Dilan Sieyes war in den Fokus des inneren Geheimdienstes geraten weil sie ihren Job gut machte, denn schließlich hatte die junge, schwarzhaarige Frau die Karriere eines der höchsten Tiere in der Marine, nämlich die des Admirals Decres beendet als dieser von seiner Frau – natürlich aus uraltem und sehr einflußreichem Hause – dabei ertappt wurde als er sich Zigarre rauchend, von der vor ihm knienden Schönheit die Flötentöne beibringen lies. Das Resultat, eine Schusswunde in der Schulter und eine Bisswunde knapp vor dem Eichelkranz ist nur ausgewählten Zeitgenossen bekannt, die daraus resultierenden Konsequenzen, nämlich die Ablösung des Admirals durch einen anderen, ging dagegen durch die Presse. Wie es dazu kam, das wurde erst später ermittelt, hatte doch ein aufstiegsamitionierter Admiral eine Agentur beauftragt, bei der die junge Citoyenne Sieyes eine nicht unwichtige Rolle spielte.
Durocs erster Impuls sie anzurufen, oder gar besser zu treffen, wurde, so hört man, nach einem ersten Anruf verworfen und so war es wieder Friant, Durocs Mann fürs grobe, der, kaum aus Morcia zurückgekehrt, die Agentur beauftragte, eine bestimmte Dame, nämlich Dilan Sieyes, für eine ganz bestimmte Rolle, nämlich die des Hausmädchens, welches gerade aus dem Urlaub zurückkehrt, zu übernehmen, um den Senator Thierry Barras auf dessen Treue gegenüber einer nicht näher zu benennenden Person – man sprach von der Kaiserin – zu prüfen. Denn ein Mann, der mit jedem Hausmädchen mit noch so geilem Arsch und noch so verspieltem Zäpfchen ins Bett hüpft, wäre wohl kaum ein geeigneter Partner für die Regentin des Reiches.
Friant hatte sich mit an auf einem öffentlichen Ort, einer Parkbank im gleißenden Sonnenlicht des geginnenden Frühlings verabredet und wartete nun dort im Park an der Rue de Oqxfor, wobei er das vereinbarte anhatte und dabei die Tauben mit nur leicht vergifteten Körnern fütterte.