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Beichtstuhl Therese Cabarrus

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Mittwoch, 5. Februar 2020, 13:50

Therese Cabarrus

Der Kardinal hatte die neue Abgeordnete eingeladen zu beichten und hatte deswegen die Kathedrale durch den geheimen Gang betreten von dem er in den Beichtstuhl eintreten konnte ohne von anderen gesehen zu werden. An der Pforte war die Sünderin von einer Nonnen - ob es Estelle oder eine andere war ist nicht überliefert - empfangen und zum Beichtstuhl geleitet. Trivulzio schaltete sein Handy in den Flugmodus und wartete auf die einleitenden Worte von Therese.

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Mittwoch, 5. Februar 2020, 16:10

Irgend etwas musste Therese überhört haben, als sie mit Anielle über den Termin beim Kardinal gesprochen hatten. <Es war doch nie davon die Rede gewesen, dass ich zur Beichte gehen soll. Herrgott nochmal was soll das? Soll ich dem Erzbischof etwa meine Sünden beichten?! Ausgerechnet IHM!> Hatte die Connetable davon gewusst, wo das Treffen stattfinden sollte? <Na das werde ich auf alle Fälle heraus finden> Therese nahm sich fest vor Anielle darauf anzusprechen (bei Kaffee und Kuchen, am kommenden Sonntag). Aber zurück zum jetzt und hier.

Den Blazer ihres Kostüms zusammenziehend folgte Therese, leicht fröstelnd, der Nonne durch die eindrucksvolle Kathedrale, hin zu dem Beichtstuhl. Dieser stammte wohl noch aus der Zeit der Hexenverfolgung und wirkte dementsprechend noch weniger einladend, wie die Tür zum Behandlungszimmer beim Gynäkologen. Was vielleicht auch daran lag, dass der Erzbischof wohl der letzte Mensch auf Erden wäre, dem Therese sich ausgerechnet in derart intimen Dingen (wie das Beichten von Sünden) hätte öffnen wollen.

Zu allem Überfluss war der Kardinal anscheinend schon anwesend und so rang Therese einen Moment mit sich, ehe sie den Beichtstuhl betrat. Schließlich galt es der Sache weiter zu folgen, weswegen sie heute hier war und so tat Therese das, was getan werden musste: <Wie ging das gleich nochmal bei der Beichte?> Zum Glück waren die Erinnerungen aus ihrer Schulzeit, bei den barmherzigen Benediktinerinnen, noch nicht ganz verblasst. Mit folgenden Worten und drei Kreuzzeichen machend, kniete sich Therese also auf das Büßerbänkchen hin:

"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes …Amen. … Ich grüße Euch, ehrwürdiger Vater … "

Kurz und hörbar holte Therese Luft, in er Absicht nun zum Punkt ihres Treffens zu kommen ...
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Mittwoch, 5. Februar 2020, 17:55

"Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und Seiner Barmherzigkeit."

sprach Oddone erstmal den nötigen Text, setzte dann aber ein " Ich grüße Dich, meine sündige Tochter."

hinzu was in zwar amüsierte, was er sich aber nicht anmerken ließ. Beide waren in der scheinheiligen Konvention überkommenener Rituale gefangen wobei er es aber nur im diesem Rausche oder jenem Rausche zugegeben hätte.

Ihr AMEN fast schon herbeisehnend lauschte er am hölzernen Durchlass um so erfahren was eine Frau mit Ihrer Vita denn so zu beichten hätte. Das die letzte Beichte lange her war hoffte er dabei innständig.

4

Mittwoch, 5. Februar 2020, 22:14

Zitat

" Ich grüße Dich, meine sündige Tochter."


"… denn Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden … und in alle Ewigkeit. Amen … "

vollendete Therese das Vater Unser gezwungener Maßen, wobei sie nicht im Traum daran dachte, dem Kardinal irgendwelche Sünden zu beichten. Weder ihre wahren Sünden noch etwaig erfundene Sünden, nur, um dem alten Bock damit einen Gefallen zu tun.

"Hochwürden … weshalb ich heute hier bin. Ich … Ich denke ich habe da etwas, was Sie interessieren könnte. … Ehm …"

Einmal Luft holen (vielleicht einmal zu viel) um sogleich auf den Punkt kommen zu wollen. Die Reliquie, welche Therese eigens ausfindig gemacht hatte und deren Expertise sie hier bei sich trug.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

5

Donnerstag, 6. Februar 2020, 15:03

Oddone zog, natürlich ungesehen, eine Augenbrauch hoch

"Natürlich meine Tochter, Du kamst um Deine Sünden zu beichten. Und natürlich interessieren mich die Sünden der wahrhaft reuigen, denn nur diesen wird das Himmerlreich zuteil werden."

<Mir also eher nicht, zumindest nach den jetztigen Dogmen> dachte sich der Kardinal noch hinzu
<Wann habe ich eigentlich zuletzt gebeichtet? ich denke 1992, damals nach der Sache mit dem Paddel und den Zwillingen>
wobei sein Gesicht einen fast schon verklärten Ausdruck annahm den man sonst nur bei Fussballfans und Drogensüchtigen zu sehen bekam

"Du bist doch reud .... reuuig, oder etwa nicht?"

6

Freitag, 7. Februar 2020, 13:33

Leicht schnaubend stieß Therese die eingeatmete Luft wieder aus und es dauerte ein paar Sekunden, bis sie sich wieder einigermaßen gesammelt hatte. Wie sollte sie hier ein "normales" Gespräch anstoßen, wenn der Kardinal sie weiterhin zur Beichte ihrer Sünden nötigen würde:

"Natürlich bereue ich … " < …es, hierher gekommen zu sein.> "So manche Sünde begangen zu haben. Mal ein Kuchenstück zu viel trotz Diät, …den guten Vorsatz zum neuen Jahr verworfen, … eine kleine Notlüge hie und da, … mal vergessen das Billet für die Metro zu lösen …"

Ein paar sündige Geschichten aus ihrem Leben hätte Therese dem Kardinal natürlich auch erzählen können. Doch "sündig" setzte sie nicht mit "Sünde" gleich, sodass sie diesbezüglich ein reines Gewissen hatte, mochte der Kardinal dies auch vielleicht anders sehen.

"Aber sind Euer Gehör und eure Zeit nicht zu kostbar für meine kleinen Sünden, heiliger Vater? … Angesichts der Tatsache, dass ich Euch heute etwas viel interessanteres mit gebracht habe."

Ob das die richtige Taktik war? Therese wünschte, sie wäre sicher, doch alles andere war der Fall.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 7. Februar 2020, 15:19

Ohne viel Federlesen erteilte Trivulzio der Herzogin die Absolution
"Deus, Pater misericordiarum, qui per mortem et resurrectionem Fílii sui mundum sibi reconciliavit et Spiritum Sanctum
effudit in remissionem peccatorum, per ministerium Ecclesiae indulgentiam tibi tribuat et pacem.
Et ego te absolvo a peccatis tuis in nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti, Amen.
"


um dann einfach sitzen zu bleiben wobei er erstmal gar nichts weiter sagte sondern zwischendurch durch das Tuch auf seine Seite schaute ob es vielleicht unliebsame Zuhörer gab. Da das nicht der Fall war und auf ihrer Seite eh nur eine Mauer aus dem Mittelalter war, lächelte er zufrieden und klang sehr interessiert.

"Das kann ich doch nicht annehmen..."

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Freitag, 7. Februar 2020, 21:45

Nun machte Therese aber große Augen nachdem sie prompt und anstandslos die Absolution erhielt. Schnell bekreuzigte sie sich und hoffte, dass sie am Ende nicht wegen ihrer Lügerei noch in der Hölle landen würde (denn das mit der Schwarzfahrerei war nur erfunden gewesen):

"Ich danke dem allmächtigen Gott und Euch, ehrwürdiger Vater, für die Erlösung von meinen Sünden … Amen" <Puh! Das ging zum Glück schnell und problemlos. Hoffentlich geht´s so weiter>

"Heiliger Vater, mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr ein "< en fast schon kranken >"Faible für Reliquien habt." <genauso krank wie der für junge Dinger … aber das geht mich ja eigentlich nichts an.> "Ich denke, ich bin da auf etwas gestoßen das Euch eventuell interessieren könnte."

Therese machte eine kurze Pause, ehe sie die zusammengefaltete Kopie der Expertise durch den Obulus-Schlitz in der Trennwand schob. Namen und Angaben zum aktuellen Aufenthaltsort der Reliquie waren nicht enthalten, schließlich wollte Therese handeln und nicht bezahlen (zumindest nicht für´s Kuchen naschen und schwarz fahren).

"Wie Ihr sicher wisst, fand man 1942 bei Bauarbeiten, in den Heiligen Grotten unter dem Jakobusdom, unter anderem die Gebeine der heiligen Maria Magdalena. Leider verschwanden in den folgenden Jahrzehnten einige der Knochen auf mysteriöse Weise, doch wie es scheint ist zumindest der linke Oberschenkelknochen vor kurzem wieder aufgetaucht."

Der Kardinal konnte sicher lesen. Dennoch fasste Therese das Wichtigste kurz zusammen, um schneller zum Punkt zu gelangen. <Wahrscheinlich versündige ich mich jetzt bis in alle Ewigkeit oder noch wahrscheinlicher, dass er mich jetzt umbringt weil ich mit dem ollen Knochen handeln will … Adieu du schöne Welt, mach es gut Thierry und leb wohl Anielle, dein Lächeln war sooooo süß, zu gern hätte ich es von deinen Lippen gekostet:

"Was haltet Ihr davon? … Wäre das etwas, womit wir ins Geschäft kommen könnten?"

Edit: Biblischen Hintergrund angepasst
>
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Therese Cabarrus« (8. Februar 2020, 12:05)


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Montag, 10. Februar 2020, 10:59

Die Namen der beiden Personen, auf denen der Glauben des Volkes und die Macht der Kirche basierte, fielen in einem Satz und Oddone saß jetzt fast so aufrecht in seinem Stuhl wie ein Stiel in seinem Besen.
Outremer war nämlich schon sein hunderten von Jahren Hort und Segen der magdalenisch-jakobäischen Konfession was es für Aussenstehende besonders schwierig machte die empirischen Gegebenheiten zu verstehen, gab es doch Jakobiner, Jakobiter und Jakobäer von denen die einen fast schon blutrünstig plutperauschte Republiker, die anderen Anhänger ausländischer Prätendenten und die dritten eben Anhänger einer apostolischen Nachfolge die eben nicht auf dem Verräter Petrus sondern auf dem Herrenbruder und dem heiligen Gefäß Maria Magdalena fusste. Das wurde allerdings seit circa 50 Jahren kaum noch thematisiert da die meisten nur zu Kriegszeiten, zu Ostern und Weihnachten in die Kirche gingen und ansonsten brav ihre Abgaben zahlten und ansonsten brav ihre Fresse hielten wie es der Kardinal im privaten Kreise gerne ausdrückte. Dies funktionierte allein schon deswegen einwandfrei weil es im Klerus des Empire Outremer keine Kinderschänder gab da die allgemein übliche Zahl an Geliebten die Zahl der Kirchlichen Würdenträger übertraf.

Oddone hat zwear bereits drei Oberschenkelknochen der heiligen Maria Magdalena in Besitz, es handelte sich bei zweien allerdings um Berührungsreliquien und bei der dritten war man sich nicht sicher, ob es sich um einen Teil des Esels handelte, mit dem der wahre Messias in Salem eingeritten ist oder ob es sich um eine Fälschung aus dem Mittelalter handelte, die Radiokarbonanalysen waren da alles andere als eindeutig.

"Ich habt das Heiligtum in eurem Besitz?"

wobei Oddone alles tat, um nicht so interessiert zu erscheinen wie er war.

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Freitag, 14. Februar 2020, 08:01

Das erwartete Inferno blieb aus und ebenso wenig zeigte der Kardinal ein überschwängliches Interesse an dieser einzigartigen Reliquie. Letzteres konnte natürlich nur vorgetäuscht sein, aber so sicher war sich Therese da nicht. Schließlich hatte sie - ausgehend von Anielles Andeutungen - damit gerechnet, heute dem leibhaftigen Teufel zu begegnen, doch wider Erwarten verlief das Gespräch bislang erstaunlich entspannt.

Naja, "entspannt" war vielleicht der falsche Ausdruck, denn immer noch kauerte Therese in einer ziemlich angespannten Haltung in diesem Beichtstuhl, welcher allem Anschein nach ein Originalstück aus der Zeit der Inquisition zu sein schien. Selbiges konnte man von dem vermeintlichen Heiligtum nun nicht gerade behaupten, ein Original zu sein, auch wenn die Expertise etwas anderes verlauten ließ. Doch Heiligtum hin oder her, am Ende zählt doch nur was man der Reliquie so alles andichten konnte und diesbezüglich hatte Therese bewusst nach einem Objekt gesucht, welches - zumindest im weitesten Sinne - dem Beuteschema des Kardinals entsprach. <Und was wäre prädestinierter dafür als die Beine - pardon Gebeine - von Maria Magdalena?>

"Das Heiligtum befindet sich im Augenblick noch an einem sicheren Ort. Doch ich kann Euch versichern, dass ich es jederzeit - binnen 24 Stunden - herholen lassen kann."

Soweit war Therese ganz zufrieden mit der Entwicklung des Gespräches und dementsprechend versuchte sie das Geschäftliche nun zügig über die Bühne zu bringen. Doch halt mal! Welche Gefälligkeit(en) sollte sie nun eigentlich genau für dieses Unikat einfordern? Sicher würde der Kardinal ihr keine unbegrenzten Gefälligkeiten zugestehen, so galt es also weise (oder wenigstens unverbindlich) zu verhandeln:

"Habt Ihr denn schon eine ungefähre Vorstellung was Ihr bereit wäret für diese einmalige Reliquie zu zahlen, eure Eminenz? … Ich meine damit natürlich nicht in Form von schnödem Mammon, sondern eher in Form einer guten geschäftlichen Beziehung zwischen uns beiden."

Besser erst mal so unverbindlich wie möglich. <Auwei … > War das jetzt das Zünglein an der Waage, welches just das Tor zur Hölle aufgestoßen hatte oder, <… wird sich der alte Bock auf einen Handel einlassen?>

Gebannt wartete Therese auf eine Reaktion, von der anderen Seite des Beichtstuhles, während sie nervös an ihrer Unterlippe kaute.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
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Freitag, 14. Februar 2020, 14:01

Oddone überlegte kurz, setzte an zu sprechen, verwarf dann aber den Gedanken des unmittelbar-haben-wollens und ließ sich stattdessen auf ihre geschäflichkei ein.

"Mammon wäre auch kaum angemessen, meine Tochter. Manche Objekte sind nicht mit Gold aufzuwiegen und wir sollten es auch gar nicht versuchen. Ein erster Vorschlag wäre die Erlassung von 100 Jahren Fegefeuer wobei ihr mich sicher auf 500 hochhandeln wollt und wir uns am Ende auf 200 einigen. Dazu vielleicht noch .... natürlich nach der C14 Analyse, aber das versteht sich von selbst denke ich. Set dem Mittelalter gibt es einfach zu viele Rinderdärme die als Vorhäute angepriesen werden."

In Wirklichkeit hätte er ihr das Fegefeuer auch komplett erlassen, also alles im Sinne von wirklich alles. Doch das behielt er in der Hinterhand.

12

Sonntag, 16. Februar 2020, 01:25

<Wie bitte? … Das war jetzt ein Scherz, oder?>

Therese glaubte sich verhört haben und nur mit Mühe konnte sie ein belustigtes Auflachen unterdrücken. Wer in aller Welt gäbe heutzutage noch etwas auf diesen religiösen Schnickschnack, von wegen im Fegefeuer schmoren anstatt auf einer Wolke zu frohlocken. Dazu fehlte Therese der nötige Glaube. Davon abgesehen brauchte Therese die Unterstützung des Kardinals JETZT und nicht erst, wenn sie den Löffel ab gab (was hoffentlich noch nicht allzu bald geschehen würde).

"Die C14 Analyse wird keinen Zweifel am Alter der Reliquie lassen." <Das hat mir zumindest der Archäologe zugesagt, der diesen Knochen aus irgendeinem vorsintflutlichen Grab gestohlen hat>

Therese versuchte die rechten Worte zu finden um so nah wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben, schließlich wollte sie nicht gleich wieder Lügen beichten zu müssen.

" Um ehrlich zu sein, Eure Eminenz, wären mir dafür aber weder 100 noch 200 noch 500 Jahre Erlass genug. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin nur der Meinung, wir sollten die sterblichen Überreste des Diesseits nicht transzendental mit Werten aus dem Jenseits aufwiegen, sondern uns lieber auf das Diesseits beschränken."

Noch einmal kurz Luft geholt und dann geradewegs heraus:

""Eure Eminenz, Ihr seid ein bekannter und überaus einflussreicher Mann und ich nur eine einfache Abgeordnete, die noch dazu neu im Konvent ist. Wenn ich auf Eure Unterstützung zählen könnte, so gehört die Reliquie Euch. Und meinetwegen nehme ich freiwillig noch 100 Jahre Fegefeuer auf mich, oder welchen Preis auch immer Ihr mir auferlegen wollt, um Eurer Gunst gewiss sein zu können."

Nun war es heraus, worauf Therese hinaus wollte. Die Frage war nur, ob der Kardinal bereit wäre wegen dieser einen Reliquie seine Unterstützung zu zusagen. Vielleicht war sein Preis ja ein anderer, höher gar und womöglich unbezahlbar ...
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
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Dienstag, 18. Februar 2020, 12:26

<Also ein Kuhhandel, nun gut> dachte sich der Kardinal und war nicht wirklich überrascht, vor allem da sie genau wie er keine Angst vor dem Fegefeuer zu haben schien

"Dann zählt gerne auf mich, meine Tochter, doch werdet ihr kaum in Vorkasse treten, weltlich wie ich euch empfinde. Ich nehme also an es ist ein konkretes Bangen oder gar ein Wunsch das ich zerstreuen oder den ich erfüllen kann."

Sollte es sich um eine Fälschung handeln, so würde er sicher nicht zögern sich zurückzuholen was immer er ihr gab ...

14

Donnerstag, 20. Februar 2020, 12:29

In der Tat hatte Therese im Augenblick noch gar keine genaue Vorstellung, was sie als Gegenleistung fordern sollte da sie nicht erwartet hatte, so schnell mit dem Kardinal einig zu werden. Zudem hatte sie erwartet, dass sie in Vorleistung gehen müsste, doch nun stellte der Kardinal sie gar so hin, als hätte sie kein Vertrauen. <Naja, Vertrauen ist gut, aber Vorkasse wäre schon besser. Allerdings fühl ich mich wohler wenn ich weiß, ob die Reliquie auch hält was mir der Archäologe versprochen hat>

"Vielen Dank, heiliger Vater, dass ich auf Euch zählen darf. Aber ich bitte Euch, mein Vertrauen in Euch ist selbstverständlich über jeden weltlichen Zweifel erhaben."

Versuchte Therese etwas Zeit zum nachdenken zu gewinnen, indem sie dem Kardinal ihr vollstes Vertrauen aussprach.

"Ich denke es ist in Ordnung, wenn wir bei der Übergabe darüber reden. … Wobei erlaubt mir die Frage, Eure Eminenz, welchen Einfluss habt ihr auf den Konvent? Wärt ihr zum Beispiel in der Lage eine Entscheidung herbei führen zu lassen, die sonst niemals zustande käme? … Und habt Ihr eventuell die Möglichkeit mir Zugang zu bestimmten Akten zu verschaffen, für die man sonst eine besondere Erlaubnis bräuchte? …Polizeiakten zum Beispiel?"

Ganz wohl war Therese nicht, wie auf dem Trödelmarkt beim Kardinal an zu fragen, was er denn so alles im Angebot hätte. Doch wenn sie weiter kommen wollte, dann konnte sie nicht ewig warten und letztere Frage hatte ja auch einen ganz bestimmten Grund.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
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Donnerstag, 20. Februar 2020, 13:33

Oddone naschte während er lauschte an seinem mitgebrachten Konfekt, verschluckte sich an diesem aber als er Thereses Worte vernahm. Nach einem augiebigen Räuspern lie esr sich wieder vernehmen

"Weltliche Zweifel? Meine Tochter, ich bitte euch, hegt ihr denn höhere Zweifel als die weltlichen? Oder gar niedere? Ich bitte euch in diesen Dingen ein wenig auf eure Worte zu achten, ich will es in diesem Momente als GEschwätz werten, aber manches Wort zum falschen Zeitpunkt..."
wieder hustete er höchst ungalant, trank etwas von dem bereitstehenden Likor und kam wieder zur eigentlichen Sache

"Ich kann im Konvent nur das Zünglein an de Waage sein, eine, in manchen Fällen zwei Stimmen sprechen wenn ich in das dazugehörige Ohr flüstere."
worauf er wieder einen Schluck - es war Birnenbrand - nahm um kurz zu überlegen inwieweit er ihr denn Trauen konnte.

"Und Polizeiakten.... hm.... nur wenn sie einen religiösen Bezug haben. Liegt dies denn im Bereich des möglichen?"

16

Sonntag, 23. Februar 2020, 11:53

<Hoppla, was hab ich denn gesagt??> verwundert zuckte Therese zusammen als sie von der anderen Seite des Beichtstuhls unvermittelt angefahren wurde. Das klang so als hätte der Kardinal eben nicht nur ihre Worte in den falschen Hals bekommen. <Soll ich fragen, ober er Hilfe braucht? … Nein, wird schon gehen und falls er doch umkippen sollte, höre ich es ja> Kurz überlegte Therese was sie sagen sollte, um dieses Mal mit mehr Bedacht zu sprechen:

"Verzeiht einer armen Sünderin, heiliger Vater, denn sie weiß nicht was sie spricht."

Reue und Einsicht kamen bei der Kirche ja immer gut an, so hoffentlich auch beim Kardinal. So viel dazu und zurück zum Handelsgeschäft. <Zünglein an der Waage, klingt gut. Womöglich werde ich bald schon seine Unterstützung benötigen, falls ich im Konvent gezwungen bin zum Schein für Duroc zu stimmen … und religiöser Bezug bei Polizeiakten? Das dürfte eher schwierig werden.>

"Ich werde Eurer Heiligkeit, zu gegeben Zeit meine Bitte vortragen , sobald es im Konvent einer entsprechenden Feinjustierung bedarf. … Und was die Polizeiakten betrifft, … nun ja, möglich wäre es vielleicht, … sofern man die Aufklärung eines Mordes, zwecks Zuführung des Schuldigen in das Fegefeuer als religiösen Bezug ansieht?"

Mehr fragend als überzeugend klang das zuletzt Gesagte, obgleich Therese hoffte gerade auf diesem Weg endlich voran zu kommen - Thierry zuliebe.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
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Sonntag, 23. Februar 2020, 23:31

"Natürlich soll der armen Sünderin vergeben werde, ich erlasse Dir Deine Sünden, im Namen des Vaters, des anderen Sohnes und des heiligen Gefäßes. So gehe hin in Frieden und fühle Dich gereingt von Deiner Seelenqual durch einen Kuss auf das Pentagramm Baphomets."
Das dies auf der Stirn des Baphomet in einer der Kammern der Krypta war würde eine intelligente Politikerin schon finden
"Im dortigen Fürbittenschrein hinterlegte Botschaften werden übrigens nur von mir persönlich gelesen."
Wieder nahm er einen Schluck Likor und sah dabei verstohlen auf die Uhr.

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Montag, 24. Februar 2020, 07:14

"Amen! … Ich danke Euch, Hochwürden und wünsche Euch noch einen schönen Tag. … Au revoir"

Mit diesen Worten verließ Therese den Beichtstuhl. Auf dem Weg zum Ausgang überlegte sie noch, ob sie den besagten Schrein gleich heute aufsuchen sollte oder erst, wenn sie ihr Anliegen für den Fürbittenschrein dabei hätte. Natürlich ging es ihr nicht um die Absolutionshandlung: <Ein Kuss auf das Pentagramm Baphomets? So ein Quatsch!>, weshalb Therese die Kathedrale durch die Hauptpforte verließ ...

… nach ein paar Metern machte sie allerdings kehrt, da sie es doch für besser hielt zu wissen wo dieser Schrein stand, wenn sie ihn brauchen würde. Also begab sich Therese auf die Suche und sie benötigte eine geschlagene halbe Stunde, bis sie endlich in der Krypta auf einen Raum stieß, in dem der besagte Fürbittenschrein stand. Auch das Pentagramm entdeckte Therese dort, welches sie aber ignorierte und die Kammer zunächst wieder verließ …

… nach ein paar Metern machte sie allerdings kehrt, da sie es doch für besser hielt ihr Seelenheil nicht am Ende wegen eines Fluch´s des Baphoments zu riskieren. <Und wenn ich eh schon hier bin …> Also begab sich Therese schnellen Schrittes zurück in die Kammer, um mit verstohlenen Blicken den geforderten Kuss auf das Pentagramm zu hauchen.

<Jetzt aber …> verließ Therese die Kathedrale durch die Hauptpforte und dieses Mal blieb es definitiv dabei.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Robert Duroc« (24. Februar 2020, 11:46)


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