Unerwartet und völlig überraschend tauchte auf dem Display eine Meldung auf, mit der Therese nun gar nicht gerechnet hatte. Als sie den Namen las, huschte allerdings sogleich ein versonnenes Lächeln über ihre Lippen. Duroc mochte den Namen ebenfalls erkannt haben, da sie ihr Handy mit beiden Händen in der Mitte des Tisches hielt, doch sogleich lehnte sie sich wieder gespielt entspannt zurück als sie bemerkte, dass Durocs Augen - von dem Ausschnitt ihrer Bluse weg und hin zu dem Display ihres Handys - gelenkt wurden.
Nun hatte Therese in der Tat die "Qual der Wahl": <Eine spontane Dienst-Flirt-Reise mit dem Mann, den ich für die Kaiserin beobachten sollte oder … eine private Einweihungsparty mit Thierry … >
Therese brauchte nicht lange zu überlegen, wenn es darum ging was sie wollte und wo gerade ihre Prioritäten lagen.
"Verzeih bitte. Ich weiß es gehört sich nicht am Tisch mit dem Handy zu spielen, aber da muss ich kurz antworten …."
Mit einem schuldbewussten Blick und einem entschuldigenden Lächeln begann Therese flink (und für ihr Gegenüber unsichtbar) auf dem Handy herum zu tippen während sie gleichzeitig Durocs Worten lauschte. Dank ihrer geübten Finger war die Nachricht in nicht einmal einer Minute versendet und damit nun keine weiteren Störungen mehr kämen, schaltete Therese demonstrativ vor Roberts Augen das Handy aus und steckte es zurück in ihre Tasche.
"So, ab jetzt sind wir ungestört."
Erneut beugte sich Therese zu Robert und dieses Mal lenkte wohl nichts mehr von ihren Augen ab, aus denen heraus sie ihn aufmerksam und mit einem Hauch gespielter Bewunderung ansah. Ihr war durchaus bewusst, mit wem sie es zu tun hatte und was sie eigentlich wollte und das Gleiche würde sicher auch für ihn gelten.
"Nun, wie könnte ich mir die Gelegenheit entgehen lassen, mit dem Seneschall zusammen … "irgendetwas ein zu weihen"? … Und was hat die Reise sonst noch zu bieten, außer das und einem Einkaufsbummel?"
Zitierte Therese den offiziellen Teil der Reise und wie zufällig berührte ihr Knie wieder das Seine während ihr Lächeln und ihre Augen verheißungsvoll und voller Vorfreude strahlten. Ja sie flirtete, so wie sie es gelernt hatte, wenn sie etwas erreichen wollte und ganz sicher wollte auch Duroc etwas bei ihr erreichen, wenn sie sich nicht völlig in ihm täuschte. <Naja für heute belassen wir es wohl besser bei einem gemütlichen Essen, und ein paar Zärtlichkeiten. So einfach bin ich schließlich nicht zu haben und so schnell soll er auch nicht das Interesse an mir verlieren … >
… Aber wer weiß … vielleicht ja nicht heute aber schon bald … könnte es passieren … womöglich nicht so, wie vielleicht geplant oder gar erhofft … aber letztendlich steckt das Leben ja voller Überraschungen, weswegen es so lebenswert ist … oder so ähnlich wie mit dieser Pralinenschachtel …