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Freitag, 21. Februar 2020, 14:50

Kurz vor Maria Entjungferung

Neben der Kathedrale Saintes Marie Madeleine a tergo steht der Palast des Erzbischofs in dem alle Rosenkränze zusammen fließen. Bis zum Jahre 1967 bestand ein Zugang zum an den Palast angrenzenden Palais Soixante-Neuf der 1492 bis 1509 errichtet wurde. Das Palais hat seinen Namen durch das Volk erhalten und leitet sich vom sechsten ("Du sollst nicht ehebrechen") und neunten Gebot ("Lass Dich nicht gelüsten Deines nächsten Weibes") ab. Der Zugang wurde später zugemauert wobei der Zugang hinter dem Bild der heiligen Laura von Cordoba, auf dem diese in einem Kessel kochenden Bleis getötet wird, weiterhin benutzt werden kann und auch benutzt wird. Im Palast des Erzbischofs von Corinnis der gleichzeitig Kardinal und Primas der Kirche Outremers ist herrschte an diesem Tage ein reges Treiben, war doch der Festtag „Maria Entjungferung“ nicht mehr weit an dem stets die neuen Novizinnen des Ordens der befleckten Camelianerinnen in den Orden aufgenommen wurden. In diesem Jahr gab es deren allerdings erneut mehr als im Ordensstatus zugelassen waren, denn vor dem Kardinal, in fast schon anmaßendem Ornate fast wie ein Papst gekleidet, standen nun sieben junge Frauen von unterschiedlicher Schönheit und Hintergrund von denen er fünf für den Orden uns zwei für die äußere Welt zu bestimmen hatte. Obwohl es doch nur vier waren, war doch die Tochter des Herzogs von Gravina, Jean de Brienne,als solche gesetzt weswegen sie auch in der Mitte der zu prüfenden stand, damit der Kardinal denn auch wusste, wen er zu bevorzugen hatte.Als er vor der ersten Kandidatin stand lächelte er, verkniff sich aber ansonsten jede Regung und legte nur fast väterlich seine Hand sanft streichelnd auf ihre Wange.

"Erzähle mir von Dir, meine Tochter"

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Freitag, 21. Februar 2020, 15:36

Ihr dummes Herz klopfte Felicitas bis zum Hals. Heute war sie in den Palast des Erzbischofs von Corinnis eingeladen. Ihre Familie hatte viel Geld gegeben, damit sie sicher hierher geleitet kam. Dabei war es gar nicht sicher, dass man sie aufnehmen würde. Wobei es schon immer der Wunsch der dunkelhaarigen, jungen Frau in den sicheren Hafen eines Klosters eintreten zu dürfen. Kein Mann außer Gott sollte sie berühren. Zusammen mit sechs weiteren Personen stand sie nun in einer Reihe und wartete auf das Urteil des Kardinals. Flehentlich betete sie zu Gott, hoffte auf seine Gnade und einem positiven Urteil des Kirchenmannes.
Warme Finger berührten ihre Wange, hoben das Gesicht an und sie sah in sein wohlgestaltetes Gesicht.

"Mein Name ist Felicitas Maria Sanchez Cortez. Meine Familie schickte mich hierher, da es ihr Wunsch ist, dass ich Gott geweiht werde und ihm diene. Ebenso ist es auch mein eigener, persönlicher Wunsch"

flüsterte sie leise. Dabei wandte sie keine Sekunde ihre grünen Augen von dem hohen Vorsteher ab. Seine Robe erzählte von dem Status, welchen er hier bekleidete. Sie selber trug ein hochgeschlossenes, dunkles Kleid. Es war ein einfacher Schnitt, mit einem vernünftigen Stoff. Reichtum sprach nicht darauf, aber zumindest ein gewisser Wohlstand. Felicitas war das siebte Kind eines Grafen, dessen Land einige Tagesreisen entfernt lag. Das lange, dunkle Haar war fest geflochten und aufgesteckt. Ein weißes Tuch lag darüber, züchtig und ebenso wie die schmucklos wie die restliche Kleidung.
Was könnte sie noch diesem Mann erzählen, was ihn überzeugte, dass sie hierher gehörte. Einen Psalm oder ein Gebet? Nein, es würde heuchlerisch klingen und nicht ihr stehen. Also wartete sie auf Fragen. Gehorsam bedeutete auch, nicht zu reden, wenn es nichts zu besprechen gab oder man ins Plaudern geraten könne. Natürlich könnte sie erwähnen, dass sie lesen, schreiben und rechnen konnte. Die Heilige Schrift verstand und nach ihr lebte. Auch im Führen eines Haushaltes kannte sie sich aus, ebenso wie mit Verzicht und Schweigen. Der Ansatz eines Lächelns lag auf ihren Zügen. Nein, der Kardinal würde fragen, wenn er mehr Informationen brauchte. Niemand prahlte mit seinem Reichtum oder Gaben, wenn er Gott dienen wollte. Der Herr allein würde nun entscheiden in Form des Mannes, welcher vor ihr stand.

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Samstag, 22. Februar 2020, 11:08

Dalila beobachtete gedankenverloren den Kardinal, dessen Mätresse sie nun schon seit einiger Zeit war. Er war, um es nett auszudrücken, nicht mehr jung. Wobei man natürlich auch sagte, dass Macht und Wohlstand jeden Mann attraktiv machte. Was sie hingegen in die Augen so mancher war... nun, sie dachte darüber lieber nicht nach. Und sie? Was fühlte sie dabei? Nun, sie hatte ganz sicher nicht die Mentalität einer Hure. Ihr Kopf konnte ihr Herz nicht ausschalten, wobei sie eben auch wusste was real und was wunschdenken war. Und er würde sie wohl nie ganz zu der seinen machen. Als Kardinal konnte er das wohl auch nicht.

Es war kein Gedanke, der sie je glücklich machen würde. Mit etwas Abstand folgte sie seiner Heiligkeit und sie schluckte als ihr klar wurde, dass jede der jungen Frauen vor ihr hübscher war als die andere und ihr wurde schon vor seiner ersten Berührung klar, was hier wirklich gespielt wurde. Die kleine verlotterte Sau. Ihr Blick glitt zu ihm und kurz überlegte sie, ob ihr Platz in Gefahr war, aber schnell beschloss sie, dass sie sich noch keine Sorten machen musste. Sie war selbst noch jung genug und abgesehen davon war sie bereit auch seine eher unkonventionellen Gelüste zu stillen. Dinge, bei denen so ein junges, unerfahrenes Ding wie sie hochrot im Boden versinken würde.

“Felicitas Maria Sanchez Cortez.” Hauchte Dalila leise, als sie dem religiösen Oberhaupt näher gekommen war, aber halb hinter ihm ihm verharrte. Sie musste kurz grinsen, als sie sich vorstellte, wie ein Mann beim Sex nicht nur ihren Vornamen stöhnen würde, sondern das ganze lange Konstrukt.

„Sie ist wunderschön.“ Hauchte sie weiter. Ihre, für eine Frau dunkle Stimme, klang verführerisch. „Sie wäre eine weitere Perle in eurem Orden, mein lieber Kardinal.“ Dalila sah zu dem alten Mann während sie sich zwischen zwei der Frauen durch schob und sich hinter die kleine Jungfer stellte. Kritisch lag ihr Blick auf dem jungen Ding, das vermutlich noch nicht mal ahnte, was ihr nun blühen würde. Sie zog das alberne Tuch aus ihrem Haar. Sachte sammelte sie das Haar der Frau dann ein. Ob die andere wusste wer sie war? Ob so etwas süßes und unschuldiges die Finger der Sünde auf ihrer Haut überhaupt dulden würde? „Dir ist klar...“ Hauchte Dalila. „... das wir deine Behauptungen überprüfen müssen?“ Sie legte der Frau das Haar über eine Schulter und sah dann den Kardinal fragend an. Er würde nur nicken müssen und Nino würde das junge Ding für ihn hier und jetzt entkleiden... Nun, man müsste ja wohl sicher gehen, dass sie keine hässlichen Mahle oder Narben hatte. Außerdem fand Dalila dass man sicher gehen müsste, dass sie mit ihrem Busen nicht zu sehr schummelte. Wobei sie nicht erwartete, dass die andere Brüste wie sie hatte.

Zuguterletzt, und der Gedanke ließ Dalila schmutzig grinsen, würde sie der kleinen Felicitas Maria Sanchez Cortez zwei ihrer Finger rein schieben. Tja, hier waren auch kleine Nonnen nichts als dreckige Huren. Das würde sie und – Pardon - ihre Fotze - auch schon bald feststellen.

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Samstag, 22. Februar 2020, 11:09

„Felicitas… Maria… Sanchez… Cortez….“

sinnierte Trivulzio noch als er bereits zur nächsten Kandidatin getreten war, wandte das Wort dann aber noch einmal an die erste und lächelte dabei sanft wie der Nette Onkel, der dem Kinde fünf Livre gab wenn es denn nur auf seinem Schoß sitzen wolle.

„Ein alter Mann wie ich, und in Deinen Augen bin ich ein Alter Mann, wird sich einen solchen Namen wohl kaum merken können, deswegen würde Dein Name, würdest Du denn ausgewählt, lediglich Felicitas Qortes lauten, geschrieben mit dem oqcitanischen Koppa und dem geschmeidigen S der Lingua Franca wobei die Aussprache dieselbe bleibt wie bisher.“

Während er so sprach besah er sich allerdings schon die zweite Delinquentin, einen nordlichern Typ mit fast blondem Haar, dafür aber nicht ganz so zarter Haut die bei der Befragung ihren Namen als Louise Gramont angab. Den Namen Gramont hatte er bereits an anderer Stelle gehört und bekam auch sonst mehr informationen als er erfragt hatte was er denn auch gleich zum Anlass für eine Zurechtweisung nahm.

„Nimm Dir ein Beispiel an Felicitas Qortes, Kandidatin Gramont, im Gegensatz zu ihr bist Du geschwätzig wie eine Elster. Doch sage mir, Gramont… ich hörte den Namen unlängst.“

Louise erläuterte nun schon weniger wortleich, dass ihre Schwester Estelle für den Kardinal arbeiten würde und erst unlängst… doch auch hier wurde ihr das Wort abgeschnitten

„Ich danke Dir meine Tochter, sprechen wir nicht mehr darüber“

Estelle Gramont hatte das Kopfreliquiar des heiligen Dionysos beschafft und Trivulzio ärgerte sich darüber, dass er den Namen nicht sofort erinnert hatte.
Um sich abzureagieren kniff er der dritten Kandidatin beim tätscheln der Wange auch in diese.

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Samstag, 22. Februar 2020, 11:09

Aufgeregt brachte Felicitas ihre Bitte gegenüber dem Kardinal hervor. Er schien nicht erbaut zu sein von ihrem langen Namen. Etwas traurig knabberte die junge Frau an der Unterlippe, unterließ es direkt als es ihr auffiel. Ihre Mutter hätte sie dafür nun gescholten. Es war nicht schicklich, Gefühle so offen zur Schau zu stellen. Eine leichte Röte kroch in ihre Wangen und verblieb dort. Was der Dunkelhaarigen wieder neuen Mut gab, war die Tatsache, dass er ihren Namen leicht änderte, sodass er ihn flüssiger aussprechen konnte. Ein zögerliches Nicken des Kopfes zeigte das Einverständnis der Bittstellerin an.
Plötzlich spürte sie, wie jemand an das weiße Tuch griff. Erschrocken zuckte Felicitas auf und sah halb eine Frau hinter sich stehen. Woher kam jene denn? Das Spiel mit den dunkeln Haaren ließ eine Gänsehaut entstehen und sich am Körper fortsetzten. Zu gerne hätte sich die Jungfer losgerissen, konnte es aber nicht. Sie würde hier stehenbleiben und eine Ordensschwester werden. Nun ja, vorerst Novizin, doch alles weitere würde Gott ihr schon zeigen. Ziemlich liederlich drapierte das ihr unheimliche Frauenzimmer den Zopf über die Schulter. Intensiver leuchtete nun das Rot auf den hellen Wangen, brandmarkte sie förmlich.

Der Kardinal ging weiter und befragte die andren. Es entging Felicitas, dass ihre Nachbarin ein wahres Buch zu erzählen hatte. „Geschwätzig wie eine Elster“, ließ sie aufblicken und die Frau hinter sich vergessen. Innerlich beglückwünschte sich die junge Frau, dass sie nur die wichtigsten Fakten genannt hatte. Leider hatte die andere einen Vorteil. Ihre Schwester war schon in den Diensten des großen, ergrauten Mannes. Sicher war Felicitas naiv zu nennen, Vetternwirtschaft war ihr nicht unbekannt. Zum Teil betrieb ihr Vater sie mit Nachbarn und eben den lieben Verwandten.
Groß wurden ihre Augen, sobald sie sah, wie heftig der Gottesmann nun der dritten Kandidatin in die Wange griff. Unwillkürlich fasste sie an die eigene Wange, wo er sie zuvor gestreichelt hatte. Wahrscheinlich tat es unheimlich weh. Denn die Angesprochene schloss die Augen und schien mühsam die Tränen zurückzuhalten. Im Allgemeinen sah sie sehr angespannt aus. Alles schrie an ihr, dass sie gar nicht hier sein wollte.

Vorsichtig riskierte Felicitas einen Blick nach hinten. War das Weibsbild, welches ihr das Tuch gestohlen hatte, ebenfalls weiter gegangen. Die junge Cortez hoffte es sehr. Das Auftreten, ebenso die Tatsache, dass jene keine Ordenstracht trug, machten sie sehr nervös. Mit Mühe schaffte sie es ihre Gedanken und die damit einhergehende Aufmerksamkeit wieder auf die Auswahl zu richten. Nachher verpasste sie noch etwas Wichtiges.

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Samstag, 22. Februar 2020, 11:09

Dalila war sich unsicher. Der Kardinal war ein alter Mann und redete oft auf eine Art mit ihr, die in ihr mehr Fragen als Antworten hinterließ. Sie zweifelte oft an ihrer Intelligenz wenn sie mit ihm war. Aber wenn sie das richtig verstanden hatte, sollte sie die Kandidatinnen penibler prüfen, und das beinhaltete eben auch eine komplette Leibesvisitation, inklusiver der zwingend nötigen Überprüfung der jeweiligen Unschuld. Und glücklicherweise konnte man ja bei einer Frau diesen Umstand relativ leicht feststellen, wenn es auch eine gewisse Intimität, oder auch Demütigung für die Untersuchte bedeutete.

Sie war sich noch nicht mal ganz sicher, ob diese Felicitas Qortes, wie sie nun wohl heißen würde, überhaupt wirklich außerwählt worden war, oder nicht. „Ich bin Dalila Tully. Die Comtesse de l’Opéra.“ Erklärte sie, während sie nun mit einer gewissen energischen Haltung damit begann, der anderen die Knöpfe des Kleides im Rücken zu öffnen. Ihre Logik war in dem Fall einfach. Hier schein keiner wirklich zu wissen was er oder sie tat, und in dem sie vorgab einen Plan zu verfolgen würde sie hoffentlich damit durch kommen und dem Kardinal, ihrem Gönner, auf diese Art gefallen.

„Ich hoffe ihr dachtet nicht, dass jedes daher gelaufene Gör erwählt werden würde?“ Fragte sie nun die andere. „Ihr müsst makellos sein. In eurem Glauben an Gott, aber auch in eurer Hingabe an Kardinal Oddone Trivulzio. In Körper, und Geist. Glaubt ihr Gott würde euch mit Fehlern erschaffen, wenn ihr in diese auserwählte Funktion rutschen möchtet?“ Und dann konnte sie sich eine Zwiedeutigkeit nicht ganz verkneifen. „Nein. Oddone und der heilige Geist werden schon noch in euch hinein fahren. Aber erst wenn ihr euch als würdig bewiesen habt. Und jetzt haltet still!“

Geschickt, aber nur mäßig zärtlich entkleidete sie die junge Frau weiter. Kleid, Unterkleid, Korsett falls sie eines tragen würde…

7

Sonntag, 23. Februar 2020, 23:14

Als Dalila von der Makellosigkeit sprach spürte Oddone sofort ihre Abwesenheit und der trotz seines Alters immer noch gut aussehende Mann hob eine Augenbraue und sah der gerade noch getätschelten Schönheit tief in die blauen Augen was aber erst dann gut funktionierte, als er ein wenig federnd in die Knie ging....

"Makellosigkeit, meine Tochter. Wie die Comtesse sagt, Makellosigkeit."

um sich dann anzuschicken, ihr dann mit ausgestrecktem Zeigefinger zwischen die Beine zu greifen. Die Panik, die nun aus ihren Augen strahlte und in der manch anderer Mann sich gerne gesonnt hätte, sprach Bände und für den Kardinal war klar das sie nicht mehr unberührt war. Ob nun geleckt, gefingert oder gestopft, das würde Dalila schon herausfinden und seine Hand glitt zurück.

Nun wurde die Zeremonie allerdings kurz unterbrochen da zwei Novizinnen des letzten Semesters, Louise und Estelle wenn er sich richtig erinnerte den Raum betraten. Beide, in weiße Seide gekleidet, würden zum Feste Maria Entjungferung zu Adeptinnen geweiht und Oddone begrüsste sie mit einem Nicken worauf er Louise ihren Platz anwies, eines der fünf Pentagramme die auf dem Boden des fünfeckigen Raumes in den weißen Marmor eingelassen waren. Louise trat in die Mitte des Pentagramms und kniete sich aufrecht auf ihren Fersen, den Rücken gerade, den Kopf angehoben und die Brust vorgedrückt. Ihre Knie waren weit gespreizt, ihre Hände legte mit der Handfläche nach unten auf den Oberschenkeln. Das sie unter dem seidenen Umhang nichts weiter trug war nicht nur eine Tradition sondern auch gut zu erkennen.

Während er zur nächsten Kandidatin ging zeigte Oddone beiläufig auf eines der anderen Pentagramme.

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Montag, 24. Februar 2020, 05:28

Die Stimmung im Vorraum der Krypta hatte etwas mystisches. Geheimnisvolles. Diese Gedanken geisterten der Rothaarigen eben durch den Kopf, als sie gemeinsam mit Louise wartete. Barfuß und nur mit beinahe durchsichtiger Seide. Ob Estelle fror? Eine zarte Gänsehaut hatte sich auf ihrem Körper gebildet. Während ihr Körper zugleich von leichten Schauern geschüttelt wurde. Ein deutliches Zeichen ihrer inneren Aufregung. Unwillkürlich fassten sich die beiden Novizinnen an den Händen als sie die Krypta betraten.

Zuerst war Louise an der Reihe und Estelle verfolgte ihre Bewegungen aus dem Augenwinkel. Die Pentagramme auf dem Boden hatte Estelle durchaus bemerkt. Ebenso die Neuen. Ob sie sich genauso gefürchtet hatten wie Estelle bei ihrer ersten Reinigung? Andächtig schweigend hatte die Rothaarige ihr Köpfchen gesenkt. Bis sie aus dem Augenwinkel die kaum wahrnehmbare Handbewegung des Kardinals wahrnahm.

Eines der anderen Pentagramme wurde angesteuert. Und genau wie Louise sank Estelle zu Boden. Auf den Fersen sitzend, den Rücken durchgedrückt, ihre Brust vorgedrückt und ihre Knie weit gespreizt. Ihr Körper machte der weißen Seide beinahe Konkurrenz. Am kommenden Feiertage würden sie geweiht werden und in den Rang einer Adeptin aufsteigen. Wenn sie denn in der Zeremonie für würdig befunden wurde. Innerhalb der Novizenschaft erlebte man schließlich so einiges.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Estelle« (29. Februar 2020, 07:12)


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Freitag, 28. Februar 2020, 10:04

Sie war in keinem Gotteshaus gelandet, sondern direkt in der Hölle. Dessen war sich Felicitas mehr als sicher. Niemals würde die zierliche Frau glauben, dass ihre Eltern wussten, was hier passierte. Keiner, nicht einmal ihr Kindermädchen hatte sie darauf vorbereitet und das hatte so manche Zotte mit ihr geteilt.
Kurz riskierte die Anwärterin einen Blick nach hinten. Die Frau, welche ihr das Tuch aus den Haaren genommen hatte, stand noch bei ihr. Ihr Gesicht sah unheilverkündend aus. Was wollte sie denn noch? Eine schnelle Bewegung zu ihrer Rechten erregte wieder ihre Aufmerksamkeit. Es passierte so viel zeitgleich, dass Felicitas gar nicht wusste, wohin sie als nächste schauen sollte. Der Gedanke an Flucht formierte sich in ihren Gedanken. Jedoch konnte es auch eine Prüfung von Gott sein. Ein Schreckenslaut entkam den roten Lippen. Der Kardinal fasste der anderen Frau zwischen die Beine. Das ging nicht, es war Gott vorbehalten. Felicitas wurde weiß. Noch nie hatte sie dort jemand berührt, außer als Baby bei der Reinigung.

Weiter kam sie nicht mit den Gedanken. Die Comtesse begann ihr das Kleid aufzuknöpfen. Panisch hielt sie es fest. Jedoch wurde nur kräftiger an ihren Sachen gezogen. Um keine allzu große Aufmerksamkeit zu erregen, gab Felicitas nach. Mit Tränen in den Augen wurde sie bis auf das dünne, weiße Leinenhemd entkleidet. Zum begann die Dunkelhaarige zu zittern. Kühle Luft strömte von irgendwo her und ließ sie frösteln.
Der nächste Schreck waren zwei Mädchen, die älter waren. Sie trugen weiße Seide. War das nicht ein wenig dekadent? Jedoch hockten die zwei sich in je einen Stern. Erst beim zweiten Hinsehen erkannte die zierliche Dame das Symbol. Nein, hier schien sie falsch zu sein. Warum machten die das alle hier? Wo war die Ehrerbietung an Gott. Sicher musste Felicitas auch den Gottes Vertretern auf Erden gehorchen, aber gewiss nicht so. Niemals hatte sie solche Praktiken bei den regelmäßigen und intensiven Besuchen in der Kapelle nah ihrer Burg gesehen oder erlebt. Fassungslos schaute sie weiter zu. Was würde wohl heute noch alles passieren? Dabei vergaß sie komplett die Comtesse, sie stand ja immer noch hinter ihr. Der Kardinal schenkte dem Spektakel kaum Aufmerksamkeit. Er machte mit der Besichtigung weiter, manchmal erfolgte ein Nicken oder Fingerzeig in die Richtung der Novizinnen, welche kurz zuvor die Halle betreten hatte. Ohne nachzudenken schlang Felicitas ihre Arme um den Oberkörper, um sich selber Trost und Geborgenheit zu spenden.

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Freitag, 28. Februar 2020, 10:06

"Lasst uns hören die Worte Gottes"

lies sich Trivulzio nun vernehmen und trat wieder vor Felicitas

"Ist es aber die Wahrheit, dass sie nicht mehr Jungfrau war, so soll man sie heraus vor die Türe des Hauses ihres Vaters führen, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, weil sie eine Schandtat in Israel begangen und in ihres Vaters Hause Hurerei getrieben hat. So sollst Du das Böse aus deiner Mitte wegtun."

"HÖRET DIE WORTE DES ALLMÄCHTIGEN GOTTES UND MARIA MAGDALENA IST SEINE PROPHETIN"

Mit lauten Singsang begann er die Worte fast schon zu singen

"LASST UNS NUN PRÜFEN DIESE BRAUT DES HERRN OB SIE DEN WÜRDIG IST ...."

und griff ihr mit seiner Hand zwischen die Beine um mit geübtem Griff ihre Jungfräulichkeit zu fühlen, kurz nachdem Dalila Feliciatas vom letzten Stück Stoff befreit hatte. Trivulzio wusste, sie würde noch kurz Widerstand leisten und deswegen flüsterte er ihr zu

"Fünftes Buch Moses, Kapitel 22, Vers 20 bis 21.""

und während er das so sagte spürte Felicitas eine flache Hand auf ihren wohlgeformten Jungfrauen niederfahren und die Hand des Kardinals spürte den Widerstand, der Felicitas davor bewahrte vor das Haus Ihres Vaters geführt zu werden um sie dann dort zu steinigen. Allerdings hörte man exakt in dem Moment, als sich Felicitas Pobacke zu röten begann Schritte auf der Empore, ein Gewand fliegen und Stiefel auf der Treppe die sich rasch entfernten.

"Nimm Dir ein Beispiel an Deinen Schwestern, Felicitas. Begib Dich in das Pentagramm dort, denn Du bist auserwählt durch den Willen des Herrn."

*Sic!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Robert Duroc« (28. Februar 2020, 10:07)


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Freitag, 28. Februar 2020, 10:06

Es war ein Schauspiel, welches Felicitas bis auf die Grundmauern ihres Glaubens erschütterte. Warum wurden sie einer solchen Prüfung ausgesetzt? Es machte der zierlichen Frau Angst und sie war versucht zu fliehen. Einzige, weil man sie ihrer Sachen beraubt hatte, floh sie nicht. Keine ordentliche Frau würde halbnackt auf die Straße gehen. Hier vor dem Kardinal und anderen weltlichen Personen war es eine Schande.
Plötzlich machte der große, grauhaarige Mann kehrt und kam zu ihr zurück. Mit großen, ängstlichen Augen sah die Dunkelhaarige zu ihm hinauf. Sie war klein, gerade knapp 1,60m groß. Somit wurde sie von vielen überragt. Der Kirchenmann begann aus der Bibel zu zitieren. Seine Worte machten ihr Angst, wobei sie wusste, dass sie bisher bei keinem Mann gelegen hatte. Felicitas hatte noch nicht einmal eine leise Ahnung, wie so etwas passieren könne.

Die Hand des Kardinals fuhr an ihrem Körper herab unter das weiße Hemd. Schauer jagten über ihre weiche, fast schon durchschimmernde Haut. Sie wollte weg, jedoch hielten seine mahnenden Worte die Anwärterin an Ort und Stelle. Das Eindringen war furchtbar und eine Träne lief einsam und verloren ihre Wange hinab. Da kamen die erlösenden Worte. Sie sollte in einen der Kreise treten.
Die davoneilenden Schritte hatte sei wohl bemerkt. Doch erst jetzt machte sie aus, welches Mädchen geflohen war. Eine der Novizinnen zeigte ihr, wie sie hocken sollte. Es war eine sehr ungewohnte Pose und schon bald taten ihr die Wanden weh. Von der Perspektive aus, konnte Felicitas alles Weitere genau beobachten. Die Dunkelhaarige war neugierig, ob die anderen auch so geprüft wurden und was mit den übriggeblieben passieren würde. Wollte man wirklich Frauen steinigen, die wohl nicht mehr rein waren. Aber hieß nicht auch, dass Gott den Sündern vergab in seiner allumfassenden Güte? Felicitas war zu ängstlich und unerfahren um den Mund aufzumachen.

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Samstag, 29. Februar 2020, 07:29

Unter gesenkten Wimpern lauschte Estelle der Stimme des Kardinals. Natürlich waren ihr diese Bibelstellen nicht fremd. Und so bewegte Estelle unwillkürlich ihre Lippen und sprach dem Kardinal mit lautloser Stimme nach. Eigentlich wollte Estelle nur nicht das ihre Zähne klapperten. Denn in dieser Krypta war es eisig. Trotz der flackernden Flammen an den Wänden. Die Fackeln sollten wohl Trost und Zuversicht an die Neuen übermitteln.

Weiterhin hielt die Rothaarige ihren Blick gesenkt. Und dennoch ertappte sie sich, wie sie aus dem Augenwinkel zu der Neuen schielte. Würde sie sich als würdig erweisen? Gerade wurde sie durch den Kardinal geprüft, um ihre Unversehrtheit festzustellen. Natürlich war es unangenehm, wenn man dort berührt wurde. Diese Gedanken behielt Estelle jedoch strikt für sich. Und harrte weiter auf den Knien und in dieser unbequemen Körperhaltung.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Estelle« (20. April 2020, 10:33)


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