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Donnerstag, 12. März 2020, 18:46

Konventssitzung: Der Rubikon des Monsieur d'Enver

Er konnte nicht glauben, dass man für eine Sitzung, die ausnahmsweise nicht nur ihm und seinen Millionen, sondern auch dem Reich und der Regierung nutzen würde, mehr Gefallen einfordern und Bestechungsgeldern austeilen musste, als für die Ausbeutung von Ölvorkommen in einem Naturschutzgebiet oder die Abholzung von wertvollem Zedernholz für eine weitere schnöde Zementfabrik. Nachdem sich der Schlaftruppenchor endlich eingefunden hatte und d'Enver den letzten Meckerkopp mit einem Scheck zum Schweigen gebracht hatte, wendet er sich an die Anwesenden. Mit viel Reaktion rechnet er bei seiner Rede nicht, allerdings auch nicht mit irgendwelchem Gegenwind. Er hat für jeden etwas dabei: Patriotismus, Mammon, Idealismus, Schein, Blendung und Spaß.

"Hohes Haus, ehrbare Diener der Kaiserin, Mesdames et Messieurs, ich danke für Ihr schnelles und problemloses Erscheinen. Wie Sie sicher bereits im Vorfeld erkennen konnte, handelt es sich bei dem anzusprechenden Thema um ein Ding, das allen Versammelten und auch anderen darüber hinaus, einiges an Wohlstand und Prestige bringen wird. Denn sonst wäre es wohl kein Thema, für das ich mich stark machen würde. Herrschaften, wir befinden uns, wie Sie zweifellos wissen, in einer kritischen Phase, bei der unser patriotischer Einsatz zur Rettung des Landes unser Vorväter, l'Anturie, durch die selbsternannten Friedensbringer aus dem selbsternannten Königreich des Spaßes und seiner Konsorten zur Schädigung unser ehrbaren Motive und unseres tadellosen Rufes hintertrieben wird. Eine solche Zersetzung der Welt durch Spalter und Befürworter von zügellosen Terrrorismus ist nicht hinzunehmen. Nicht umsonst haben die Verantwortlichen in der Regierung eine Koalition der Aufrichtigen geschmiedet, um das Chaos zu beenden und den Bewohnern l'Anturiens Frieden und Stabilität zu verschaffen.
In diesen schweren Zeiten ist es daher unsere Pflicht, dem Reich und seiner Führung Möglichkeiten zu eröffnen, unsere Investitionen, unseren Ruf und unseren Glanz zu bewahren und zu mehren. Wie Sie sicher bereits erkannt haben, sollte dies ein Schritt sein, der uns gemeinsam mit unseren Verbündeten und Partner über die lapidare und unangemessene Kritik erhebt und aller Welt deutlich vor Augen führt, wer wirklich für die Gemeinschaft eintritt.

Ich spreche mich daher für die Veranstaltung und Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaften 2020 gemeinschaftlich mit unseren Partnern La Barnstorvie und La Valorie aus. La Livornie hat diese Erfahrungen ja bereits gemacht; ihre Expertise wird uns dabei helfen, dieses Ereignis angemessen und erfolgreich durchzuführen. Diese Veranstaltung wird Einnahmen durch die Ausgaben der Fußballbegeisterten dieser Welt in unsere geschröpften Kassen spülen, den Bevölkerungen der Mitspieler vorführen, welch edle und faire Gastgeber wir sind und gleichzeitig den Menschen in l'Anturie Hoffnung zurückgeben. Um diese letzte Sache zu unterstreichen, wird mein Unternehmen aus rein altruistischen Motiven die Bildung und Aufstellung einer anturischen Mannschaft zur Teilnahme fördern. Damit werden die Bewohner dort in Unterstützung ihrer Mannschaft schneller zu einem Volk zurückverschmelzen und gleichzeitig unsere Partnerschaft zu schätzen wissen, die ihnen sozial, kulturell und ganz entfernt natürlich auch wirtschaftlich nur nutzen kann.

Entsprechend ersuche ich die ehrbaren Abgeordneten zur Unterstützung dieses Projekts für den Ruhm, Wohlstand und Ruf unseres Reiches . . . und Anturiens . . . und natürlich auch unserer Verbündeten!"
Sein erbarmungsloser Blick gleitet über die Abgeorndeten und bleibt bei all jenen kurz hängen, deren schmutzige Geheimnisse er in der Hand hält.
Membre de la Convention Nationale

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Donnerstag, 12. März 2020, 19:33

Jussac räuspert sich. Er ist es nicht gewohnt, etwas zu sagen oder beizutragen. Aber eine Sache fällt ihm dann doch auf.

"Ähm, Sie sprechen ja, ähm... von Dings... Pottyland da. Dem Spaßkönigreich. Die sind bei einer Weltmeisterschaft doch eigentlich immer dabei und ähm... machen Sachen. Sollte ähm... sowas wie ein Sportevent ähm... nicht unpolitisch sein? Ich meine... ähm... das ist doch... ähm... eine komische Verflechtung, nicht?"

Mit einem Stofftaschentuch wischt er sich die Schweißperlen von der Stirn.
Membre de la Convention Nationale

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Donnerstag, 12. März 2020, 19:49

Elbai kann bei soviel Begriffsstutzigkeit fast nicht an sich halten und stiert den sich krümmenden Wurm an. "Eben darum ist es ja eine phantastische Möglichkeit. Wenn die dabei sind, können sie ja wohl kaum etwas Schlechtes über die Gastgeber sagen. Das klänge ja sehr undankbar und äußerst unhöflich." Sie könnten schon, aber das wäre dann mehr als lächerlich.

Und was hatten solchen Kleingeister hier verloren? Hatten die auch alle ihr Mandat gekauft? Aber dann nicht vom eigenen, sondern wohl vom ererbten Zaster. Als ob Sport unpolitisch wäre . . . Aber man muss da wohl mitspielen. "Sie haben wohl recht, aber wir richten es ja eben zur Völkerverständigung aus. Das hat ja nichts mit Politik oder Diplomatie zu tun, sondern mit Gutmenschentum und Nachbarschaftsgeist!"
Membre de la Convention Nationale

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Donnerstag, 12. März 2020, 20:03

Jussac kann dem stieren Blick kaum standhalten und schaut angestrengt auf seinen schlafenden Sitznachbarn. Weiterhin unsicher fährt er fort:
"A-a-a-aber... Kriegen... wir denn auch eine internationale Zustimmung zur Ausrichtung? Ich... also... hier Dings, die... die Sache mit den Menschenrechten und dem Einmarsch in l'Anturie und so... Meinen Sie, dass nur dieses Dings... das Spaßkönigreich darauf reagieren wird? Also..."

Er versucht, seine Gedanken zu sortieren, atmet tief durch und schluckt dreimal einen dicken Kloß runter

"Weil... Nordhanar, das ist ja im Internationalen Rat. Und Turanien und Futuna und... andere Staaten. Auch wenn die nichts zu l'Anturie sagen, weil sie Angst vor uns haben... Aber... meinen Sie, da wird es Probleme bei der Ausschreibung geben? Ich meine, der Vorschlag ist genial, grandios, hervorragend." <Aber Sie haben mir nicht genug Geld geboten.> "Aber es könnte vielleicht möglicherweise eventuell des petits problèmes geben."
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 13. März 2020, 16:36

Der als neues Mitglied der Haut Cour, also des Kronrates, ebenfalls dem Konvent angehörende Duroc erhob sich und ergriff das Wort als eine Pause ihn dazu einlud

"Citoyen et Citoyenne, um den Vorschlag des Abgeordneten prüfen zu können, müsste das Ressort des Inneren vom Kenvent den Auftrag bekommen, die Machbarkeit, und damit meine ich konkret den Zustand unserer Stadien und deren Infrastruktur zu prüfen. Ich schlage vor, dafür eine Kommision einzusetzen deren Führung ich vertrauensvoll in Hände des Angeordenten Jussac legen würde."

Dann setzte er sich wieder und nahm sich einen Keks

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Freitag, 13. März 2020, 17:57

d'Enver war es nicht mehr gewohnt, dass man ihm so dreist widersprach. Aber er konnte Jussac nicht so einfach loswerden, wie er wollte, dafür war der Mann zu wichtig für den reibungslosen Ablauf. Und da hatte er dessen irrsinnig jungen neuen Frau doch einen echten Diamanten aus Verland zukommen lassen. Aber der Egokünstler brauchte wohl seine Extrawurst. Und dann funkte die überflüssige Regierung des Reiches auch noch dazwischen, statt einfach einmal Ja und Amen zu sagen. . .

"Ich verstehe Ihre Besorgnis, Monsieur Jussac, doch seien Sie gewiss, dass ich gerade weil Nordhanar diesem Rat angehört, eher wenig Bedenken haben, so eben jener Rat doch von La Livornie, also unseren Partnern, dominiert wird. Die Nordhanarer wie die Turanen werden ob ihrer Fußballfreude sehr schnell vergessen, dass es noch unschöne andere Begebenheiten gibt. Und allein und isoliert können uns weder die Pottyheads noch die Futunen was. Denken Sie nur an die Karaya und wie der Protest da endete!" d'Enver zwang sich, nicht mit den Zähnen zu knirschen. Es ging hier doch nur um seine Einnahmen bei den Empfangsgebühren der Fernsehsender bei Liveübertragungen, um die Fastfoodketten, Textilhersteller für die Mannschaftstrikots und alle weiteren, deren Interessen er hier immer umtrieb. Kurz, es ging um das Wichtigste in ganz Outremer: Seinen Geldbeutel! Da könnten die Waschlappen endlich einknicken. Aber gut, dann schieben wir halt dem Duroc alles zu, wenn es bei den Stadien Probleme gibt, ist das auch eine Blamage für ihn als Regierungschef.

"Das ist ein phantastischer Vorschlag von seitens des Kronrates! Die jahrzehntelange unermüdliche Arbeit im Bereich des Sportwesens und der nationalen Infrastruktur unter Eurer ehrbaren Leitung und Führung, Excellence Duroc, würde zwar sicher auch ohne Prüfung den Test bestehen, aber ich verstehe vollkommen, dass Ihr die Früchte der harten, ehrlichen und gründlichen Schaffenskraft Eurer Regierung von einem solch tüchtigen Mann wie Jussac angemessen beurteilen lassen wollt. Eure großzügige Geste verdient daher die absolute und volle Zustimmung des gesamten Konventes." Er lächelte jenen Abgeordneten zu, die er in der Tasche hatte; diese würden dafür stimmen oder konnten etwas erleben - oder gar nichts mehr, je nachdem halt.
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 13. März 2020, 22:31

Jussac war von dem Vorschlag des Seneschall so erschrocken, dass er minutenlang mit offenem Mund da stand. Beobachter hatten sich schon Gedanken gemacht, ob er vielleicht einen Schlaganfall erlitten hätte, ehe er sehr langsam anfing zu sprechen.

"Ähm... ich? In... in einer Kommission? Als.. als... Vorsitzender?"
<Ich hab doch gar keine Ahnung von Fußball...>
"Wie... ähm... also... wie... wie wird das denn bezahlt?"

Jussac hatte keine Lust, in irgendeiner Kommission aktiv zu werden, geschweige denn einer vorzusitzen. Er würde jede Art der Bezahlung - so es denn eine geben sollte, was er bezweifelte - als "unerhört" und "zu niedrig" ablehnen. Nichts sollte seinen geruhsamen Parlamentsschlaf stören. Außerdem hatte er jetzt mitgeteilt, dass er so etwas wie eine Position inne hatte. Der Konvent wusste, dass seine Überzeugungen meistbietend verkauft werden könnten und er plante schon, was er mit den zusätzlichen Einnahmen machen würde.
Membre de la Convention Nationale

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Samstag, 14. März 2020, 00:25

Gefühlt brummte ihr Kopf immer noch von dem gestrigen "Ausflug" mit Anielle , doch das war eine andere Geschichte. Nun saß Therese hier und lauschte nebenbei der Diskussion zu dem heutigen Thema, während sie gelangweilt wirkend die Nachrichten auf ihrem Handy durch ging. 150 Nachrichten die keinerlei Sinn ergaben und viele Fragen aufwarfen - ganz im Gegenteil zu dem geplanten Event, für das der Abgeordnete d´Enver mit leidenschaftlichem Einsatz warb. Soweit hatte Therese an dem Vorhaben nichts auszusetzen, nur … <Warum muss es ausgerechnet Fußball sein?> Die Begeisterung für diese Sportart hatte Therese noch nie wirklich nachvollziehen können, weshalb es ihr eigentlich egal war ob es nun ausgerechnet dieses Event werden würde - oder ein anderes.

Mit einem flüchtigen Blick in die Runde versuchte Therese heraus zu finden, wie die einzelnen Mitglieder des Konvents zu dem Vorschlag standen. Jussac schien eher skeptisch eingestellt zu sein, wobei es Therese wunderte wie redselig und engagiert der ansonsten so unauffällige und schrullige Konventkollege war. Duroc hingegen wirkte gleichermaßen begeistert wie mit rationeller Überlegung bremsend gegenüber allzu großer Euphorie.

Im Zweifelsfall würde Therese sich auf die Seite des Seneschalls stellen, da diese Diskussion eine willkommene Gelegenheit wäre, ihm so ihre Solidarität zu beweisen. Abgesehen davon hatte ihr auch niemand ein besseres Angebot gemacht und so hielt sie sich mit Äußerungen (noch) zurück, um stattdessen dem weiteren Verlauf der Sitzung mit mäßigem Interesse zu folgen. Viel dringlicher war hingegen die Frage, warum ein gewisser "Loverboy23" ihr eine Nachricht (von insgesamt 150) hinterlassen hatte die da lautete: <Hey Du, war echt toll auf der Party. Schade nur, dass du und deine Freundin so plötzlich verschwunden wart. Sehn wir uns wieder?> Das wohl eher nicht … die geplante Fußballmeisterschaft hingegen schon, sofern keine plausiblen Einwände mehr kämen …
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 20. März 2020, 09:40

"Ähm... ich? In... in einer Kommission? Als.. als... Vorsitzender?"
"Wie... ähm... also... wie... wie wird das denn bezahlt?"


Duroc sah ihn an wie jemanden, den er gerade beim Schafschänden erwischt hatte und dei dem man gerade anschickte, ihm die Strafe, das Einführen eines glühenden Lötkolben in eine geeignete Körperöffnung, angedeihen zu lassen.
"HOHES HAUS!"
spieh er aus
"Warum gab es in unserem Lande eine Revolution? Warum? Sagt es mir?"
Und einer von Durocs Leuten, der Abgeordnete Trencavel, spielte ihm den Ball zu indem er rief
"Wegen Leuten wie Jussac!"

"GENAU. Wegen Leuten wie JUSSAC! Wegen Leuten die Fragen was nützt es MIR? Wegen Leuten die sich den Säckel füllen und sich nicht zu schade sind dabei auch noch zur Nation zu sprechen."
Das Jussac wahrscheinlich nicht an die Liveübertragung der Sitzung gedacht hatte war Robert egal, das er selbst vor laufenden Kameras sprach, war ihm dagegen sehr wohl bewusst.

"Hinaus mit Ihm." rief Trencavel erneut nachdem seine bis dahin schon einmal gesprochenen Worte wohl nicht aufgenomen worden waren, doch Robert fiel ihm in die Attacke

"Die Zeiten, in denen Leute wie Jussac, Leute von denen man annahm, sie hätten sich wie Maden in den Speck des Volkes gefressen, jetzt und hier hinausgeworfen wurden um bald darauf ihre Kopfe auf Piken um die Bastille zu tragen, diese Zeiten sind vorbei Trencavel. Lasset uns laso hören wie er es meinte."

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Freitag, 20. März 2020, 19:21

Die Rede hatte gesessen. Jussac sank auf seinem Sitz zusammen und sprach nur noch sehr leise.

"Ähm... aber nicht doch, ich... also... ich halte mich einfach... ähm... nicht für geeignet für... sowas. Und ähm... ich wollte.... ähm... sichergehen, dass andere Interessenten hier... ähm... einen.. Anreiz kriegen? Also dass sich jemand findet..."

Er tupfte sich die vielen Schweißperlen mit seinem Stofftaschentuch von der Stirn. Ein ziemlich erfolgloser Akt, denn es folgten direkt neue - und das Taschentuch war kein Handtuch. Mehr hatte er nicht zu sagen. Der Seneschall wirkte auf ihn ohnehin schon einschüchternd. Das wurde durch diese Ansprache nur erneut bestätigt.
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 20. März 2020, 21:33

Wenn das so weiter ging, war er dem Seneschall ja fast was schuldig, aber da so eine Veranstaltung auch so einen Blödsinn wie Ruf, Anerkennung und Respekt einbrachte, sah d'Enver das Soll bereits als aufgewogen an. Und nun würde Jussac zur Tat schreiten müssen. Nun, vielleicht noch ein kurzer Anst0ß.
"Sehr gut, dann kann es ja im Sommer sicher losgehen, also müssen wir bis Juni die Bewerbung fertig haben. Das wird der geniale Jussac bestimmt bis dahin alles geprüft haben. Wir wollen ja unserem Ruf in der Welt keine Schande bereiten." Es fiel im sichtlich schwer, nicht fies zu grinsen.
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Freitag, 20. März 2020, 21:38

Das reichte Jussac jetzt. Die Einschüchterung durch den Seneschall war durch die Arroganz des Neureichen d'Enver doch wieder aufgehoben worden.

"Nehmen Sie wen, der sich damit auskennt! Jemanden, der Ahnung hat! Citoyen d'Enver, es ist Ihr Vorschlag! Warum machen Sie das nicht?"

<Oder wollt ihr eigentlich, dass die WM scheitert und ihr das irgendwem in die Schuhe schieben könnt?>

Jussac schwitzte weiter stark. Doch er erhob seine Stimme.

"Ich kann Politik! Von Stadien und Fußball weiß ich rein gar nichts! Das würde den Staat Unsummen an Beratergehältern kosten! Was ist das hier für ein Schauspiel gerade?"

Er war rot im Gesicht angelaufen. Wenn er sich noch so weiter aufregte, würde er vielleicht einen Herzinfarkt bekommen. Oder Schlimmeres.
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 20. März 2020, 22:25

d'Enver zuckte gelassen mit den Schultern.


"Ich habe kein Problem damit, diese Aufgabe zu übernehmen. Sie waren jedoch der Zweifler, weswegen Ihr kritischer Blick sicher besser ist. Noch dazu, da Sie der Seneschall für fähig hält, die Arbeit zu erledigen. Aber wenn Sie Ihren Widerstand aufgeben wollen, so werde ich gerne selbst die gute Arbeit der Regierung bei unserer nationalen Infrastruktur prüfen. Ich sehe das natürlich als große Ehre an und werde jegliche Mängel bei meinen Kenntnissen schnellstmöglich ausmerzen, um die Aufgabe vollendet abschließen zu können."


Das wurde ja immer besser, so konnte dem gar nichts mehr entgegen gesetzt werden. Jussac war so einfach zu steuern.
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Freitag, 20. März 2020, 22:47

Jussac setzte sich. In seinen Augen war d'Enver ein aufgeblasenes Arschloch. Früher, in seinen jungen Tagen, hätte er so einem Idioten gezeigt, wo seine Grenzen sind - aber offensichtlich hatte dieser den Seneschall auf seiner Seite, dagegen kam er nicht an. Für Machtspielchen war er zu alt - und es sprang zu wenig für ihn heraus.

"Sie werden natürlich dem Konvent und dem Volk Outremers gegenüber Zeugnis ablegen, Citoyen d'Enver. Sie versuchen, Sport und Politik zu vermischen. Das war noch nie eine gute Mischung."

<Aber besser du Sack fliegst auf die Fresse als ich. Also mach mal...>

"Ich wünsche Ihnen viel Erfolg."

Die letzten beiden Worte betonte er abschätzig, ehe er ein weiteres Mal verzweifelt versuchte, den Schweiß von der Stirn zu entfernen. Dass dies eines Tages zu einer Sysiphos-Aufgabe werden würde, hätte er sich nicht träumen lassen.
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 20. März 2020, 23:09

Robert verdrehte die Augen und erwirkte so das Leuten der Glocke durch den Konventsvorsitzenden worauf wieder Ruhe einkehrte.

"Ihr Enthusiasmus in Ehren, Abgeordneter Enver, doch war der Arbeitsauftrag um den es hier ging nicht die Durchführung sondern die Machbarkeitsprüfung, nicht dass es hier zu Missverständnissen kommt. Die Kommission um deren Vorsitz es geht ist eine Kommission des Konvents und erstattet diesem einen objektiven Bericht über die Machbarkeit. Damit endet die Arbeit der Kommission und der Konvent mag dann darüber debattieren ob eine solche Bewerbung, die ich im übrigen für eine gute Idee und ein häheres Ziel halte, denn in Erwägung gezogen werden sollte. DANN. Nicht JETZT. Nur damit das nicht missverstanden wird."

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Samstag, 21. März 2020, 00:18

Sollte sie hierzu etwas einwerfen? Nach kurzer Überlegung verwarf Therese den Gedanken sofort wieder. Wenn Männer über Fußball sprachen, schwieg Frau lieber sonst kochten die Emotionen nur unnötig hoch. Und da sollte Einer behaupten, dass nur Frauen emotional denken und handeln würden. Demjenigen würde Therese nur zu gerne vor Augen führen, was Fußball aus einem noch so kultiviert scheinenden Mann machen konnte, wenn es um den Sieg seines Lieblingsvereins ging. Aber gut, hier ging es ja vielmehr um ein länderübergreifendes Sporteent und nicht um die outremerische Liga ...wie auch immer ...jedenfalls verstand Therese nicht, worüber die Creme der Schöpfung gerade herum diskutierte. War nicht längst allen klar, dass dieses Fussballevent stattfinden würde?

"Meine Herren, mit Verlaub, … ein solches Sportevent vermag doch stets Menschen zu verbinden und wenn die outremerischen Sportstätten für die Austragung der Spiele die nötigen Kapazitäten bieten, was spricht dann gegen eine Ausrichtung der Weltmeisterschaft, seitens unserer gelieben Kaiserreiches? … Wenn ich soweit folgen konnte, dann geht es doch nur darum, wer die für die Prüfung der Voraussetzungen verantwortlich sein möchte. … Und wenn der Abgeorndete d´Enver sich schon dazu bereit erklärt diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen, was soll diese Diskussion noch weiter bringen?"

Auch auf die Gefahr hin, sich irgendwie in eine Schusslinie zu begeben, ließ Theres sich zu diesen schlichtend gemeinten Worten hinreißen da sie hoffte, dass der Konvent möglichst zügig dem Antrag zustimmen würde. Schließlich waren hier mehr Männer als Frauen versammelt und wie diese (also jene) tickten, das wusste nun sicherlich jeder ...
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Samstag, 21. März 2020, 00:29

"Keine Sorge, ehrbarer Seneschall, ich bin mir der Grenzen und Anforderungen der Aufgabe bewusst. Selbstverständlich geht es in erster Linie um die Machbarkeit, denn ohne eine solche würde eine Bewerbung ja nur in einer für die Wirtschaft des Reiches denkbar negativen Blamage enden. Wie Ihr wisst, ist mir die Stabilität und das Wachstum der Wirtschaft ein besonderes Steckenpferd. Daher danke ich für die allgemeine Unterstützung und bin gerne bereit, alle nötigen Informationen einzuholen."
Er würde gewiss diese Chance nicht verstreichen lassen. Das Geld lag ja fast schon auf der Straße herum. Vielleicht konnte man ja bei den Anforderungen einmal auf livornische und turanische Expertise zurückgreifen - aber dann musste die Regierung da wieder ran und das wollte Duroc dann sicher doch nicht. Schließlich ging es ihm ja darum, dass ein anderer die Arbeit tat. Schon in Gedanken versunken nickte er jedem der Sprecher zu, so dass er dankbar für mögliche Unterstützung erschien.
Membre de la Convention Nationale

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