Es war eine Tortur, diese Visite. Zuerst die Novizin. Leonor warf den leichten Mantel auf den Boden und stellte sich vor Yvette.
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Yvette, ich habe jetzt keine Lust mich selbst zu entkleiden. Ich denke, wenn ich es jetzt tue, werde ich das Kleid zerschneiden oder zerreißen. Die Sachen verbrenne einfach. "
Sie streckte ihre Arme seitlich und stämmte mit dem Bein.
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Und schnell! Ich bin gereizt und es ist mir kalt und ich bin ungeduldig und wenn ich jetzt nicht das bekomme, was ich will, steige ich mit dem Kleid in die Badewanne."
Es war echt eine Weile her, dass Leonor drart wütend war. Es lag jetzt an Yvette, ihre Herrin zu besänftigen, obwohl die Zofe sehr gut verstand, dass diese Wut nicht auf Yvette selbst war.
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Zuerst diese Novizin in der Kirche. Yvette? Sag es mir. Haben Menschen aufgehört, miteinander normal sprechen? Sie sah mich an, als ob sie mich mit den gesamten Därmen auffrisst und das wird noch für sie lecker sein. Die Novizin heißt Estelle. Und natürlich mag sie nur Vergiß-mich-nicht! Wir leben in einer Welt von Kitsch und Klischees. Stell Dir vor ein Goldlöcklech aus dem Märchen vom Mädchen und drei Bären mit strahlenden leeren und naiven Augen. Ich wette, sie waren sogar azurblau. Ich habe absolut keine Idee, warum sie mich ansprach. Ichglaube, das weiß sie selbst nicht. Und ich noch tue mit ihr zu sprechen! Yvette, manchmal ist deine Prinzessin ganz schön blöd. AUAAAAAAA!!!! Du hast mir weh getan!"
Das war die Haarspange und Leonor schluchtzte, wissend, dass Yvette sie jetzt trösten wird. Manchmal könnte Yvette wirklich Mitleid erzeugen, bei solch einer Herrin. Doch nur Yvette wußte, dass Eleonor einfach anders nicht wußte und nicht konnte, zu äußern, Yvette, umarme mich. Also mußte sie etwas ausdenken oder sich wie ein Kind benehmen. Bloß gut, dass außer Yvette im Raum keiner da war. Aber dafür hat die Zofe vorgesorgt.