Gelassen betrat er den kleinen Raum und verneigte sich anstandsgemäß vor der sitzenden Kaiserin.
"Eure kaiserliche Hoheit, vielen Dank für diese Audienz."
Der einladenden Handbewegung leistete er Folge und setzte sich auf den gegenüberliegenden Platz. Dass die Kaiserin das Gespräch leiten würde, war ihm klar. Und er wusste genau, wie er seine Zeit gewinnbringend nutzen konnte - indem er keine übertriebene Hektik an den Tag legte, sondern betont gelassen und genüsslich sprach.
"Ich weiß, wie kostbar Eure Zeit ist und komme daher direkt zur Sache. Ich habe auf meinen Reisen vieles erlebt, viele Leute kennengelernt und viele Beziehungen knüpfen können."
<Die vielen Betten verschweige ich lieber.>
"Und ich denke, dass das Empire mit einigen Unternehmen aus anderen Ländern gut zusammenarbeiten könnte. Wenn Ihr es wünscht, lasse ich Euch eine Liste zukommen, auf der auch die Webseiten der Unternehmen vorhanden sind, zusammen mit einer Kurzbeschreibung der Aktivität. Die meisten davon dienen der Unterhaltung und Zerstreuung, aber es sind auch einige interessante Technologien und Unternehmenskonzepte dabei."
Er schaute sich um. Kein Getränk in Sicht. Doch diese Bitte musste warten. Erst wenn es der Kaiserin nicht auffiel, dass aus 15 Minuten bereits 25 geworden sind, war die Bitte nach einer Erfrischung angebracht. Also fuhr er zunächst fort.
"Natürlich habt Ihr Eure internationalen Berater und sehr fähige Regierungsbeamte, die Dossiers studiert haben. Das ist jedoch nichts gegen das persönliche Erlebnis, die eigene Erfahrung, den Funken."
Seine Augen leuchteten bei dieser Aussage. Vieles von dem, was er im Ausland gesehen hatte, konnte ihn tatsächlich begeistern.
Ehe er sich zu sehr ereiferte - er merkte, dass er sich langsam vorbeugte -, nahm er wieder eine bequemere Sitzhaltung ein.
"An welcher Art von Ideen seid ihr besonders interessiert? Politisch, wirtschaftlich, sportiv, propagandistisch oder kulturell? Jeder Bereich verdient Beachtung, doch möchte ich Eure Zeit nicht mit meinem umfangreichen Wissen über ein für Euch uninteressantes Gebiet vergeuden."
Das Thema "Notablenversammlung" war für die zweiten 15 Minuten reserviert. Es galt, die kaiserliche Aufmerksamkeit in kaiserliche Neugier zu wandeln und dabei interessant zu wirken. Dabei war es wichtig, nicht zu prahlen, sondern Andeutungen zu machen.
Er schaute die Kaiserin erwartungsvoll an. Seine Körperhaltung war jetzt gerade, der Kaiserin zugewandt, mit leicht geöffneten Armen. Die Hände ruhten entspannt auf dem Tisch, der Ellenbogen perfekt angewinkelt. Seine Körpersprache hatte er im Griff.