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Freitag, 20. März 2020, 13:21

Ein Besuch aus fremden Landen (Fusō)

Ruhig flog die weiße Zivilmaschine der fusōischen Luftwaffe, die an beiden Seiten des Rumpfes eine dicke rote Linie trug, welche in regelmäßigen Abständen durch eine matt goldene, sterilisierte Kirschblüte unterbrochen wurde, durch die Luft.
Im Mittleren Teil der Maschine, welcher als "der Salon" bezeichnet wurde saß in einem der gemütlichen Sessel der Minister Itō Daisuke, ein Mann mit dunklen Haaren und strengem Gesichtsausdruck, und las in einem Dossier über das Empire. Seine Lesebrille war ihm dabei etwas über die Nase gerutscht und er griff gerade zu seiner Teeschale, welche vor ihm auf dem Tisch stand und trank einen Schluck des grünen Tees. Er wollte gut vorbereitet sein bei seinem ersten Besuch eines fremden Landes, welchen er seit Antritt seines Amtes leistete.

Dann trat ein Junger Mann, wohl ein Sekretär an Itō heran und sagte, nachdem er sich verbeugt hatte:
"Itō-sama wir befinden uns gleich im Luftraum des Empire und setzen kurze Zeit später zur Landung an."

"Dōmō Arigato, Hakamada-san"
Itō legte das Dossier sowie die Brille auf den Tisch, erhob sich und ging nach vorne um dort Platz in einem der luxuriösen Flugzeugsitze zu nehmen und sich anzuschnallen.

"Hier SAKURA-03 der Luftwaffe des Fusō Teikoku, bitten um Landeerlaubnis.
Mit Sakura 03 hatte der Copilot, der für den Funkverkehr zuständig war, auch mitgeteilt, dass Itō nicht nur Außenminister war sondern auch Sadaijin, also Minister zur Linken war. Als solcher hatte er als Stellvertreter des Großkanzlers das dritthöchste Staatsamt des Kaiserreiches inne.
Nach dem Erhalt der Landeerlaubnis setzte die Maschine zu ebenjener Landung an. Itō blickte aus einem der Fenster und beobachtete, wie die Gebäude immer größer wurden. Der westliche Baustil war ihm nicht unbekannt, schließlich herrschte dieser in Zwischen auch in den Großstädten seiner Heimat vor, jedoch versuchte er zu erspähen ob irgendeine regional typische Bauweise zu finden war, jedoch waren sie wohl inzwischen zu niedrig und das Flugzeug landete, die Insaßen wurden kurz durch den tpischen Ruck durchgeschüttelt als die Maschine abzubremsen begann. Nachdem sie zum Stillstand gekommen war, erhob sich der Minister und Hakamda half ihm in das Cutaway-Jackett an dessen Revers eine kleine, dunkel blau-emaillierte, sterilisierte Kirschblüte angesteckt war; das Abzeichen der Träger des Zweiten Wirklichen Hofranges. Der Cutaway war die in Fusō typische Kleidung für formale Anlässe wie Staatsakte, Parlamentseröffnungen und halt Staatsbesuchen und Regierungsvisiten.

"Dann wollen wir mal."
Bemerkte der Minister trocken.

Hakamada nickte zustimmend und respektvoll und Itō verließ über die Vordere Gangway die Maschine.
伊藤 大輔 Itō Daisuke
Sadaijin (Minister zur Linken)
Gaimu Daijin (Minister für Äußeres)
Hōshaku (Marquis)
Shō ni-i (Zweiter Wirklicher Rang)


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Itō Daisuke« (20. März 2020, 13:33)


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Freitag, 20. März 2020, 13:53

d'Enver blickte auf seine silberne Armbanduhr. Alles war vorbereitet und er hatte es schon zweimal nachprüfen lassen. Solch eine Gelegenheit konnte er sich wohl kaum entgehen lassen. Nicht nur, dass er sich die Übertragungsrechte für die offizielle Pressekonferenz gesichert hatte, er war auch soweit gegangen, im Namen der Société Nationale des Pétroles und der Raume-Divergue eine Einladung zum wirtschaftlichen Austausch nach den Gesprächen auszusprechen, bei der bei einem bescheidenen Empfang im Conference-Saal des Sonnencentrums die Möglichkeiten erörtert werden könnten, wieviel Geld d'Enver aus einer Kooperative zur Ausbeutung von gewissen Vorkommen und bei den Fischfanggebieten erhalten sollte.


Er sah sich noch einmal die Berichte zu den Wahlkämpfen in Fuso an; dazu die Zusammenfassung über das Portfolio der betreffenden Industrien und natürlich die möglichen Abhängigkeiten des Kaiserreichs, falls es ein wenig mehr an Anreizen benötigte, um einen Vorteil für beide Seiten zu erzielen. Nebenbei könnte man Fuso sicher auch für andere Kooperationen gewinnen, die Familienclans waren zumindest eine zufriedenstellende Quelle möglicher Korruption und Wettbewerbsunterlaufung. Duroc und Konsorten waren sicher über ein paar milde Zuwendungen so weit zu schmieren, dass eine gar zu enge Untersuchung schwarzer Kanäle unterbleiben konnte. Duroc hatte wahrscheinlich nur das politische und militärische im Sinn, so völlig unfähig, das Maximum bei einem solchen Besuch herauszuschlagen. Es war also wieder mal an der visionären Wirtschaft des Reiches, sprich d'Enver.
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 20. März 2020, 15:09



Waren es bei Lord Reis, einem schlichten Aussenminister eines, zumindest in den Augen des Seneschalls, völlig unwichtigen Inselstaates, noch fünfzig Gardisten gewesen so standen heute und hier 70 Gardisten in Reih und Glied und auch der Geruch nach Mottenkugeln, welcher beim pottyländischen Empfang noch deutlich zu riechen war, lag heute kaum mehr in der Luft. Anielle hatte es sich nicht nehmen lassen Daisuke,und damit Fuso, schon eine Lufteskorte zu stellen die zwar aussah wie eine fliegende Tortilla aber immer noch besser in der Luft lag wie das Hühnerei mit dem sie selbst gerne flog. Anielle trug auch eine neue Rüstung die Duroc noch nie gesehen hatte wobei ihm die alte ob ihrer schwärze besser gefallen hatte als die jetztige goldene. Gerade wollte er nach deren Verbleib fragen als die ersten Takte der chinopischen Hymne erklangen und gerade noch zum Schweigen gebracht werden konnten als sie das Flugzeug öffnete. Die nächste war die richtige. So hoffte Robert zumnidest.

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Freitag, 20. März 2020, 17:13

Wollte gerade in Gedanken die ersten Melodien der Hymne mit summen, als ihm auffiel, dass etwas nicht stimmte, dieser Kurze Augenblick der Verwirrung reichte aus, dass ihm die kurze Pause nicht auffiel, bis die richtige Melodie gespielt wurde.

Itō tritt auf den Seneschall und verneigt sich auf die Art und Weise, die er von Kindesbeinen an gelernt hat. Er legt beide Arme, Handflächen zum Köper, an genau diesen und beugt den Oberköper leicht vor, während der Kopf gerade bleibt.

"Watashi wa Itō desu."

Ein Dolmetscher übersetzt dies mit: Ich heiße Itō.

"Es ist mir eine große Ehre heute hier seien zu dürfen, Kakka...Excellence."
伊藤 大輔 Itō Daisuke
Sadaijin (Minister zur Linken)
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Montag, 23. März 2020, 10:16

Anielle hatte natürlich nichts besseres zu tun als zu salutieren weswegen es nun an Robert war, dem Gast ein wenig Gastfreundlichkeit zu gewähren.

"Watashi wa Robert Duroc desu."

versuchte er also einfach einmal eine Transferleistung und verbeugte sich in gleicher Weise wie sein Gast wobei er allerdings fast schon grinsen musste, war ihm doch die Szene ins Kopfkino geraten in der zwei Herren genau bei dieser Zeremonie mit den Köpfen zusammen gestossen waren.

Dies geschah jetzt allerdings nicht.

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Montag, 23. März 2020, 10:21

Sollte Robert doch blöde rumdienern, Anielle hatte die militärische Form gewahrt

"Anielle Saint-Just, Connetable d'Outremer et Gardien de Oriflamme, begrüsst den Aussenminister und Minister zur Linken des Kaiserreichs Furo, Citoyen Daisuke auf das herzlichste."

Anielle hoffte, der Gast möge etwas anderes Mitbringen als das gurkenfreie Reisbier. Sie hatte den Rest hinter den Marstall kippen lassen. Also ungefähr 50 Liter abzüglich des vom Lord konsumiereten Anteils.

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Montag, 23. März 2020, 23:03

Natürlich war Itō nicht mit leeren Händen aufgekreuzt, also im sprichwörtlichen Sinne, gerade mussten ja seine Hände leere sein, weil sonst hätte er sich ja kaum verneigen können.So gleich aber bringen, nach eine Handbewegung des Ministers tragen zwei Sekretär, einer von diesen ist Hakamada, zwei längliche Gegenstände heran, es sich Katana, wie sie in Fusō und Heijan üblich sind. Beide verfügen über eine schwarzlakierte Saya, Schwertscheide, auf der einen ist ein sterilisierte Drache eingeätzt, in die andere ein sterilisierter Tiger. Die Tsuba, die typisch flache und runde Parierstange, ist bei beiden aus Gold hergestellt und mit eher barnstovischen anmutenden Mustern verziert. Die jeweils beiden Menuki, kleine Einlegearbeiten auf dem Schwertgriff, zeigen ebenfalls Drache und Tiger. Mit einer Verbeugung reichen die beiden Schwertträger Saint-Just (den Tiger) und Duroc (den Drachen).

"Diese Schwerter wurden von den Hofschmieden seiner himmlischen Majestät, des Okimi Hirohito, persönlich angefertigt. Ebenso war ich so frei ihnen einige Kisten landestypischer Tees mit zu bringen."

sagt der Minister mit einer weiteren Verbeugung.
伊藤 大輔 Itō Daisuke
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Dienstag, 24. März 2020, 16:19

Anielle emfand es sicherlich wieder als blödes Rumdienern, doch Robert freute sich ehrlich und zog das Schwert des Drachen auch sogleich aus der Scheide, prüfte die Schärfe mit dem Daumen, schnitt sich natürlich und lächelte dann.

"Das Empire bedankt sich durch die Einführung einer neuen Tradition, denn ab jetzt sollen alle die, die die Gastfreudschaft nicht achten und deswegen zur Decaputation verurteilt werden, mit diesem Schwerte gerichtet werden. Zur ewigen Erinnerung an die Freuschaft unserer Völker."

Als er sich wieder entbeugt hatte fuhr er fort

"Wir haben euch eine Suite im erst gestern ..." <verstaatlichten...> "wieder eröffneten Hotel Savoy Truffle richten lassen. Käme euch der Vorschlag, erst dorthin und erst später zum Staatsbankett zu fahren gelegen? Die Kaiserin wäre nämlich höchst erfreut euch kennen zu lernen. Und vielleicht möchtet ihr euch vorher ..." "was auch immer..."

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Dienstag, 24. März 2020, 16:34

Wunderte sich etwas über die künftige Verwendung der Waffe, schließlich war sie von Schmieden erschaffen wurden, die Klingen herstellten, die weit aus ehrenhafteren Zwecken als der Hinrichtung von Kriminellen dienten. Aber wenn dies in Empire so üblich war, wer wäre er dann dies anzusprechen? Er zeigte also kein bisschen seiner Verwunderung und sagte stattdessen:

"ich bin mir sicher, dass der Drache Ihnen treue Dienste dabei leisten wird."

Ein Dolmetscher machte noch leicht nervös und so diskret wie möglich die Connetable darauf aufmerksam, dass Deisuke der Vorname des Ministers war. Es galt, so der Dolmetscher weiter, in Fusō als grob unhöflich ins besondere bei Fremden nur den Vornamen und diesen so gar ohne ein respektvolles Suffix zu verwenden. Itō war darüberhinaus ein Marquis war und kein einfacher Bürger.

"Ich würde mir gerne etwas die Hauptstadt ansehen. Ich bin immer sehr interessiert an der Kultur einer fremden Nation."
伊藤 大輔 Itō Daisuke
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Mittwoch, 25. März 2020, 16:36

Ein anderer Dolmetscher machte seinen Dolmetscher darauf aufmerksam, dass Citoyen zwar Bürger bedeutete, im Rahmen der Revolution aber zum allgemeinen Gruß mutiert war mit dem man jedwede Person, sei sie ein Blumenmädchen oder eine Herzogin ansprechen konnte ohne sich auch nur die geringsten um deren Rang zu scheren. Auch die Kaiserin wäre als Citoyenne Beauharnais begrüßbar, wenn man diese denn so wählen wollte und lediglich Emporkömmlinge würden es ablehnen so betitelt zu werden. Anielle beschloss derweil, das Schwert einem Edlen Zwecke, nämlich der Abtrennung von Körperteilen die sich verbotenerweise auf etwas legten was ihr gehörte, zuzuführen und beschloss einen möglichen Probanden gleich morgen aufzusuchen.

"Darf ich sie ein wenig herumfahren?"

bot Anielle freundlich an wobei der Gesichtsausdruck des Dolmetschers entglitt. Sie war als verwegene Fahrerin bekannt und berüchtigt. Er sagte aber nichts. Bei guter Vorbereitung des Besuchs wäre man aber über einen Unfall im letzten Monat informiert gewesen bei dem die Conntebale den Wagen in einen Tümpel gejagt hatte als sie einem Schaf auswich. Oder war es umgekehrt?

11

Mittwoch, 25. März 2020, 17:51

Die Familie Itō zählte früher zu den Samurai, die stoische Gelassenheit und selbstmörderische Risikobereitschaft jener Kriege war also druch aus noch in ihm vorhanden. Er machte sich trotz seines Alters wenig Gedanken ob irgendwelcher Unfälle.

"Es wäre mir eine Ehre, Madame Connetbale."

Sagte er mit einer weiteren Verbeugung.
伊藤 大輔 Itō Daisuke
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Itō Daisuke« (27. März 2020, 11:59)


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Freitag, 27. März 2020, 12:59

Anielles silberner Boulon Argent war nicht so schnell wie der Citrogeot Fermat von Duroc doch bot er auf einem Klappnotsitz zusätzlich Platz für zwei Kisten Wein, aber auch für einen zusätzlichen Passagier weswegen Anielle der Abgeordneten Cabarrus kurz zuwinkte von der sie meinte, diese in der Menge gesehen zu haben und die sie an dieser Stelle gerne mit dem Staatsgast bekannt gemacht hätte.

"Die Ehre liegt ganz bei mir"

flötete sie deswegen sehr freundlich und öffnete das Handschuhfach aus dem sie nun drei Lederkappen und auch einige ebenso antiquierte Fahrerbrillen zog

"Der Wagen ist Baujahr 1967, da gab es noch keine Sicherheitsgurte und wir verzichtetetn aus Denkmalschutzgründen auf die Nachrüstung. Nehmen Sie doch schonmal Platz, vielleicht stösst Therese... also die Abgeordnete Cabarrus gleich noch zu uns. Haben sie besondere Interessen oder begeben Sie sich in unsere Hand?"

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Freitag, 27. März 2020, 15:54

Wie die meisten Abgeordneten war auch Therese heute hier, um inmitten des Empfangskomitees dem hohen Staatsgast die nötige Hochachtung entgegen zu bringen. Dabei ging sie davon aus, dass außer herum stehen, applaudieren und eventuell einigen mitgereisten Abgesandten aus Fuso die Hände zu schütteln, es nichts weiter für Sie zu tun gäbe.

So wartete Therese also entspannt darauf, dass die Delegation möglichst rasch in die bereitstehenden Fahrzeuge verfrachtet würde und damit das Herumstehen endlich ein Ende hätte. In der Zwischenzeit begnügte sie sich damit, ihre Freundin Anielle genüsslich aus der Ferne zu betrachten, wie sie da in ihrer blitzenden Rüstung allen anderen die Schau stahl.

Vielleicht waren ihre Blicke ein Tick zu innig, denn als die Connetable plötzlich den Kopf drehte und ihr zu zwinkerte, zuckte Therese überrascht zusammen. Was sollte das jetzt? Wollte Anielle tatsächlich, dass sie zu ihnen hinüber ging?

Therese verharrte regungslos und zuckte fragend mit den Schultern während sie Anielle eindringlich ansah und andeutungsweise verneinend den Kopf schüttelte: <Nein! … Was soll das denn jetzt? Ich kann doch nicht! …> Sie konnte doch nicht einfach so los marschieren, hier standen doch überall Securitymänner und Leibwächter herum, die sie am Ende gar für eine Attentäterin gehalten hätten.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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Freitag, 27. März 2020, 19:54

Itō nahm die Lederkappe als auch die Brille entgegen und legte beides an. Als er hörte, das der Wagen von 1967 lächelte er kurz, er mochte derartige "Oldtimer", nur bei der Informations, das sicherheitsrelevante und sogar lebensrettende Mittel wie Sicherheitsgurte fehlte, machten des bisher stoisch wirkenden Diplomaten etwas nervös, der jüngste war er nun auch nicht mehr.
Aber er war sich sicher, dass es schon gut gehen würde.

"Ich verlasse mich da ganz auf Sie, was sehenswert ist."
伊藤 大輔 Itō Daisuke
Sadaijin (Minister zur Linken)
Gaimu Daijin (Minister für Äußeres)
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Montag, 30. März 2020, 15:41

Als beide Platz genommen hatten sah Anielle noch einmal zu Ito, nickte, startete und würgte den Wagen ab der sich nach einem Neustart anhörte, als starte ein Raumschiff mit Traktormotor. Nach einem schnalzen mit der Zunge wurde der Rückwärtsgang eingelegt und der Wagen schoss in einer rasanten Kurve Richtung Therese die gerade noch verneinend den Kopf geschüttelt hatte. Ein Hupen wiederholte die Aufforderung.

"Dann würde ich als erstes eine Fahrt in das alte Stadtzentrum vorschlagen. Wir können uns dort die Kathedrale ansehen ..."
<... und vielleicht dabei ein paar Tauben überfahren ....>
"... falls sie Interesse an einem Rundgang haben, dann würde ich diesen aber gerne aufschieben. Stattdessen lieber zum Hafen, dort gibt es herrliches Himbeereis falls sie das mögen ..."
<... ansonsten können Sie mir zusehen wenn ich eines esse ....>
Als Therese immer noch nicht eingestiegen war hupte Anielle erneut
"Weiber ..."


"Dann fahren wir die Stadtmauer entlang zum Palast, vielleicht nach einem Abstecher ins renzische Viertel. Aber das wäre vielleicht nichts neues für Sie. Mögen Sie Turniere?"

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Montag, 30. März 2020, 21:43

Das erste Hupen interpretierte Therese noch als ein Versehen, weshalb sie nicht weiter darauf reagierte. Links und rechts von ihr reagierten indes einige Abgeordnete etwas irritiert und auch eingeschüchtert was wohl daran lag, dass die Connetable im Rückwärtsgang schnurstracks auf sie zugeschossen kam. Ebenso schnell wie der Wagen wanderte Therese´s Augenbraue hoch bis sie schließlich das Weiße in Anielles Augen sehen konnte, als diese nur wenige Zentimeter von ihr entfernt in die Eisen trat und somit den Wagen abrupt zum Stillstand brachte.

Hätte Therese nicht längst gewusst, dass Anielle ein klein wenig "speziell" war so hätte sie womöglich anders reagiert. So aber meinte sie nur trocken zu den nebenstehenden Parlamentskollegen:

"Pardon, darf ich bitte mal durch … das Hupen galt wohl mir. "

Sprachs und duckte sich unter dem Absperrband hindurch, um sogleich neben dem Wagen zu stehen in den sie augenscheinlich einsteigen sollte. Selbstverständlich war Therese bewusst, dass sie dem gerade angereisten hohen Staatsgast gegenüber stand und für alle Fälle hatte sie natürlich ein paar Begrüßungsfloskeln in dessen Landessprache gelernt:

"Watashi wa Therese Cabarrus desu. Es ist mir eine außerordentliche Freude und Ehre Ihre Bekanntschaft zu machen, Marquis Daisuke"

Therese machte ein leichte Verbeugung hin zu dem Minister aus Fuso während ihr eindringlich fragender Blick Anielle galt: <Was soll das? ...Soll ich etwa auf dem Notsitz mitfahren?>

Natürlich, wo sonst! Anielles Befehl war ihr Wunsch (oder sollte es anders lauten?) und so kletterte Therese schließlich etwas unbeholfen auf den Klappsitz wobei sie bei dieser Turnübung alle Mühe hatte darauf zu achten, dass der Rock ihres Kostüms dabei nicht zu weit hoch rutschte.
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

17

Montag, 30. März 2020, 22:54

Itō war sich sicher, so sollte kein Motor klingen, doch bevor einen vielleicht hilfreichen Tipp geben konnte hatte es die Connetable geschafft den Rückwärtsgang enzulgen, genauer gesagt einzuprügeln, und schon schoßsen sie rückwärts aus der Parkposition. Itō fragte sich gerade ob er die richtige Wahl getroffen hatte, als die Connetable zweimal hubte und eine sichtlich ob der Situation verlegene Abgeordnete zu ihnen trat.
Da er saß war eine anständige Verbeugung unmöglich weshalb er es mit einem etwas überbetonten nicken und einem Lächeln bewenden ließ.

"Es ist mir eine Ehre Sie kennen zu lernen,Cabarrus-kakka."

Kakka bedeute auf Fuso nichts anderes als Exzellenz.

"Ich wäre sehr für einen Besuch des historischen Stadtzentrums als auch des renzischen Viertels, Connetable-kakka."
伊藤 大輔 Itō Daisuke
Sadaijin (Minister zur Linken)
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Hōshaku (Marquis)
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Donnerstag, 2. April 2020, 12:17

Da es wohl kaum einer wisse wollte, dass Kakka in Outremer etwas anderes bedeutete, trat Anielle das Gaspedal durch und der Wagen brach kurz hinten aus um dann mit dem Geräusch verbrannten Gummis und dem Geruch einer starteten Militärmaschine vom Platze zu rasen. Bei dem nun stetig gesteigerten Tempo war der Platz vor der Kathedrale fast erreicht als es ein klatschendes Geräusch gab, Federn flogen und eine zwermatschte Taube langsam von der Windschutzscheibe rutschte während Anielle zur Vollbremsung schritt.

Die hinterlassene Blutspur warf durch die Frühlingssonne einen roten Streifen auf Anielles blassen Teint.


"Interessanter als die Kathedrale ist da Palais daneben. Bis zum Jahre 1967 bestand ein Zugang zum an den Palast angrenzenden Palais Soixante-Neuf der 1492 bis 1509 errichtet wurde. Das Palais hat seinen Namen durch das Volk erhalten und leitet sich vom sechsten ("Du sollst nicht ehebrechen") und neunten Gebot ("Lass Dich nicht gelüsten Deines nächsten Weibes") ab. Der Zugang wurde später zugemauert."

19

Donnerstag, 2. April 2020, 18:26

Die Fahrt als "Hollprig" zu bezeichnen wäre eine Untertreibung gewesen. Ständig versuchte Itō sich irgendwo festzuklammern und hoffte kein Schleudertrauma ob des rasanten Fahrstils zu erleiden. Der Motor tat ihm leid, genauso wie das kreischende Getriebe. Dann hatte er Mitleid mit der armen Taube, die es erwischt hatte während der Fahrt. Als er ausstieg unterdrückte er das Zittern seiner Knie. Staddessen bewunderte er die Bauten.

"Also Lebten im Palais Soixante-Neuf die Mätressen der Herrscher?"

Fragt er ganz ungeniert. Dabei sprach er den Palastnamen so aus: Palaisu Soixante-Neufu, da es auf Fusō keine Endkonsonaten außer dem "n" gab. Wirklich skandalös schienen ihm die außerehelichen Kontakte nicht zu sein. Polygamie hatte es in vormodernen Zeiten bereits am Hofe des Okimi gegeben. Und während des Mittelalters waren Außereheliche Liebschaften fast schon normal und nicht mit gesellschaftlichen Stigmata belegt.
伊藤 大輔 Itō Daisuke
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Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Itō Daisuke« (2. April 2020, 20:45)


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Donnerstag, 2. April 2020, 23:01

Während Therese auf ihrem Notsitz ordentlich hin- und her geschleudert wurde, zählte sie die Stellen an denen sie spätestens morgen blaue Flecken haben würde. Nebenbei grübelte sie darüber nach was wohl der Grund sein mochte, warum Anielle augenscheinlich alles drauf und dran setzte um sie beide und den Außenminister um zu bringen. Dessen (scheinbare) Gelassenheit, im Angesicht des Todes, fand Therese im übrigen sehr bewundernswert, zumal der Minister nicht einmal mit der Wimper zuckte, als eine unschuldige Taube an der Windschutzscheibe regelrecht pulverisiert wurde, noch ehe sie wusste wie ihr geschah.

Das arme Vieh hatte es wenigstens schnell überstanden, doch schien die Höllenfahrt noch längst nicht ihr Ende gefunden zu haben, auch wenn der Stopp am Palais auf ein solches hoffen ließ.

" Das taten sie sehr wahrscheinlich. Zumindest konnten die Mätressen jederzeit ungesehen über diesen Zugang ein- und ausgehen … "

gab Therese ihren Teil zur Antwort auf die Frage des Ministers, mit Betonung auf "gehen", denn am liebsten wäre sie jetzt auch ausgesteigen um ein paar Schritte zu gehen ...
Therese Cabarrus
Comtesse de Belleville et Duchesse de Bari
Seigneuresse de Château Lafite
Membre de la Convention Nationale

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