Leonor weinte. Sie war nervlich am Ende. Gleichzeitg hasste sie sich für die Schwäche. Sie hat es nie begriffen, wie ihre Schwester es immer tut, so stark zu sein, herzlos und eiskalt. Andererseits wollte Leonor auch nie so werden, wie ihre Schwester war.
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Onkel Fouche, ich bin kein guter Mensch. Ich bin zu egoistisch dafür und ich kenne meine Schwächen. Ich hasse mich dafür, dass ich dich auf diese Weise beschäftige. Du bist der Einzige, wem ich vertraue
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Sie wischte die Tränen vom Gesicht und lächelte warm und zögerlich. Leonor war auf einmal so, wie er sie nur selten erlebt hatte. Sie sagte die Worte, die er so hören wollte, vor langer Zeit, von einem anderen Menschen.
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Ich werde Capet sprechen" das war halb Frage halb Bestätigung. a"ußerhalb des Palastes. Soll Valerie wissen, dass ich nach ihrem Plan tanze. Natürlich will ich meiner Heimat kein Leid zufügen. Dachtest du wirklich, ich werde sowas unsinniges und selbstzerstörendes tun? Doch manchmal " Leonor saugte die Luft ein und presste die Lippen zusammen wie bei einem Fluch "Manchmal würde ich meiner ach so einer vollkommenen Schwester zu spüren zu geben, was ich kann.
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Leonor seufzte und rieb ihre Wange auf die Brust des Polizeiministers.
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Ich will Cedric nicht sehen. Ich habe sonst Angst, etwas... unüberlegtes zu tun. Außerdem will ich seiner Karrierre nicht gefährden. Er ist mein Freund, es wird ihm gegenüber nicht gerecht, ihn so auszunutzen
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Und in diesem Satz war Leonor, wie sie lebte und liebte. Sie hatte kein Bedenken, Capet zu benutzen, weil er ihr ein Niemand war. Doch wenn es um ihre Freunde ging, konnte sie nicht kaltblutig denken und handeln.
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Auf jeden Fall nehme ich deinen Rat, die Zeit zu verzögern. Lord Reis ist hier zu Besuch. Sein Königsreich braucht vielleicht auch eine heiratswillige und nicht gerade hässliche pferdegesichtsähnliche Prinzessin. Onkwl Fouche, ich habe eine Idee, doch ich weiß nicht, ob sie klug ist. Meine Schwester ist eine auch nach außen kalte, emotionslose Frau. Doch sie ist Kaiserin. Ich will ihr den Thron nicht abstreiten. Doch ich brauche eine gewisse Grundlage. Eine Stütze, eine Unterstützung. Im Kreise der Politiker wäre es nicht möglich. Im Kreise der Industriellen und Bänker auch nicht, jedoch nicht jetzt und später möglich. Es bleibt nur eins, was mir einen guten Ruf gibt. Das Volk. Eine gemeinnützige Arbeit zum Wohle unseres Volkes. Ich habe wirklich sehr viel nachgedacht. Was sagst du dazu? Doch dabei steht Capet mir wiederum im Wege. Der Schatten einer Scheidung wird mich immer verfolgen. Das war auch der Punkt, welchen meine Schwester bei der Wahl meines künftigen Ehegatten berücksichtigt hatte. Doch zuerst will ich deine Meinung hören"