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Dienstag, 3. März 2020, 21:35

Ein aufgeblasener Senator

Dilan Sieyes war in den Fokus des inneren Geheimdienstes geraten weil sie ihren Job gut machte, denn schließlich hatte die junge, schwarzhaarige Frau die Karriere eines der höchsten Tiere in der Marine, nämlich die des Admirals Decres beendet als dieser von seiner Frau – natürlich aus uraltem und sehr einflußreichem Hause – dabei ertappt wurde als er sich Zigarre rauchend, von der vor ihm knienden Schönheit die Flötentöne beibringen lies. Das Resultat, eine Schusswunde in der Schulter und eine Bisswunde knapp vor dem Eichelkranz ist nur ausgewählten Zeitgenossen bekannt, die daraus resultierenden Konsequenzen, nämlich die Ablösung des Admirals durch einen anderen, ging dagegen durch die Presse. Wie es dazu kam, das wurde erst später ermittelt, hatte doch ein aufstiegsamitionierter Admiral eine Agentur beauftragt, bei der die junge Citoyenne Sieyes eine nicht unwichtige Rolle spielte.
Durocs erster Impuls sie anzurufen, oder gar besser zu treffen, wurde, so hört man, nach einem ersten Anruf verworfen und so war es wieder Friant, Durocs Mann fürs grobe, der, kaum aus Morcia zurückgekehrt, die Agentur beauftragte, eine bestimmte Dame, nämlich Dilan Sieyes, für eine ganz bestimmte Rolle, nämlich die des Hausmädchens, welches gerade aus dem Urlaub zurückkehrt, zu übernehmen, um den Senator Thierry Barras auf dessen Treue gegenüber einer nicht näher zu benennenden Person – man sprach von der Kaiserin – zu prüfen. Denn ein Mann, der mit jedem Hausmädchen mit noch so geilem Arsch und noch so verspieltem Zäpfchen ins Bett hüpft, wäre wohl kaum ein geeigneter Partner für die Regentin des Reiches.
Friant hatte sich mit an auf einem öffentlichen Ort, einer Parkbank im gleißenden Sonnenlicht des geginnenden Frühlings verabredet und wartete nun dort im Park an der Rue de Oqxfor, wobei er das vereinbarte anhatte und dabei die Tauben mit nur leicht vergifteten Körnern fütterte.

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Dienstag, 3. März 2020, 21:36

Vor ein paar Tagen, nach dem sie von ihrem Chef die Information erhalten hatte einen neuen Auftrag zu bekommen, kam nur wenige Minuten später der Anruf an sie persönlich gerichtet.
Irgendjemand hatte einen Auftrag für sie, scheinbar so wichtig und so geheim, dass nicht mal der Detektiv davon wissen durfte.
Heute war der Tag gekommen an dem Dilan ihren Auftraggeber kennenlernen würde und wenn dieser immer noch davon überzeugt war, das sie die richtige ist, würde sie, so hoffte die Frau, auch endlich erfahren worum es geht.

Darum führte ihr Weg sie an diesem Vormittag nicht in die Detektei, sondern in einen kleinen Park. Dort schlenderte sie wie vereinbart einige Minuten umher, einem kleinen Spazierweg folgend, bevor sie sich entschied auf einer der Bänke Platz zu nehmen.
Das dort bereits jemand saß und die Tauben fütter störte sie nicht besonders, wusste sie doch wer diese Person war.

"Was für ein schöner Tag. Danke, das sie mich aus dem Büro geholt haben."

Ihre Stimme war leise und unaufdringlich, so das es den Anschein hatte das zwei Fremde Smalltalk über das Wetter, Gott und die Welt halten würden.
Während sie sprach, hatte sich die Frau zurückgelehnt, mit den Unterarmen auf der Rückenlehne der Bank abstützt, die Beine Ausgestreckt, die Füße überkreuzt und nicht zuletzt die Nase der Sonne entgegen gereckt.
Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen.
Neugierig und gespannt wartete sie, was der Fremde ihr gleich erzählen würde.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Dilan Sieyes« (5. März 2020, 12:29)


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Dienstag, 3. März 2020, 21:37

Seine Worte waren fast schon mehr an die Tauben gerichtet und auch nur bei gehöriger Konzentration zu verstehen, dazu waren sie stetig unterbrochen wenn auch nur die kleinste Möglichkeit bestand, ein verbeigehender Dritter könnte auch nur ein Wort verstehen. Wir lesen aber lieber den gerafften Wortlaut:

"Unser Freund, Senator Thierry Barras wohnt in Corinnis im Palais de Feutre, ob er es schon bezogen hat, weiß ich nicht. Unsere Klientin hat ein Interesse daran, in Erfahrung zu bringen, wie es mit seiner Tugendhaftigkeit bestellt ist. Zum Beispiel wenn er mit einer, ihm durchaus nicht abgeneigter Person, vielleicht sogar einer der Bediensteten des Palais im näheren Kontakt kommt und nicht befürchten
muss, jemand könnte es sehen. Sie können mich nicht erreichen, ich werde sie allerdings zu kontaktieren wissen um weitere Anweisungen zu geben. Wir brauchen eine eindeutige Situation für eine zufällige Demaskierung bzw. einen ausgiebigen Bericht ihres Scheiterns, sollte er denn die Keuschheit vorziehen."


Als die erste Taube umkippte, da sie wohl das eine oder andere Korn zuviel gepickt hatte, erhob sich Friant und ging den Parkweg hinunter ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Wer ihm nachsah, sah nichts als einen Mann gehobenen Alters der spleenigerweise die Futtertüte erst über
einer Kerichttonne ausschüttelte um sie dann ebenfalls hineinzuwerfen.Als Dilan wieder auf den Boden sah, waren bereits vier Tauben verendet um man hätte dies durchaus als Warnung verstehen können. Oder als Grille eines spleenigen Mannes mittleren Alters. Eine Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und war deswegen kühler geworden, doch als Friant nicht mehr zu sehen war, kam die Sonne zurück.

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Dienstag, 3. März 2020, 21:39

Dilan war zum Glück nicht zum ersten Mal in einer Situation wie dieser, so das sie ihre

Aufmerksamkeit ununterbrochen auf die Worte des Auftraggebers richten konnte, ohne das ihr ein Detail entging oder sie eine Miene verzog, als sie begriff, um wen es ging. Wen sie da hinters Licht führen sollte. Natürlich würde dieser Auftrag Konsequenzen haben, wenn es irgendwo zu Fehlern kommen würde. Doch nach dem, was selbst die Dunkelhaarige bis jetzt gehört oder gerüchteweise in der Klatschpresse gelesen hatte, müsste sie sich schon sehr dämlich anstellen diese Aufgabe zu verbocken. Einige Minuten später, der ältere Herr war bereits weit außer Sichtweite, streckte Dilan ihre Glieder, erhob sich, wobei ihr Blick tatsächlich auf die Toten tauben fiel und machte sich auf in das Büro. Sie verbuchte die toten Tiere sehr wohl als Warnung, bewertete dieses jedoch nicht über. Es stand nicht in ihrer Absicht sich ein Fauxpas zu erlauben.

Wie es weiter ging

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »Robert Duroc« (3. März 2020, 21:45)


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