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Bureau des Senators Barras Wer bietet mehr?

Thierry Barras

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21

Montag, 30. März 2020, 15:03

Natürlich konnte es noch schlimmer kommen. Doch der Abgeordnete d'Enver sagte wenigstens klipp und klar, was er wollte - und gab ihm damit direkt die Möglichkeit, das Gespräch schnell zu beenden.
Zwar würden die Worte "Senkung des Grundwasserspiegels" und "Abwimmeln der Anwohner" bei anderen Leuten Triggerreaktionen hervorrufen - aber der Preis für seine Stimme war ansatzweise in Ordnung.
"Citoyen d'Enver, die Freude ist ganz meinerseits." Wärmer wurde es im Raum durch diese Antwort nicht, doch kam er an die Kälte d'Envers nicht ansatzweise heran.
"Ihr Angebot erscheint mir für eine Stimme über den Grundwasserspiegel noch etwas verbesserungsfähig, n'est-ce pas? Drehen wir doch die Zahlen um. 12.000 in bar und 6.500 in Aktien. Ihr Innenarchitekt wird sicher seinen gerechtfertigten hohen Lohn haben wollen."
Normalerweise hätte er höher gepokert. Doch er musste zugeben, dass er vor dem Abgeordneten d'Enver so etwas Ähnliches wie Respekt hatte und die Connetable ihn gerade mit ihrer nervigen Art schon sehr zermürbt hatte.
Senator Thierry Barras
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22

Montag, 30. März 2020, 15:14

Oh, gut, der Senator war wirklich dumm. Er hatte mit Absicht Aktien zur Hand, die auch langfristig zum Vorteil des Senators waren, denn Stimmen sollten kultiviert werden, damit die nächsten Absprachen gleich auf einer guten Grundlage standen. Wenn man dann beachtete, dass die Aktien ein wesentlich höhere Rendite brachten, war das mehr Geld für d'Enver und weniger für den Windbeutel vor ihm. Damit verzogen sich seine Lippen sogar zu einem Lächeln. Er beugte sich leicht vor und streckte seine Hand aus, damit er die arme Hand des anderen mit dem ehrlichen festen Händedruck des geborenen Gewissenlosen drücken konnte.

"Abgemacht, Sie sind ein guter Geschäftspartner und wissen genau, was Sie wollen. Ich kann gar nicht anders, als Ihren mutigen Verhandlungsstil zu bewundern." Nur jahrelange Übung bewahrte ihn davor, höhnisch loszulachen.
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23

Montag, 30. März 2020, 15:25

Nur ein Idiot oder jemand mit viel zu viel Geld auf der hohen Kante würde in dieser Zeit auf Aktien spekulieren. Die Aktionen in Anturien würden den Markt entweder beflügeln oder zusammenbrechen lassen und der Ruf des Empire war nur bei den Verbündeten wirklich als gut anzusehen.

Es war nicht so, dass Barras das Geld gebraucht hätte. Aber er hatte einen Ruf und einen Lebensstil zu verlieren. Dass der Abgeordnete da eine andere Sicht hatte, war naheliegend, doch der Deal war festgemacht.
Daher drückte er die Hand seines Gegenübers etwas fester als notwendig, nachdem er hierzu aufstand.
"Immer wieder eine Freude, mit Ihnen die Tagespolitik zu besprechen, Abgeordneter."
Der Versuch eines Grinsens wurde mehr zu einer Grimasse. Er war dort angekommen, wo er sein wollte. Jetzt fehlte ihm nur noch die Falltür. Vielleicht konnte der Innenarchitekt da ja etwas drehen.
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24

Montag, 30. März 2020, 15:39

d'Enver machte nicht den Eindruck, als wäre ihm der Händedruck besonders aufgefallen. Er wandte sich zum Gehen, da fiel ihm noch etwas ein. "Wollen Sie lieber astorische, dreibürgische, barnstorvische oder livornische Aktien? In diesen Zeiten ist es nicht intelligent, welche aus Outremer zu erwerben; jedenfalls nicht im Moment." Elbai war es zufrieden, er hatte Pakete aus aller Herren Länder, auch wenn die aus Andro ein Totgewicht waren, für das er noch keinen Dummen gefunden hatte und sie auch nicht mehr anbot, weil sie zu offensichtlich keine Rendite abwarfen.Bezüglich Anturien hatte er sogar gegen Outremer spekuliert und würde eine saftige Menge Geld einstreichen, wenn der einheimische Markt einbrach.
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25

Montag, 30. März 2020, 15:50

Die Frage ließ den Senator kurzzeitig grübeln. Weder Barnstorvia, noch Livornien waren für ihre wirtschaftliche Stabilität bekannt - und es hieß, sie würden an der Anturiensache beteiligt sein. Dreibürgen steckte gefühlt sein ganzes Geld ins Militär, wohingegen Astor dafür bekannt war, sich selbst zu zerfleischen und wichtige Unterzeichnungen in Imbissen vorzunehmen.
Zu schade, dass d'Enver keine albernischen oder monikbergschen Aktien anbot. Interessant wäre auch eine Spekulation mit aquatropolischen oder westnericanischen Aktien geworden. Aber gut, die Optionen waren überschaubar und der Verlust bei allen Aktien nahezu garantiert.
Also konnte man auch gleich auf Risiko setzen. Ideale waren hier ohnehin fehl am Platz - und den wesentlichsten Punkt hatte d'Enver bereits genannt: Keine Aktien aus Outremer erwerben.

"Ich denke, ich nehme zu gleichen Teilen dreibürgische und astorische Aktien, vielen Dank."
Er hätte alle vier Pakete genommen, um eine gleichmäßige Streuung erlangen zu können - doch das war bei dieser überschaubaren Summe keine kluge Idee.
Jetzt musste er noch dringend jemanden finden, der sein Portfolio verwaltete. Er verpasste immer den richtigen Zeitpunkt zum Verkaufen.
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26

Montag, 30. März 2020, 16:09

Wie der Zufall so spielte, so lag in der Eingangspost des Senators ein Flyer der Durendal-Finanzdienstleistungen. Diese kleine aufstrebende Firma hatte bislang zwar nur einen Kunden, dazu aber das Problem, dass die Namensgeberin wegen eines kleinen Ufalls immer noch in Chateau When zur "Kur" war.

27

Montag, 30. März 2020, 16:26

d'Enver würde den Teufel (hah!) tun und jemanden seine wichtigsten Aktien anbieten, also solche, die stabil waren und auch in zwanzig Jahre noch ausreichend Rendite garantieren würden. Soetwas wie albernische und turanische Staatsanleihen. Er nickt beim Gehen. "Ich werde Ihnen eine Liste zusammenstellen. Viel Spaß damit dann." Damit verließ er den Raum. Noch siebzehn weitere Stimmen wollten heute gesammelt werden.
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28

Montag, 30. März 2020, 17:08

Zufriedener als zuvor setzte der Senator sich wieder an seinen Schreibtisch. Die Sekretärin brachte die Post - darunter viel Müll und unwichtiges Zeug, auf das er irgendeinen Stempel hauen und unterschreiben musste.

Der Werbeflyer der "Durendal-Finanzdienstleistungen" erweckte seine Aufmerksamkeit. Seine Sekretärin sollte dort anrufen und einen Termin ausmachen. Und wahrscheinlich würde er bald einen Austausch in seinem Vorzimmer vornehmen müssen. Er fand es zu klischeebeladen, eine Sekretärin zu haben. Zudem hielt sich ihre Kompetenz in Grenzen, um es höflich auszudrücken.
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29

Montag, 30. März 2020, 17:14

Bernadette war inzwischen aus dem Chateau entlassen worden und hatte nun dem Entlasser einen Gefallen zu erweisen weswegen sie sich über den Anruf aus dem Büro des Senators nicht nur freute, sondern dies auch sogleich via E-Mail an Fouche weitergab der sie nicht nur eingesperrt hatte sondern auch entlassen hatte wobei sie allerdings vom ersten nichts wusste.

"Ist er denn zu sprechen? Dann würde ich gerne einen Termin mit ihm, und nur mit ihm ausmachen."

Versuchte sie erstmal das Tippschen zu dominieren.

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30

Montag, 30. März 2020, 17:21

Das "Tippschen" war es gewohnt, diese Art von Behandlung zu erfahren und trotzdem freundlich zu bleiben. Bevor Barras - dem gegenüber sie komplett neutral war - das Bureau bezog, hockte dort ein alter Lustmolch, der Gerüchten zufolge am blauen Tod verschieden sein sollte. So wirklich aufgeklärt wurde es nie, war er doch so austauschbar wie fast jeder Senator gewesen.

"Aber natürlich. Passt es Ihnen denn morgen gegen 11.30 Uhr?" flötete sie ins Telefon, während sie auf einem Stück Papier eine sehr misslungene Skizze des Seneschalls zeichnete. Daneben malte sie ein paar Herzchen und Blumen.


"Ansonsten könnte ich Ihnen übernächste Woche Donnerstag um 15.30 Uhr etwas anbieten - aber ich muss Sie vorwarnen: Nachmittags ist der Senator meist ungeduldig und ein wenig miesepetrig."


Wahrscheinlich bräuchte er einen Mittagsschlaf, wie ein Kleinkind. Doch gepampert wurde hier nicht, dafür sorgte "Tippschen" schon.
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31

Montag, 30. März 2020, 17:34

Am nächsten Morgen um 11:00 Uhr betrat Bernadette das Gebäude und wurde dabei ausgiebig durchsucht, gescannt, erfasst und - dank ihrer eher knabenmäßigen Figur - nur mäßig befummelt so das sie, mit einer Mappe die nichts weiter enthielt als leere Blätter und einem abhösicheren Smartphone im Vorzimmer des Senators ankam als es gerade halb war.

"Durendal, der Senator erwartet mich."

Ob das jetzt ein Rock oder ein Gürtel war würde sich vielleicht später klären.

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32

Montag, 30. März 2020, 17:39

Aus unerfindlichen Gründen hatte sich heute die übliche Vorzimmerdame krank gemeldet. Der Schreibtisch blieb leer, die Tür des Senators offen (offenbar gab es so kurzfristig keine Vertretung, zumindest nicht für Citoyen Barras). Freundlich lächelnd trat er durch diese ins Vorzimmer, reichte der Dame die Hand und wies auf die Tür, aus der er gerade gekommen war.

"Willkommen, Citoyenne Durendal. Kommen Sie rein. Was möchten Sie trinken? Ich habe hier ein paar futunische Teesorten, die müssen Sie einfach probieren. So belebend oder entspannend, je nachdem, was Ihnen lieber ist."


Erfreut schaute er auf die Mappe. Dort würde bestimmt ein wunderbarer Plan für seine Geldanlagen befindlich sein. Dachte er.
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33

Montag, 20. April 2020, 09:04

"Ich bin stets maximal entspannt, das ist oft ja gerade mein Problem, Senator. Ich ziehe auf jeden Fall etwas belebendes vor, wenn ich denn schon MUSS."
Gab Bernadette doch deutlich ihren Unmut zu Protokoll, etwas zu müssen, egal ob sie es wollte oder nicht, doch hier wollte sie ja eh, bei anderem eher nicht, doch das würde man ja noch sehen.
"Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie warten ließ."
setzte sie noch hinzu. Es stimmte zwar nicht, schließlich war sie pünktlich gewesen, doch es kam zumeist gut an, also warum nicht. Dann schlug sie ihre Mappe auf und kam gleich zur Sache
"Von welchem Anlagehorizont reden wir, Senator?"

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34

Montag, 20. April 2020, 12:36

"Sehen Sie das "müssen" eher als eine unverbindliche Empfehlung. Ich werde Sie hier nicht zwangsernähren mit futunischen Tees, das würden manche Leute vielleicht sogar als Folter betrachten. Nicht, dass das in Outremer verboten wäre - aber ich bin kein sonderlich großer Freund des Tea-Boardens."

Der Versuch eines Lächelns flog kurz an ihm vorbei, verpasste ihn jedoch. Und warum jetzt diese Entschuldigung dafür, dass er warten musste? Musste er das überhaupt? Er dachte, sie sei pünktlich gewesen. Leicht verwirrt kommentierte er dies mit einem flüchtigen "Kein Problem..."

Der Blick auf die Mappe war ihm zunächst verwehrt und die Fragestellung verwirrte ihn ein wenig. "Horizont" war für ihn - wie viele Fachbegriffe aus der Wirtschaft - unverständlich. Hieß das jetzt "Wieviel möchten Sie anlegen?" oder "Wieviel wollen Sie rausbekommen?"... oder etwas ganz anderes?

"Naja, da ich Ihr Unternehmen noch nicht hinreichend kenne und auch keine Empfehlungen anderer Leute erhalten habe, würde ich den Anlagehorizont zunächst eher gering ansetzen. Also beginnen wir mit meiner Glückszahl - 5.555 Livre. Es sei denn, Sie können mich davon überzeugen, deutlich mehr zu investieren und deutlich mehr herauszubekommen."
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35

Montag, 20. April 2020, 13:06

Das er so ganz offensichtlich keine Ahnung von Geldanlage hatte amüsierte Bernadette mehr als man ihr ansehen konnte und sie antwortete ohne das nur schwer vermiedene verdrehen der Augen was ihr, ob deren Größe nur mit Mühe gelang.
"Wenn manche Menschen ein Lichtjahr für eine Zeitangabe statt einer Entfernungsangabe halten, so halten andere den Anlagehorizont für eine Summer Geldes statt einer Zeitangabe und wir sehen: Alles im Leben gleicht sich aus. Ihre Anlagesumme von 5000 Livre ist lächerlich, also ein Test. Reden wir offen: Ein mögliches Spiel wären 100000 Livre auf drei Monate für 25% p.A., Ausfallrisiko kleiner 10%. Wir erhalten 33 1/3% des Gewinnes der über 10% hinausgeht. Zusätzlich 1000 Livre bei Abschluss."
Die fast automatisch aufgeschriebene Zahl von 5555 strich sie erstmal wieder durch.

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36

Montag, 20. April 2020, 13:52

Hastig kritzelt er irgendwelche Zahlen auf ein Blatt Papier. 25% pro Jahr Rendite? Auch wenn der Senator wenig Ahnung von Geldanlagen hatte, erschien ihm diese Zahl unwirklich - und eine gewinnabhängige Provision kam ihm seltsam vor. Sonst wollten die Leute doch nur Abschlussprovision haben. Die kam hier natürlich hinzu.

"Die Abschlussprovision wäre gerechtfertigt, aber Sie sind bisher die erste Anlageberaterin, die eine Gewinnbeteiligung Ihres unternehmens vorschlägt. Das erscheint mir un..." <...seriös...>
"...gewöhnlich."

Noch immer hatte er keinen Blick auf die Mappe erhaschen können, die sein Bauchgefühl untermauern würde.

"Wie ist denn Ihr Portfolio aufgestellt? Und was ist mit Ausgabeaufschlägen? Wird die Dividende quartalsmäßig gezahlt oder tritt hier die gesetzliche Fälligkeit ein? Wie sieht es mit Neuanlagen aus Renditen aus? Und kann ich mal die Mappe sehen?"

Ob die Begriffe, die er in den Raum schmiss, Sinn ergaben, wusste er nicht. Aber er wusste, dass sie irgendwas mit Finanzzeug zu tun hatten. Warum er sich erhoffte, damit eine vorgebliche professionelle Anlageberaterin blenden oder gar verwirren zu können, wusste er wahrscheinlich selbst nicht einmal.
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37

Montag, 20. April 2020, 14:04

Das er hier Bullshitbingo spielte wusste Bernadette und diese Tatsache untertrich ihre Meinung von ihm, doch das war ja egal. Er war der Kunde.
"Vielleicht sollten ich klarstellen, dass wir keine Fondboutique sind. Wir suchen ihnen ein Produkt heraus und dieses wird zu ihrer Erwartung an Risiko, Liquidität und Rendite passen. So haben wir zum Beispiel einem Kunden den ich hier nicht nennen möchte ... "
niemals würde sie hier den Namen Macdonald nennen ...
"... den Ankauf auf Puts auf anturische Staatsanleihen geraten. Der Kurs der Anleihen ist seither von 99,82 auf, ich kann es gar nicht genau sagen, irgendwas unter eins.... gefallen. Und aus dem was ich von ihnen höre, wäre die Rendite in ihrem Sinne gewesen. Doch solche Chancen sind selten. Sie werden keinen Vertrag mit uns haben, alles liegt in ihrem Depot. Ich berate sie nur und das hat eben seinen Preis. Ein weiteres mögliches Spiel wären 100000 Livre auf einen Monat für 35% p.A., Ausfallrisiko kleiner 15%. Wir erhalten 33 1/3% des Gewinnes der über 10% hinausgeht. Zusätzlich 5000 Livre bei Abschluss. Ich würde im übrigen auch einen Kaffee nehmen...."

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38

Montag, 20. April 2020, 14:41

Endlich sagte sie etwas, von dem er etwas verstand. Durch die Gegensprechanlage sagte er fröhlich "Zwei Kaffee bitte", die auch relativ prompt gebracht wurden - nebst einem Zuckerpott, einem Kännchen Milch und frischem Muskat.

"Bitte sehr, bedienen Sie sich am Kaffee!"

Die Zeit nutzte er, um zu versuchen, aus dem Verstandenen das für ihn wesentliche zu extrahieren.

"Anturische Staatsanleihen sagen Sie? Das wäre ja quasi eine Wette darauf, dass unsere Truppen es schaffen, das Gebiet vollständig zu befrieden, zu stabilisieren und eine florierende Wirtschaft mit einem hohen BIP zu errichten. Und damit würde ich mehr oder weniger zum Ausdruck bringen, dass ich unsere Invasion in Anturien gut finde... Entschuldigung, ich denke nur laut."

Er dachte kurz über ihre einleitenden Worte nach - und immer noch durfte er keinen Blick in die Mappe werfen.

"Moment mal, wie können Sie mir so etwas überhaupt empfehlen, wenn Sie gar nicht wissen, wie risikofreudig ich bin und was meine Erwartungen an Liquidität und Rendite sind?"
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39

Montag, 20. April 2020, 15:47

"Wir drehen uns im Kreis, Senator. Meine einleitende Frage nach einem Anlagehorizont ist ja noch offen. Da sie aber mit Marginalbeträgen zu starten gedachten war die Annahme, es ginge auch mit ein wenigem sportlichen Risiko, wohl nicht von der Hand zu verweisen."
Den gebrachten Zucker mied sie, fast schon als hielte sie ihn für Rattengift und aus dem Muskat war zu schließen, dass die Saint-Just wohl schon mal hier war. Mal sehen was daraus zu machen wäre.
"Puts sind eine Wette gegen einen positiven Verlauf. Ich verkaufe ihnen zum Beispiel Anteile zu 80, zu liefern in zwei Monaten. Wenn der Kurs jetzt auf 100 steht und stagniert verliere ich 20 %. Wenn er bei 20 steht gewinne ich 300 %. Und ja: Falls Sie meinen es sei eine Wette, dann haben Sie es verstanden. Der Anturiendeal besierte also darauf, dass Anturien nie auch nur einen Denier zurückzahlt."

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40

Montag, 20. April 2020, 15:49

"Das ist aber ethisch und moralisch absolut verwerflich!"

Während er diesen Satz sagte, machte sich ein diabolisches Grinsen breit.


"Erzählen Sie mir mehr darüber. Und... tun Sie so, als hätte ich von den Details keine große Ahnung."
Das dürfte ihr nicht schwer fallen...
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