinbare Zeichen der Ordenszugehörigkeit, welche sie aber zumindest bis jetzt noch nicht an dem Maite hatte erkennen können.

13

Donnerstag, 19. März 2020, 15:10

Von Ferdinand Marat

Marat musste sich ein wenig bremsen, schließlich hatte zwar du Lac die meisten der Einrichtungen besucht, aber die Hintergründe dürfte er wohl kaum kennen. Nun, er sollte zumindest die Gerüchte kennen. Also verzog er die Lippen zu einem vorsichtigen Lächeln.
"Nun, gnädige Herrin, es gibt zumindest eine Menge Geschichte um ihre Erschaffung. Ich glaube fast, einige habt Ihr als Kind sicher schon gehört. Man kennt sie in den Märchen als die Männer in den Masken, die Gesichtslosen und die Mume mit den blutigen Krallen. Und dann gibt es noch die Legende von des Teufels Buhle." Er schüttelt langsam den Kopf. "Die üblichen Schauermärchen halt, aber es mag wohl dem Ganzen ein wahrer Kern innewohnen. Es gibt schließlich eine Menge von Orden, Clubs und Geheimgesellschaften und schwächere Gemüter vermuten auch zahlreiche Verschwörungen hinter den Kulissen. Nun, einige dieser Spinner haben sich wohl ernster genommen und gleich für angemessene Kulissen gesorgt. Das Pantheon der gepfählten Götter zum Beispiel ist doch ein passender Hintergrund für alle jene, die sich gerne in dunklen Kutten zu irgendwelchen obskuren Zeremonien versammeln wollen, um ihre Pastasaucen als Blutopfer erscheinen zu lassen." Zumindest die letzten acht Jahre hatte er keine echten Blutspuren mehr dort gefunden. Aber selbst diese Spinner waren irgendwann vorsichtiger geworden. Und im Vergleich zu vor dreißig Jahren opferten sie wohl auch eher Ziegen oder so, keine Menschen mehr.
Du Lac beugt sich etwas vor und flüstert zwinkernd. "Ihr wisst ja, der Orden endet nie!" Das war schon fast zu dick aufgetragen, wenn man bedachte, dass der Orden der Silbernen Klinge sehr real und sehr gefährlich war; so im Vergleich zu den meisten dieser dilettantischen Geheimgesellschaften. Aber die verschwendeten ihre Zeit ja auch nicht mit Blutopfern, sondern eher mit blutleeren Akten und Grundbesitz.

12

Donnerstag, 19. März 2020, 11:55

Von Therese Cabarrus

Das zu Ende geglaubte Gespräch entflammte erneut, angesichts der brennenden Leidenschaft des Maitré für das von ihr angeschnittene Thema. Also sank Theres ebenfalls zurück in ihren Sessel, um den folgenden fulminanten Ausführungen mit wachsender Begeisterung zu lauschen.

"Ihr langweilt mich mitnichten, Maitré. Es ist faszinierend!" <… Fast wie im Gruselkabinett …> "Dabei kenne ich die meisten der genannten Orte gar nicht, beziehungsweise dachte ich es handle sich dabei lediglich um Mythen und Legenden. Nur an den unterirdischen Garten der Famile Papilliou erinnere ich mich. Als kleines Kind war ich da einmal, mit meinen Eltern und damals hatte ich richtige Angst. Aber zu gerne würde ich all die anderen fantastischen Orte einmal besuchen."

Obgleich Therese gedanklich eher musikalische Veranstaltungen, Theaterpremieren, Museen und Dichterlesungen im Kopf gehabt hatte, begannen Ihre Augen schwärmerisch zu glänzen angesichts ihres persönlichen Faible für obskure Dinge. Ob und wie die Öffentlichkeit auf derlei Attraktionen reagieren würde, wusste sie freilich nicht, doch warum sollte niemand wissen, welch Schätze Corinnis zu bieten hatte?

"Wie kommt es eigentlich, dass all diese Attraktionen im verborgenen liegen? Ist das Absicht? Und woher kennt Ihr sie?"

Es war unschwer zu erkennen, dass Therese mehr hören wollte und entsprechend gespannt blickte sie du Lac an, denn die Aufzählung der Kuriositäten schien noch nicht zu Ende ...

11

Dienstag, 17. März 2020, 16:19

Von Ferdinand Marat

Ah, Kunst, ein vertrautes Terrain, mit dem er sich schon oft umgeben durfte. Nun, vielleicht konnte er in dieser Hinsicht die Abgeordnete überraschen und auch du Lac war kunstfixiert genug, um die obskuren Begrifflichkeiten zu kennen. Der Meister beugte sich kurz vor und sank dann in den Sessel zurück, ein träumerisches Lächeln in seinem Gesicht.

"Oh, Ihr täuscht Euch, Ehrwürdige, es gibt viel mehr als die meisten glauben, doch ist es verborgen, so dass unwürdige Geister dem nicht gewahr werden. Seht, vieles ist sogar so gut verborgen, dass es sogar vor aller Augen zu sehen ist. Nehmt doch nur die hohlen Gassen auf dem kahlen Berge, dort gibt es Straßenzüge, die Labyrinthen gleichen und dies ist durchaus Absicht, denn sie sind planmäßig angelegte astrologische Konstellationen der wichtigsten Sternzeichen in der Geschichte Outremers. Jede dieser Gassen ist mit einem anderen Muster auf den Hauswänden gemauert worden, doch vieles ist unter Ruß und Staub verborgen. Die Konstellationen der Virgo und des Taurus sind bereits durch unbedachte Modernisierung und Sanierung zerstört worden."
Er nimmt einen Schluck.

"Dann gibt es die unterirdischen Gärten von Gezou, die für einen verstorbenen Kunstmäzen im späten 19. Jahrhundert unter dem Place de la Renaissance angelegt wurde. Dieser skurille Garten besteht aus Pilz- und Flechtenmustern, die fluoriszieren und ein unvergessliches Schauspiel in der Finsternis bieten. Er wird von der Famile Papilliou gepflegt und ist nur viermal im Jahr zu besichtigen. Das pompös erscheinende Zutrittshonorar lohnt sich wirklich." Er lächelt wehmütig.

"Dann gibt es den verhexten Glockenturm des scharlachroten Magisters. Die dazugehörige Kirche der stöhnenden Jungfrau brannte kurz nach der Errichtung ab und alle weiteren Bauten und Neuerrichtungen wurden ebenfalls von seltsamen Unglücksfällen geprägt. Der Turm dagegen hält sich trotz aller Legenden und Rätsel um ihn. Er ist ein wenig schief gebaut und die obersten Stockwerke stehen scheinbar verkeilt und verdreht ineinander. In seinem Innern sind die Wände in beunruhigenden Farben und Mustern gestrichen, die schon bei einigen Beobachtern Unwohlsein und Elepsie ausgelöst haben. Die Glocke hat man mittlerweile entfernt. Scheinbar scheint ihr Klang durch den Bau und ihre eigene spezielle Anfertigung eine geradezu abführende Wirkung zu entfalten. Also wenn Ihr den Drang nach etwas Selbstfolterung verspürt, ist das sicher der beste Ort."
Er wedelt mit der Hand, als wolle er Dämonen vertreiben.

"Und dann gibt es ja noch die Silberne Grotte, die Säulen des Seufzens, die gebrochene Treppe der Madame Papille, die Tränen der gepeitschten Heiligen, die ertränkten Sünder, das Pantheon der gepfählten Götter . . . ich hoffe, ich langweile Euch nicht?"

10

Freitag, 13. März 2020, 08:18

Von Therese Cabarrus

Je länger Therese über das Stoffbündel nachgrübelte, umso dubioser kam ihr die Sache vor: <ich soll es mit einem Mann teilen, der meinem Herzen am nächsten steht?> Das konnte nur Thierry sein. Er war schließlich der Einzige in ihrem Leben mit dem sie keine reine Zweckbeziehung führte. Selbst mit Tallien, ihrem Ex-Gatten, verband Therese nicht mehr als Erinnerungen an ein paar turbulente Stationen ihres Lebens und letztendlich hatte sie ihn nur deswegen geheiratet, um von seinem politischen Einfluss zu profitieren.

Ja ja, Therese hatte in ihrer Vergangenheit stets darauf geachtet, welchen Nutzen sie aus ihren zahlreich vorhandenen Beziehungen ziehen konnte und deswegen hatte sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Nur bei Thierry hatte nie mehr erwartet und erhofft, als ein paar schöne Stunden mit ihm zu verbringen und bei ihm war dies wohl nicht anders. Mit ein Grund, weshalb sie nie richtig von einander los kamen und ebenso wenig würden sie je zusammen finden …

Doch wer wusste schon was die Zukunft noch alles für sie bereit halten mochte. Du Lac würde es ihr sicher nicht sagen können und auch in Bezug auf das "Päckchen" konnte er ihr leider nicht weiter helfen. Warum auch? Seine Aufgabe war es Bilder zu malen.

Die Frage und das Angebot des Malers überraschte Therese im ersten Moment. Nicht wegen der Gelegenheit zu einem netten Plausch sondern hinsichtlich seiner Worte, wenn sie "etwas auf dem Herzen hätte" und, dass er "schweigen kann wie ein Grab". Spontan wäre Therese nur eingefallen, den Maler über ihre werten Konventskollegen auszuhorchen. Über deren "Schwächen", Vorlieben und Abneigungen …

<Oh Maitré, bitte erzählt mir doch ein bisschen von den Geheimnissen, die Ihr sicherlich bei Eurer täglichen Arbeit hier im Parlament so ganz nebenbei erfahrt> Nein! Sofort verwarf Therese diesen dummen Gedanken wieder, denn ein solches Vorgehen wäre natürlich viel zu plump und offensichtlich. Aber in einem netten Plausch verpackt, könnte sie ihm vielleicht einige interessante Informationen entlocken. Aber nicht sofort, sondern erst nachdem sie in Erfahrung gebracht hatte, was in dem Päckchen war.

Somit war für heute alles Wichtige gesagt und Therese stand nun ebenfalls auf, um du Lac lächelnd die Hand zu reichen. Dabei fiel ihr etwas passendes ein, womit sie weiter mit du Lac im Gespräch bleiben könnte. Nichts persönliches, sondern eher schon mit einem Hintergedanken, welcher aber nichts weiter mit dem Maler zu tun hatte:

"Ich danke Euch für Euer Angebot, werter Maitré. Liegt uns nicht Allen mal etwas am Herzen, über das wir gerne sprechen möchten? … Vielleicht bei unserem nächsten Treffen? … Mich würde zum Beispiel interessieren, was Ihr von den kulturellen Angeboten unserer Hauptstadt haltet."

Viel Kulturelles gab es augenscheinlich nicht in Corinnis zu bewundern und das wäre vielleicht ein Thema, dem Therese sich in Ihrer Funktion als Abgeordnete widmen könnte. <Brot und Spiele für das Volk. Das hat schon immer funktioniert. Und gerade in Zeiten drohender Kriege und Auseinandersetzungen ist es vielleicht gar keine schlechte Idee, wenn ich mich damit in der Öffentlichkeit beliebt machen könnte.>

9

Mittwoch, 11. März 2020, 10:22

Von Ferdinand Marat

Du Lac machte daraufhin Anstalten, sich zu erheben. "Gut, dann will ich Euch nicht weiter stören; Ihr habt sicher viel zu tun. Oder habt Ihr etwas auf dem Herzen? Ich kann schweigen wie ein Grab, wenn Ihr einmal mit jemanden sprechen wollt, der kein Politiker ist. . . " Was sollte man hier groß zu tun haben außer Schlafen, Tratschen und Stimmen kaufen? Die Zahl der arbeitenden Politiker konnte man an einer Hand abzählen. Selbst wenn die Cabarrus zu denen gehörte, würde das maximal zwei Monate anhalten. Du Lac freute sich auf den Spaziergang in der Frühjahrssonne und Marat auf die Zweihundertmeterschwimmbahn am Place de la Soleil.

Marat war zufrieden, also überlegte er den Nachtwächter noch mehr zu verstören als sonst, indem er einfach nur so ein Gemälde ohne Trick malen würde. Der Nachtdienst würde sich wundern, wenn die Cabarrus dann die einzig normale im Horrorkabinett wäre. Damit würden sich die armen Leute wahrscheinlich auch vor ihr real fürchten. Aber sie hätte dann einfach nur ein normales schönes Bildnis.

8

Dienstag, 10. März 2020, 11:39

Von Therese Cabarrus

<Madras? … wie die Fleischtaschen? … mit M? … Mandu, Manti, Modak, Momo> Ein geläufiger Name - vornehmlich mit M beginnend und an eine derartige Speise erinnernd - wollte Therese im Augenblick partout nicht einfallen. Vielleicht konnte Thierry damit etwas anfangen. Der Maitre schien jedenfalls keine weiteren Erkenntnisse zu dem Auftraggeber liefern zu können, wobei Therese es schon seltsam fand. Schließlich musste er diesen "Madraswieauchimmer" ja gesehen haben, als er das Päckchen übernommen hatte. <Oder lag das Bündel plötzlich vor seiner Tür, mit einem Zettel dran? … Schon seltsam.>

Wie auch immer. Therese wollte jedenfalls nicht weiter nach bohren und ebenso wenig wollte sie dieses seltsam anmutende Stoffbündel hier und jetzt in Augenschein nehmen. Das sollte besser Thierry übernehmen, oder zumindest sollte er mit dabei sein wenn sie es öffnen würde.

"Nun ja, … kein Problem, Maitre. So viele Männer stehen meinem Herzen nun auch nicht nahe. Ich denke ich werde den Richtigen schon finden."

Versuchte Therese dieses Thema abzuschließen, indem sie einen kleinen Scherz in Bezug auf den- oder diejenigen machte, für den/die ihr Herz schlug. Und der Endempfänger würde hoffentlich mit dem Inhalt etwas anfangen können. Doch darum würde sie sich später kümmern, denn eigentlich ging es du Lac ja um das Bild.

Ohne dem Bündel weitere Beachtung zu schenken, sah Therese den Maler freundlich lächelnd an während sie auf seine Frage hin kurz überlegen musste: <Wann passt es mir am besten? … Hm, am besten so schnell wie möglich, ehe es mit den Sitzungen so richtig los geht.>

"Ich werde meinen " <nichtsnutzigen > "Sekretär noch heute damit beauftragen und ich denke, bis Anfang nächster Woche sollte er die Staffelei in jedem Fall besorgt haben." <Irgendwo hier in diesem Haus wird es wohl eine Staffelei geben, schließlich ist das ja nicht das erste Bild das hier entsteht>

Therese war zuversichtlich, auch was ihren Terminkalender betraf <10 Minuten pffff, die kann ich irgendwo schon dazwischen schieben.>:

"Wir können von meiner Seite aus gerne gleich am Montag beginnen, Maitre und selbstverständlich nehme ich mir die Zeit für Euch, wann es für Euch am besten passt. Ich verspreche auch fleißig bis dahin zu üben, so wie Ihr es mir empfohlen habt."

Erwartungsvoll blickte Therese in die Augen des Künstlers, bereit, den Termin für Montag sogleich zu fixieren und Jean-Luc nach der Staffelei zu schicken.