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Freitag, 27. Dezember 2019, 21:52

Privataudienz für Terese Cabarrus

Ich war ihr etwas schuldig, das war klar. Und ich würde meine Schuld tilgen, das war auch klar. Doch in den zu erwartenden Zwist zwischen Anielle und der Cabarrus würde ich mich nicht einmischen. Der Exmann der einen hatte dem Bruder die Hinrichtung beschert, doch das war zu einer anderen Zeit. 94... Wenn ich mich recht erinnerte. Jetzt würde ich sie warten lassen, mir dann anhören was sie will und es gewären. Dann war sie auf sich gestellt. Der Empfangsaal war noch leer und ich beobachtete die Türe, durch welche sie gleich treten müsste interessiert durch einen geheimen Ausguck, hch obern in einem Bild.
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


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Freitag, 27. Dezember 2019, 23:14

Hocherhobenen Hauptes betrat Therese die gleichermaßen vertrauten wie verhassten Hallen. Kühl wirkte ihr Blick, der scheinbar desinteressiert die Gemälde an den Wänden entlag glitt und ihre regungslose Mimik vermochte nur jenen, die sie gut kannten offenbaren, welch Überwindung es Therese kostete heute hier zu sein. Ihr persönlicher Gang nach Canossa sozusagen und dennoch der einzige Weg heraus aus dem Dilemma, in dem sie seit jenen Ereignissen der Neunziger steckte. Würde sich nun alles zum besseren wenden? Vielleicht, … womöglich würde aber alles noch schlimmer werden. Egal! Hauptsache ihr Leben würde wieder in jenes Licht gerückt werden, in dem sich Therese nur allzu gerne sonnte.

Gemächlichen Schrittes steuerte Therese auf einen kleinen Tisch zu, auf dem einige Erfrischungen bereit standen und ohne auf eine Einladung zu waten, goss sie sich ein Glass mit Likör ein. Eigentlich war der Tag noch zu jung zum trinken, aber eine kleine Stärkung konnte sicher nicht schaden, angesichts des bevorstehenden Treffens, welchem Therese mit sehr gemischten Gefühlen entgegen sah.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Sonntag, 29. Dezember 2019, 00:05

Nachdem ich sie einige Minuten, es waren vielleicht fünf, hatte warten lassen stürmte ich geschäftig in den Saal und begrüsste sie.
"Citoyenne Cabarrus. Man hat euch warten lassen? Ich hoffe nicht allzu lang, ihr wisst, die Staatsgeschäfte... darf ich euch ...."
ich hatte natürlich gesehen, dass sie sich schon bedient hatte, tat aber nun so, als sei es mir neu
"... wollt ihr mir nicht auch etwas anbieten? Man ist dann ungezwungener."
worauf ich mich auf einer der drei Chaiselongues drapierte und wartete bis ich bedient wurde. Eigentlich wäre das Hofzeremoniell ja förmlicher, und vor Kameras, ja vor jedem Zeugen war es das auch. Doch jetzt und hier waren wir unter uns. Was wusste ich über sie? Geschieden aber nicht abgelegt, Ihr Ex war irgendwo im Ausland, aber sowas konnte sich ja binnen Stunden ändern. Sei war fähig, stolz, eloquent. Zumindest hoffte ich, dass mich meine Erinnerung da nicht trog.
"Setzt euch doch neben mich und erzählt."
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


4

Sonntag, 29. Dezember 2019, 01:11

Ein Gläschen Likör später hatte das Warten bereits ein Ende. Therese musterte über den Rand des Glases hinweg die Kaiserin und falls diese nun den üblichen Hofknicks erwartet hatte, so wurde sie leider enttäuscht. "Eure Majestät! … Es ist mir eine Ehre", erwiderte Therese auf die überschwängliche - ja fast schon verdächtig freundliche - Begrüßung lediglich mit einem huldvollen Nicken und einem zuprosten mit dem Glas in der Hand.

"Ich weiß, ich weiß … die Staatsgeschäfte, … aber nein, ich warte noch nicht lange und abgesehen davon bin ich das Warten gewohnt", leicht hoben sich Therese´s Mundwinkel zu einem Lächeln in Anspielung auf die Zeit, die sie verdammt gewesen war zu warten, seit man sie unter den letzten beiden Kaisern ihrer Position und Macht beraubt hatte. Ob die Kaiserin davon wusste? Wenn ja, so würde sie dien Anspielung sicher verstehen und falls nicht, … man wird sehen, dachte sich Therese nur, während sie sich der Minibar zu wandte:

"Ich war so frei mich zu bedienen. … Dieser Likör ist wirklich ausgezeichnet, … ich kann ihn nur empfehlen." Sogleich füllte Therese ihr Glas und das der Kaiserin jeweils zur Hälfte voll, um sich anschließend damit zu ihr zu gesellen. "Hier bitte …" Mit diesen Worten überreichte Therese das Glas und setzte sich brav auf die zugewiesene Stelle direkt neben der mächtigsten Frau des Staates. Sie wollte Geschichten hören? Geschichten, die sie längst kannte?

"Nun, was möchtet ihr denn gerne hören, eure Hoheit?", fing Therese schulterzuckend an ein paar "Geschichten" zur Auswahl zu stellen. Ganz direkt heraus und ohne ein Blatt vor den Mund nehmen zu wollen: "Möchtet ihr wissen, wie ich die letzten Jahre so verbracht habe? … Seit der Scheidung von meinem Mann? …Oder wie es sich so lebt, als Kurtisane? So ziemlich jeder wusste, dass Therese sich nicht zu schade war für gewisse Dienste, sofern sie daraus wiederum einen Nutzen ziehen konnte, aber ob das die Kaiserin interessierte?: "Interessiert ihr euch am Ende gar für meine Beziehungen zu euren beiden werten Verwandten, Napoleon und Eugene?" Letzteren beiden Kaisern verdankte Therese ja, dass sie quasi ins gesellschaftliche Abseits gestellt worden war und dieser Umstand nagte immer noch sehr an ihrem Ego, was man ihr durchaus anmerken konnte.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

5

Sonntag, 29. Dezember 2019, 15:06

Jetzt kam ich mir schon ein wenig provoziert vor, was bildete sich dieses Flittchen eigentlich ein? Das sie im Grunde keines war sondern nur wechselnde Männer zu beiderseitigem Vorteil auch ein wenig abgemolken hatte, war mir jetzt egal.
"Man könnte, wäre man nicht so wohlwollend wie ich, euer Verhalten schon für impertinent halten. Und andere als ich schmissen euch vielleicht hinaus, wenn Gott gefiele sogar in den Burggraben. Ihr habt also Glück, doch ihr bewegt euch auf dünnem Eis, geht nicht zuweit hinaus, es könnte brechen."
Doch der Warnung sollte jetzt genug sein, ich nahm erstmal einen Schluck und zog eine zufriedene Schnute. Gerade als Terese eine Replik oder was auch immer setzen wollte, erstickte ich diese indem ich fortfuhr.
"Obwohl keiner meiner Vorgänger, weder mein Großvater ..." auch wenn er Eugene nur adoptiert hatte, so sah ich es trotzdem so
"... noch mein Vater euch liebte, so schätzten beide eure Fähigkeiten. Wart ihr dem großen Kaiser noch so etwas wie eine Feindin, so ist dies über zwei Generationen wohl ein wenig abgeschliffen, denkt ihr nicht?"
Wieder ließ ich sie kurz am Haken, fuhr dann aber fort
"Ihr habt eine Betätigung in Corinnis?"
Und dabei interessierte mich jetzt bei Gott nicht, in welchem Bette sie schlief.
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


6

Dienstag, 31. Dezember 2019, 15:42

Hoppla, da liegt die Reizschwelle aber ganz schon tief! Der verbale Warnschuss der Kaiserin ließ Therese innerlich aufhorchen und augenblicklich spannte sich ihre Haltung ein wenig mehr. Da war sie wohl ein wenig über das Ziel hinausgeschossen, obgleich es durchaus ihre Absicht gewesen war, die Kaiserin zu provozieren. Schließlich war sie die Tochter bzw. die Enkelin jener beiden Männer, die Therese abgrundtief hasste. Pah! Von wegen: "so wohlwollend wie ich" Diese Zicke soll sich mal nicht so haben, mit ihrer ganzen Sippschaft … Kurz brodelte es in Therese innerlich und ebenso schnell rief sie sich gedanklich zur Räson da ihr durchaus bewusst war, dass am Ende die Kaiserin immer am längeren Hebel sitzen würde.

Und in einem Punkt musste sie der Kaiserin sogar Recht geben: Es war in der Tat ein wenig abgeschliffen, die 3. Generation für etwas verantwortlich zu machen das die beiden vorangegangenen Generationen "verbrochen" hatten. Die Frage war nur, inwieweit die Kaiserin von Vater und Opa beeinflusst wurde - oder auch nicht. Das galt es also herauszufinden.

"Was ich denke? …", hakte Therese sogleich auf die erste Frage ein, während sie der Kaiserin eindringlich in die Augen sah: " Ich denke Feindschaft schleift sich nicht ab, so lange wie Hass und Vorurteil von Generation zu Generation weiter vererbt wird. … Ich kann mich in diesem Punkt aber auch geirrt haben, was Euch betrifft eure Majestät." Therese sprach dieses Mal gefasst und ohne provokantem Unterton während sie den Kopf und Blick unmerklich senkte, ohne es wie eine Entschuldigung aussehen lassen zu wollen.

"Und nein, ich habe momentan keine Betätigung. … Jedenfalls keine, die mich besonders ausfüllen würde …", entgegnete Therese auf die zweite Frage hin trocken und ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie zweideutig diese Aussage wohl aufgefasst werden könnte. Mit Männern zu schlafen war für Therese schließlich ganz normal, sofern sie daraus Vorteile ziehen konnte. Nur leider waren ihre letzten Beziehungen nicht einflussreich genug, um ihren Ansprüchen zu genügen.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

7

Mittwoch, 1. Januar 2020, 21:37

"Am WAS euch ausfüllt werden wir arbeiten, Citoyenne ..." nahm ich den Ball mit einem süffisanten, aber nicht anzüglichen oder gar abwertenden Lächeln gerne auf

"… und WER auch ausfüllt ist mir herzlich einerlei, solange es dem Staate nicht schadet. Euer Ex... Tallien, er hatte doch einen Sitz im Konvent inne …. Hattet Ihr da Einblick in das was er tat?"

Ich brauchte schließlich jemanden dort, der nicht den imperialen Gewinnern wie Savary oder Caulaincourt angehört. Und jemanden der, egal ob ich ihm vertraute oder nicht, einen Gegenpol zu Durocs Rationalliberalen bilden konnte. Und wenn es auch nur intellektuell war, sein Typ war sie eh nicht, eher das Gegenteil. Woher ich das wusste fragt man sich, doch Fouche mag ihn nicht, deswegen gehen solche Infos ihren Weg.

"Ich hasse niemanden der MIR nichts getan hat, UNSERE Geschichte muss erst noch geschrieben werden."

Doch dafür musste diesmal ich die Verfassung ändern lassen, denn schließlich gab es den Artikel 2.2
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »VALERIE de Valois« (1. Januar 2020, 21:51)


8

Sonntag, 5. Januar 2020, 15:39

Die Frage nach ihrem Ex und dessen Sitz im Konvent kam für Therese etwas überraschend, doch augenblicklich war ihr klar warum sie heute hier war. Die Kaiserin hatte anscheinend nicht genügend und/ oder keine vertrauenswürdigen Kontakte in den Konvent und war nun auf der Suche nach jemandem, dem sie in dieser Hinsicht vertrauen konnte. Wobei das mit dem Vertrauen relativ war, oder sollte sie sich gar geschmeichelt fühlen? "Eure Frage überrascht mich in der Tat etwas, eure Majestät und gleichzeitige habe ich das Gefühl, dass Ihr bereits sehr konkrete Vorstellungen habt, wie UNSERE Geschichte geschrieben werden könnte.", entgegnete Therese ebenso süffisant lächelnd und gleichsam mit einem interessiert wirkendem Gesichtsausdruck zur Kaiserin gebeugt.

"Mein Ex hat mir durchaus oft und viel von seiner Arbeit im Konvent erzählt. Das ist allerdings schon einige Zeit her, wie Ihr natürlich wisst." Fragend hob Therese eine Augenbraue: "Interessiert Ihr Euch also für das was einst passiert ist, oder zielt Eure Frage gar darauf ab, ob ich aktuell noch über Quellen im Konvent verfüge? Mit einem leisen Seufzer und einem Schulterzucken nahm Therese einen Schluck Likör, ehe sie weiter sprach: "Bei Letzterem muss ich Euch leider enttäuschen. Dank Eurer werten Verwandtschaft, … verzeiht, das ist mir so raus gerutscht ..."

Therese hob sofort beschwichtigend die Hände, da sie die Kaiserin keinesfalls ein zweites Mal mit den "ollen Kamellen" erzürnen wollte, schließlich zeigte sie sich durchaus interessiert und kooperativ: "Ich will keinesfalls wieder mit der Vergangenheit anfangen, zumal Ihr mich neugierig gemacht habt. Was hat es mit dem Konvent auf sich? Und wie kann meine Wenigkeit Euch gegebenenfalls von Nutzen sein?" Benötigte die Kaiserin jemanden, der für sie Informationen beschaffen-, unliebsame Widersacher kompromittieren oder gar Verschwörungen aufdecken würde, oder täuschte Therese sich da gewaltig?
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

9

Sonntag, 5. Januar 2020, 22:33

"Ich suche ..."
die Kaiserin lächelte und hatte von irgendwoher eine Rolle Pergament gezaubert, ein Kliff den sie an Duroc hasste, der damit aber sehr erfolgreich war, zuweilen sogar mit leeren Pergamenten. Dies führet stets zu einem gewissen Vorteil in der Diskussion. Wenn man es denn nicht übertreibt.
"...wiw sagte man früher, ja, einen Homo novus. jemanden ohne Kontakte, ohne Filz, zumindest keinen der noch frisch ist. Dies hier..."
Das Pergament flog durch die Luft und hatte, da es mit einer Kordel und einem Seil fixiert war, ganz gute Flugeigenschaften
"...sind die Ergebnisse der Wahl. Sie werden morgen veröffentlicht."

Jakobiner 17
Progressive-Republikaner 8
Liberal-Kaisertreue 13
Konservativ-Kaisertreue 38
Royalisten 11
Sonstige 11
Unabhängige 2


"Die Kaisertreuen ..." wobei dieses Wort so wie sie es aussprach fast schon abwertend klang

"... haben gesiegt. Zusammen hat Durocs Rationalliberale Liste 51% der Stimmen auf sich vereinigt. Dies gilt es jetzt im Konvent mit nur zehn Mitgliedern zu berüchsichtigen. Wo würdet ihr euch einordnen?"

Valerie atmete kurz, sie hatte sich wohl ein wenig echauffiert

"Zur Hilfestellung, Jakobiner und Royalisten wollen meinen Kopf, die Republikaner eben dies, und Duroc das Mittelalter in moderner Gestalt. Dafür kauft er das Volk. Panem et Circensis, so sagt man doch."
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


10

Montag, 6. Januar 2020, 23:26

Bin ich ein Hund, dem man Dinge so zuwirft? Therese schnaubte innerlich und die Versuchung war groß das Wurfgeschoss einfach zu ignorieren. Die Wahlergebnisse! Wer hätte sich schon danach gebückt? In letzter Sekunde fing Therese das Pergament aus der Luft, zog mit einem kurzen Ruck die Kordel ab und entrollte das Schriftstück, um es kurz zu überfliegen.

Wo sie sich einordnen würde - oder sollte? Was nicht zwangsläufig zum selben Ergebnis führen würde. Erwartete die Kaiserin hierauf eine ehrliche Antwort?

"Hmm, das Mittelalter in moderner Gestalt, …tja, die Idee, das Volk mit Brot und Spielen zu gewinnen, ist zugegebenermaßen eine nicht ganz neue aber oftmals sehr effektive Vorgehensweise.", kommentierte Therese Duroc´s Plan trocken. Gleichzeitig fragte sie sich, ob dieser Plan sich mit jenen der Kaiserin deckten oder, ob am Ende der Seneschall gar eigene Ziele verfolgte.

"Selbstverständlich fühle ich mich, … als liberal Kaisertreue, … gänzlich Euch, als die Kaiserin unsere Volkes, verbunden", bekräftigte Therese sogleich (und ohne rot zu werden) durchaus glaubenswürdig ihre Solidarität mit der Kaiserin: "Nur, … täusche ich mich, oder seid Ihr von Euren Anhängern gar weniger überzeugt als, dass das Wahlergebnis Euch und Eurer Politik … beziehungsweise der Eures Seneschalls … recht geben sollte? .. Mit 51 Prozent habt ihr doch die Mehrheit, oder genügt Euch diese nicht? … Oder gibt es einen Grund, am Erfolg der "Panem et Circenses" Politik zu zweifeln? … Oder aber, wollt Ihr mich gar dazu benutzen, um ein Auge auf den guten Seneschall und seine Machenschaften zu haben? "

Therese hob fragend eine Augenbraue, denn so ganz war ihr noch nicht klar, worum es der Kaiserin genau ging. … Oder besser gesagt. Welche Rolle soll ich dabei spielen?. Denn wer stand nicht gerne auf der Seite der Gewinner? Therese jedenfalls hatte kein Problem damit der Kaiserin zu dienen, vorausgesetzt natürlich, dass die Kaiserin (noch) über genügend Einfluss verfügte, um die Macht im Lande noch ein wenig länger inne zu haben, als bis zum nächsten Treffen des Konvents hinaus.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

11

Dienstag, 7. Januar 2020, 18:26

"Muss ein Anhänger einer Linie dieser auch immer folgen? Und kann man seine Gläubigen immer so steuern wie man möchte? Vor allem euer letzter Gedanke trifft schon den Kern der Sache. Lernt ihn kennen und ihr werdet meine Gunst erfahren."

Und wenn es mich einen Herzogstitel kostete? Dann sollte sie ihn haben. Ich hatte nur wenig bis keine Verbündete und wollte doch statt immer nur die Marionette der anderen auch einen eigenen Faden besitzes. Auch wenn er mich was kostete, das war egal, solange er vom Hals der Cabarrus zu den Eiern von uroc führte.

"Wenn Ihr etwas braucht um euch zu etablieren, so lasst es mich wissen. Ich lege Wert auf eure Mitarbeit."
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


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Mittwoch, 8. Januar 2020, 00:45

Das hätte Therese nun nicht gedacht, dass die Kaiserin offenbar ein echtes Interesse an ihr hatte. Sie legt Wert auf meine Mitarbeit? Das klang zumindest ehrlich und sonst hätte sich die Kaiserin wohl kaum derart großzügig gezeigt. Der Wink mit dem Zaunpfahl - respektive einem in Aussicht gestellten Adelstitel (was sonst konnte sie gemeint haben?) - kam jedenfalls unerwartet, dafür aber umso willkommener.

Eine Edle von und zu? …Gräfin vielleicht? ..Wenn ich mich rasch etablieren soll, so müsste es schon was höheres sein… Bescheidenheit war im übrigen noch nie eine von Therese´s Stärken, also warum sollte sie nicht Profit daraus schlagen. Als Wiedergutmachung sozusagen für das, was Napoleon und Eugene ihr angetan hatten … Aber genug von den alten Geschichten …

Therese fand langsam Gefallen daran, der Kaiserin zu dienen, zumindest so lange wie sie Vorteile für sich daraus ziehen konnte. Und erfrischender Weise wäre sie nicht einmal gezwungen dafür die Beine breit machen zu müssen. Die Kaiserin wollte, dass sie Duroc im Auge behielt?

"Wie Ihr wünscht, Eure kaiserliche Hoheit, … Ich werde Duroc für Euch im Auge behalten", ging Therese zufrieden lächelnd und bereitwillig auf das Angebot ein. Sie meinte es ehrlich - zumindest so lange wie sie kein besseres Angebot erhalten würde. Wobei das Angebot der Kaiserin zugegebenermaßen ziemlich gut war. Dennoch:

"Was wäre es Euch denn wert, mich entsprechend zu etablieren? … Ich gebe zu bedenken, dass mein Ruf in der Vergangenheit ziemlich gelitten hat. Ich würde eine Erhebung meiner Person in den Hochadel durchaus als angemessen dafür ansehen, dass ich mich im Gegenzug bereit erkläre Eure ergebene Dienerin zu sein, Eure Augen und Ohre sozusagen, im Konvent und auch darüber hinaus, wenn es erforderlich ist …" War das nicht ein verlockendes Versprechen? Therese gab solche Versprechen nur selten und selten meinte sie diese so ehrlich wie im Augenblick … hatten sie also einen Deal?
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

13

Mittwoch, 8. Januar 2020, 22:28

Valerie sah auf den Spickzettel den sie sich gemacht hatte um auch nichts zu versprechen was sie nicht halten konnte, da standen drei Titel und sie reichte den Zettel nach kurzem Überlegen einfach Terese.

"Das Geschäftliche ist kurz zu sagen, es geht um die genannten Titel einer Herzogin und Gräfin, beides als nicht erbliche Titel solange das Kaiserhaus nichts anderes entscheidet. Dazu eine Herrschaft im Medoc die die obligatorische Schafherde, ein Weingut und einen Pudel umfasst. Dazu ein Stadtpalais."

das ließ sie dann erstmal wirken. Wer es ablehnte war sehr integer oder völlig irre, beides konnte sie nicht gebrauchen, wer es annahm... das musste man später bewerten.

"Fouche, und diese Information verläßt den Raum nicht, meint, man habe euch übel mitgespielt, er hält euch für integer und fähig. Zusammen sind das seltene Eigenschaften und ich würde uch voll und ganz trauen allein weil er es sagt, doch..."

sie hielt inne und überlegte ob sie mehr sagen konnte, unterleiß es dann aber

"Der Ruf mag gelitten haben, doch wir leben in modernen Zeiten. Das läßt sich kitten. Ein paar Bilder mit Welpen in den Zeitungen und das Volk vergisst alles."
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion


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Sonntag, 12. Januar 2020, 00:26

Das Treffen hatte sich tatsächlich anders entwickelt als gedacht. Zumindest hatte Therese ihr ursprüngliches Vorhaben (auf vollen Konfrontationskurs mit der Kaiserin zu gehen) relativ schnell aufgegeben. Im Gegenteil war sie nun drauf und dran mit der Kaiserin einen Pakt zu schließen und das, obgleich sie insgeheim noch immer skeptisch war: Meint die Kaiserin es wirklich ernst und ehrlich? Oder will man mich wieder in eine Falle locken, oder mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, wenn ich meine Schuldigkeit getan habe?

Tja, die Erinnerungen an die Vergangenheit konnte Therese nicht von heute auf morgen aus ihrem Gedächtnis streichen, wobei die in Aussicht gestellte Adelung diesen Prozess deutlich beschleunigen würde. Therese nahm den Zettel mit den Notizen und lauschte den Worten der Kaiserin.

"Ach, … Fouche hat DAS wirklich über mich gesagt?" Oh, das ist in der Tat großzügig, …sehr großzügig. Da gab es in der Tat nichts zu meckern. Die Kaiserin hatte sich wirklich nicht lumpen lassen. Therese klang mehr beeindruckt als, dass sie Fouche´s Aussage mit dieser Frage hätte dementieren wollen. Vielmehr fühlte sich Therese nun (fast) dem guten Wort verpflichtet, welches der Polizeiminister für sie eingelegt hatte. Schließlich waren seine Worte wohl mit ausschlaggebend für den Titel, den Therese der Notiz entnehmen konnte:

"Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari - Seigneuresse de Château Lafite" … Dieser Titel klang doch fast wie Musik...

"Nun, so stehe ich also nicht nur in Eurer Schuld, sondern ebenso in der des Polizeiministers." Bedächtig nickend erhob Therese sich, um sogleich einen perfekt gelernten Hofknicks vor der Kaiserin zu vollführen. Gleichermaßen zum Dank für den Titel wie zum Zeichen dafür, dass der Pakt damit besiegelt wäre.

"Ich werde Euch nicht enttäuschen, kaiserliche Hoheit. Das bin ich nicht nur meinem Ruf schuldig, sondern auch meinem guten Gewissen. Wenn ihr also erlaubt, so werde ich mich nun zurück ziehen, um mich auf meine Aufgaben vorzubereiten." Aus der Nummer kam sie wohl (so schnell) nicht wieder heraus, doch gab es durchaus schlimmeres als, von der Kaiserin und dem Polizeiminister gleichsam geadelt zu werden …

… mit gesenktem Blick verharrte Therese artig in ihrer gebeugter Haltung, denn schließlich oblag es allein der Kaiserin zu entscheiden, wann das Gespräch definitiv beendete wäre.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

15

Sonntag, 12. Januar 2020, 23:14

"Ich werde Euch nicht enttäuschen, kaiserliche Hoheit.


Und wenn, dann nicht sehr lange... flüsterte ich mehr als ich es zur Cabarrus sagte, doch sollte sie die damit verbundene Drohung ruhig hören.

"Sprecht bitte mit dem Seneschall und der Connetable, mir wäre eine zumnindest nach aussen sichtbare Eintracht sehr recht. Und ja, seit morgen um 10 im Palast, die Adelung soll in feicherlichem Rahmen noch den Riten unserer Vorfahren begangen werden. Wenn sonst etwas ist ...."

und damit beendete ich die Audienz

"Ich finde euch ja im Palais Vieux-Orleans"
Valerie Beauharnais de Brion
Impératrice d'Outremer - Kaiserin
Princesse de Valois
Seigneuresse de Château Brion

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Robert Duroc« (3. Februar 2020, 15:31)


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