Leonor drehte sich um, sie war nicht erschrocken, eher erleichtert, dass das Warten sein Ende hat. Ihre schlanke Gestalt war mit diesem Kleid vorteilhaft unterstrichen. Wäre Kardinal nicht in diesem reifen alter... doch wer weiß, auch die reifen Männer verfallen ab und zu der Jugend anderer. Leonor nahm seine Hand und er spürte die weichen Lippen auf seiner Haut.
Mögen Ihre Bemühungen starke Wurzeln schlagen und das üppige Laub die Krone Euer Wünsche küren.
Leonor hätte es nicht wissen können, doch welcher Kardinal will kein Papst werden!
Meine Reise war beschwerlich, doch es ist meine Pflicht, dem Ruf des Blutes zu folgen. Ich weiß zwar nicht, was vor mir liegt, doch ich weiß, was ich hinter mir gelassen hatte. Vater, Eure Führung ist mir lebenswichtig, bitte schenkt mir Ihre geistige Führung, damit ich den richtigen Weg beschreite.
Och war das pathetisch, doch Leonor kannte den Kardinal zu gut. Eigentlich war alles gesagt, was Leonor sagen wollte. Bloß gut, dass ihr Blick gesenkt war. Nun war es am Kardinal, die Karten ein wenig zu öffnen. Was die Pfeile und die Büste angeht, so hat Leonor keine Äußerung dazu gewagt. Würde sie den Kardinal loben, wäre es nicht richtig. Leonor wollte keine Mitwisserin werden. Würde sie ihn nicht loben, wäre es eine Beleidigung. Kirche und ihre Angelegenheiten waren äußerst gefährlich. Das hat sie von ihrem Vater gehört und von Fouche. Sie wurde richtig wütend auf den Polizeiminister, dass er sie in diese Hölle geschickt hatte.
Vater, ich frage nicht nach Ihrem Wohlbefinden, denn ich Ihre Tochter weiß Ihre ununterbrochene Sorge und Taten zum Wohle der Kirche und dieses Landes zu schätzen.